Leipzig Lions verlieren nach hartem Kampf

Das kleine Leipziger Märchen wurde vom Regen weggeschwemmt. Wie ernst es die Crayfish meinten, bewiesen 3 Nachverpflichtungen bis zu Deadline am 31.7, darunter Import Wide Receiver Frank Stola, welcher den Unterschied ausmachen sollte. Die Leipziger vertrauten weiter auf ihre eingespielte Mannschaft aus Homegrown Spielern, neben Stola setzten die Cottbuser weitere drei Import Spieler, darunter der Quarterback Daniel Viger.

Die Favoritenrolle war trotz des überraschenden Leipziger Hinspielerfolgs auf Seiten der Cottbusser. In einer zerfahrenen Partie war Anfangs die Nervosität beider Teams anzumerken, immerhin ging es um die Poleposition um den direkten GFL 2 Aufstieg.

Sinnbildlich der Eröffnungkickoff, wellcher vom empfangenden Cottbusser gemuffed wurde, da er gleichzeitig mit dem Knie den Boden berührte musste Cottbus ihren ersten Angriffsversuch knapp vor der eigenen Endzone eröffnen. Nach erfolglosen Versuchen musste der Ball auch an Leipzig abgegeben werden, die ihrerseits erfolgsversprechend starteten und bis zur 11-Yard Linie kamen. Dort unterlief QB Jonas Pflug aber eine Interception.

So spielte sich das Spiel hauptsächlich in der Mitte des Spielfelds ab, bei beiden Mannschaften dominierten die Defensivreihen. So stand es nach dem ersten Quarter 0:0 und so ging es auch bis weit ins zweite Quarter weiter. Als es schon so aussah, als könnte dies auch der Halbzeitstand sein, passte die Leipziger Defense einmal nicht auf und Frank Stola lief sich frei und fing einen 70-Yard-Pass seines Quarterbacks und lief ungehindert in die Endzone, nach erfolgreichem PAT stand es 7:0 für den Gast.

Kuriosität am Rande nach dem TD: Cottbus hatte anscheinend sein Kicking Tee vergessen und musste den Kickoff aus dem hohen Rasen vornehmen. Leipzig versuchte noch vor der Pause ebenfalls aufs Scoreboard zu kommen, doch ein 42-Yard-Field-Goal Versuch war ein wenig zu kurz und kurz vor dem Seitenwechsel unterlief dem Leipziger QB eine zweite Interception, die von Nick Treloar zum TD zurückgetragen wurde, der anschließende PAT war nicht gut und so ging es mit einem 0:13 in die Pause.

Cottbus wollte Leipzig nach der Pause mit einem Onside Kick überraschen, dies Misslang. Leipzig besann sich nun auf ihre stärken und versuchte mit konsequentem Laufspiel über ihre Running Backs den Anschluss zu schaffen und näherten sich der Cottbusser Endzone. Ein Quarterback Sack gegen Jonas Pflug beendete nicht nur dessen Spieltag, sondern die Schiedsrichter unterbrachen das Spiel auch wegen eines drohenden Gewitters. Dieses blieb zwar aus, der Regen prasselte aber von nun an bis zum Ende des Spiels unaufhörlich hernieder.

Diese Unterbrechung war dann aber der Sargnargel auf ein bisher ansehnliches, defensiv geprägtes Footballspiel. Von diesem Zeitpunkt wurde es zerfahren und kein Spielzug der nicht eine Flagge nach sich zog, was den Rhythmus zusätzlich unterbrach. Leipzig, angeführt vom Ersatz QB Nicolas Nauck, näherte sich noch einmal der Cottbusser Endzone bis zur 6-Yard-Linie, wurde dort aber gestoppt.
Cottbus gelangen in den Schlussminuten noch zwei Interceptions, einziges OFfensives Highlight der Crayfish in der zweiten Halbzeit war ein 45-Yard-Pass auf Frank Stola. So blieb es am Ende bei der 0:13 Niederlage des Heimteams.

Die Lions haben nur noch Theoretische Chancen auf den Aufstieg und sind auf Ausrutscher der Konkurenz aus Spandau und Cottbus angewiesen.
Nichtsdestotrotz können die Leipziger Stolz auf die beste Saison der Vereinsgeschichte sein. Im Schatten einer ELF Franchise ist hier ein Team aus Leipziger Eigengewächsen entstanden, welches 2024 durchaus in der Lage sein könnte, einen erneuten Angriff auf Liga 2 zu starten, sollte es dieses Jahr nicht klappen. Der Grundstein für ein erfolgreiches Footbalprogramm wurde von Coach Mike Sholars und seinem Coaching Staff gelegt.

Nachdem Spiel hätte Mike nicht Stolzer auf sein Team sein können, auch wenn er sich ein anderes Ergebnis gewünscht hätte, die das beste aus sich herausgeholt haben. Den Unterschied in diesem Spiel haben die Imports gemacht. Die Leipziger haben nun noch 3 Heimspiele und ein Auswärtsspiel, genug Gelegenheit die Löwen in freier Wildbahn zu beobachten

Jan Sawicki - 14.08.2023

Tony Kulok (#87) war auffälligste Offensiv Akteur auf Leipziger Seite bei der knappen Niederlage gegen Cottbus (© Sonja Matysiak)