Berlin trotzt Turnover-Flut

7 Turnover: Drei Interceptions und vier verlorene Fumbles. Trotzdem gewann Berlin Thunder (5-2) deutlich mit 43:6 gegen die Prague Lions (1-5). Dieses Kuriosum sahen 970 Zuschauer im Stadion FK Viktoria Žižkov.

Es war mitnichten das ansehnlichste Spiel dieses Wochenendes. Nein, neue Football-Fans wurden wohl kaum hinzugewonnen. Dennoch gab es gleich zu Beginn ein Highlight, das viele mit der Zunge schnalzen ließ. Aaron Jackson retournierte für Thunder den spieleröffnenden Kickoff zum Touchdown zurück. Die daraus resultierende Führung sollte sich Berlin nicht mehr nehmen lassen.

Beim Debüt des 2,05-Meter-Hünen Nate Cox als Quarterback der Prague Lions musste dieser auf Import-Receiver verzichten. Immer wieder ließen die Prager gute Pässe fallen, letztendlich konzentrierten sich die Angriffsbemühungen daher auf das Laufspiel. 29 Passing Yards standen nur zu Buche und so konnte Prag selbst von den vielen Turnover der Berliner nicht profitieren. Bezeichnend ist, dass die einzigen Punkte von Linebacker Tomáš Pazourek, der sich später verletzen sollte, per Fumble Return erzielt wurden. Selbst Kicker Marek Hruboň verfehlte den Extrapunktversuch und somit den Ausgleich im ersten Viertel.

Und so konnte Thunder das eigene fahrlässige Spiel verkraften und immer wieder einen neuen Anlauf versuchen. Zwei Receiving Touchdowns durch Aaron Jackson, einen durch Max Zimmermann, ein Rushing Touchdown durch Quarterback Slade Jarman sowie ein Field Goal durch Jonas Schenderlein später stand es 36:6. Abgerundet wurde das Spiel durch einen Punt Return Touchdown von Aaron Jackson, dem ersten Spieler, der in einem ELF-Spiel sowohl ein Kick Return als auch ein Punt Return Touchdown erzielte. Berlin steht damit aktuell auf dem fünften Rang in der Playoffs-Hierarchie.

Elias Hoffmann - 17.07.2023

Aaron Jackson erzielte vier Touchdowns gegen Prag (© Miladinovic)