Amboss verliert auch Rückspiel
Der AFC Remscheid Amboss verabschiedet sich mit der ersten Heimniederlage der Saison in die Sommerpause der Regionalliga West. Im Bergischen Derby verlor der Amboss gegen die Solingen Paladins vor etwa 1100 Zuschauern im Stadion Reinshagen 21:49. Geschwächt durch den Ausfall von insgesamt 19 Spielern, zog sich die Mannschaft von Amboss- Head Coach Christian Müller nach einigen Schwierigkeiten in den ersten beiden Vierteln mit Achtung aus der Affäre und brachte mit 21 erzielten Punkten so viele Zähler gegen die Klingenstädter aufs Scoreboard, wie kein anderes Team in der laufenden Saison zuvor.
In der Anfangsphase lieferten sich beide Teams ein Offensivspektakel, welches durch einen Lauf-Touchdown im erst zweiten Spielzug der Partie von Solingens Daniel Rennich eröffnet wurde. Doch der Amboss konterte mit einer gelungenen Angriffsserie umgehend. Ein tiefer Pass von US-Quarterback Sean Willix auf seinen Landsmann Cole Williams sowie der folgende Extrapunkt von Nick Zimmermann führten unter dem Jubel der Amboss-Fans zum Ausgleich. Doch der Spitzenreiter, der nahezu ausschließlich aufs Laufspiel setzte, kam über Patrick Poetsch zur erneuten Führung. Und wieder schien der Amboss zurückschlagen zu können, ehe ein Fumble von Tight End Jens Vogt auch den zweiten bis dahin guten Drive jäh stoppte. Nachdem Poetsch den Ballverlust zu einem weiteren Gäste-Touchdown genutzt hatte, setzte Kicker Rennich das Ei an den Torpfosten.
Durch den schnellen 13-Punkte-Rückstand konsterniert, geriet das Offensivspiel des Amboss im zweiten Viertel aus den Fugen. Auf der Gegenseite nutzten die Paladins weiterhin ihre Chancen gegen eine Amboss-Verteidigung, die ohne ihre beiden verletzten Kapitäne Clemens Riecke und Marc Schnabl das Laufspiel erst im späteren Spielverlauf in den Griff bekam. Zwei weitere Touchdowns sowie eine Two-Point-Conversion von Poetsch und ein Touchdown von Rennich stellten den Halbzeitstand auf 42:7 für die Mannschaft von Solingen-Head-Coach Cevin Conrad.
In der Pause nahm Müller einige Änderungen vor. So setzte er auf der Quarterback-Position ab dem dritten Viertel auf Tom Schröder, während Willix bei einigen Fängen zeigte, dass er auch ein starker Receiver ist. Diese Umstellungen setzten der Passverteidigung der Paladins zu, so dass die Offense wieder in Rollen kam. Schröder fand Williams in der Endzone und verkürzte auf 13:42, da der Versuch einer Two-Point-Conversion misslang. Auch die Defense fand nun passende Mittel gegen das Solinger Offensivspiel. So machte Arthur Olesch mehrere Tackles für Raumverlust und Jonathan White sowie Vogt verursachten gemeinsam drei gegnerische Fumbles. Trotzdem erzielte Poetsch noch einen weiteren Paladins-Touchdown, wenngleich es dem Amboss vorbehalten war, für den Schlussakkord zu sorgen. Schröder passte den Ball auf Christoph Henkel in die Endzone, dem sein zweiter Saison-Touchdown gelang. Schröder selbst erlief dann die abschließende Two-Point-Conversion, die für ein versöhnliches Spielende sorgte.
Nach dem Spiel resümierte Head Coach Christian Müller: "Ich bin sauer, weil ich mich nicht damit abfinden kann, dass wir jetzt eine Halbzeit abfeiern. Das hab ich den Jungs auch grad gesagt, das ist Verlierermentalität. Wer damit anfangen will, kann direkt gehen. Ich hätte mir gewünscht, dass das Spiel andersrum gelaufen wäre und wir mit unserem Gameplan gestartet wären. Ansonsten war die Vorstellung von Sean in der ersten Halbzeit eine Enttäuschung für uns. Er hat nicht das umgesetzt, was wir von ihm wollten und hat dann auch keine guten Entscheidungen getroffen. Im Gegensatz zu Tom. Tom hat sich seine Starting-Position heute geholt, auch für die restlichen Spiele. Er hat heute bewiesen, dass er die Nummer eins in Remscheid ist."
Tillmann - 27.06.2017
QB Tom Schröder (Remscheid Amboss) überspringt die Paladins (© Amboss / CEPD Sports)
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