Cardinals verlieren wieder gegen Kiel

Die Serie zu Hause ungeschlagen zu sein, hörte für die Assindia Cardinals am Sonntag mit der Bundesligabegegnung gegen die Kiel Baltic Hurricanes auf. Wie auch im Hinspiel vor gut einem Monat unterlagen die Essener den Schleswig-Holsteinern auch diesmal knapp, diesmal nur mit einem Punkt.

1.700 Besucher erlebten von Anfang an eine sehr, defensiv betonte Partie. Zunächst wurden die Cardinals von der Offensive der Baltic Hurricanes mächtig unter Druck gesetzt. Es sollte jedoch bis zum zweiten Quarter dauern, ehe dem amtierenden Vizemeister die Führung durch einen Touchdown von Kyle Callahan gelang, Jetzt wurde der Aufsteiger langsam wach und kämpfte sich immer weiter an die Kieler endzone.

Brandon Emeott startete die Aufholjagd mit einem First Down, der den ersten viel versprechenden Essener Angriffszug einleitete. Schließlich vollendete Ronald Curley mit einem Vier-Yard-Lauf gut zwei Minuten vor dem Ende der ersten Spielhälfte zum Touchdown für die Cardinals.

Im Gegensatz zum Hinspiel war die Verteidigung der Norddeutschen besser vorbereitet auf den Essener Angriff, den sie immer wieder das Leben schwer machten. Daraufhin lieferte sich der Präsident der Assindia Cardinals zu folgender Prognose ab: „Ein ganz enges Spiel, am Ende wird der Sieger nur mit einem Touchdown oder Field Goal vorne liegen.“

Wie sehr er recht haben sollte, konnte er zu diesem Zeitpunkt nicht einmal ahnen. Wenn auch im dritten Viertel keine Punkte erzielt wurden, war auch dieses Quarter durchaus spannend. Mehrfach wechselte der Ballbesitz. Doch leider gab es auch eine längere Unterbrechung. Die Verletzung des Kielers Shurendy Concetion sorgte dafür. Mit Verdacht auf Schienbeinbruch wurde er ins Krankenhaus eingeliefert.

Im letzten Quarter hatten die Gäste mit einem zweiten Versuch an der Zehn Yards Linie die große Chance auf ihren zweiten Touchdown. Der Verteidigung der Cardinals gelang es, die Hurricanes zum vierten Versuch bis auf 17 Yards von der Zone fernzuhalten.

Kiels Head Coach Kent Anderson entschied sich für die sicheren Punkte auf dem Scoreboard und ging auf Nummer sicher, also Field Goal Versuch, den Florian Dannehl erfolgreich vollendete. Innerhalb der Zwei Minuten Warnung kam es dann zur Entscheidung.

Der Essener Angriff war so nah an der Goalline wie kaum zuvor und im entscheidenden Moment fumbelten die Essenern. Zwar gelang es den Kielern nicht, den Ball nun nach vorne zu bringen, doch die taktisch kluge Entscheidung zum Safety bescherte den Essenern neben dem Anschluss zum 9:10 jedoch ein First Down an der Mittellinie bei nur noch 32 Sekunden Spielzeit - eine zu große Distanz bei zu wenig Zeit, um dem Spiel noch die Wende zu geben.

Kent Anderson, der Kieler Head Coach zollte dem Aufsteiger nach dem knappen Sieg Respekt: „Egal, ob glücklich oder verdient, es herrscht große Erleichterung, dass wir noch gewonnen haben.“ Auf der Gegenseite ärgerte sich Bernd Janzen über die dritte knappe Niederlage gegen einen der beiden letztjährigen GFL-Finalisten: „Wir haben wieder ein Spiel aus der Hand gegeben und uns zu viele Fehler und Strafen geleistet. Wir haben uns selbst in den Fuß geschossen.“

Dass der Aufsteiger den amtierenden Vizemeister bei nur zehn Punkten halten konnte, war da überhaupt kein Trost: „Das hätte ich zwar nicht erwartet, allerdings hätte ich auch nicht geglaubt, dass wir nur neun Punkte abliefern.“, so Janzen.




Tillmann - 22.06.2009

Kyle Callahan (Kiel Baltic Hurricanes) immer wieder unter Druck. (© Anderson)