Colts siegen, Luck übertrifft Manning

Die Indianapolis Colts haben durch ein 19:13-Overtime-Erfolg bei den Tennessee Titans den vierten Saisonsieg im siebten Spiel eingefahren. Damit zog Colts Rookie-Quarterback Andrew Luck schon am achten Spieltag an seinem Vorgänger Peyton Manning vorbei, der in seiner gesamten Rookie-Saison lediglich auf drei Siege kam. „Ich denke, er hat heute großartig gespielt“, erklärte Bruce Arians, Intermis-Coach der Colts. „Er ist sehr athletisch und er kann Pässe ungeheuer präzise werfen. Heute hat er gerade beim Third Down gut verstanden, dem Druck des Gegners auszuweichen.“

Doch lange Zeit sah es nicht nach einem Erfolg der Gäste aus. Rund fünf Minuten vor Spielende führten die Titans noch mit 13:6. Bis dahin hatte die Defense der Hausherren es verstanden, die Offense um Luck aus der eigenen Endzone zu halten. Die Titans-Offense tat sich trotz guter Vorstellung von Running Back Chris Johnson mit 99 Yard Raumgewinn und QB Matt Hasselbeck, der 22 seiner 29 Pässe anbrachte und keine Interception warf, schwer, gute Drives mit Touchdowns abzuschließen. Allein im zweiten Quarter fand Hasselbeck Wide Receiver Kendall Wright in der Endzone. Bei dem 23-Yard-TD-Catch zeigte der Rookie der Titans seine Klasse, indem er ganz an den Rand des Feldes gedrängt beide Füße nach dem Catch noch in die Endzone brachte. So blieb es bei der knappen 13:6-Führung, die die Colts mit einem 80-Yard-Drive im vierten Quarter egalisierte.

In den verbleibenden drei Minuten hätten die Titans die Partie doch noch vor der Verlängerung für sich entscheiden können. Erst überwarf Hasselbeck den freistehenden TE Jared Cook, der den gewinnbringenden Touchdown erzielt hätte, dann wurde ein Fumble von Colts-Fullback Dwayne Allen nach dem Videobeweis zurückgenommen, der die Titans mit wenigen Sekunden auf der Uhr in sichere Field-Goal-Reichweite gebracht hätte. „Das war eine sehr knappe Entscheidung zu einer entscheidenden Phase. Ich wünschte sie wäre anders ausgefallen“, haderte Titans-Coach Mike Munchak nach der fünften Pleite in der aktuellen Saison.

In der Overtime ließen die Colts dann die Gastgeber nicht mehr in Ballbesitz kommen, sondern entschieden mit ihrem zweiten 80-Yard-Drive das Spiel für sich. Für den spektakulären Abschluss sorgte Running Back Vick Ballard mit seinem Receiving Touchdown. Nach einem Reverse Screen sprang der Ballträger rund vier Yards vor der Endzone ab. Die heran rauschenden Verteidiger drehten Ballard um die Längsachse, so dass dieser mit einer Schraube die Pylone am Rand der Endzone erreichte. „Sie waren alle um mich herum und ich wusste, dass ich unbedingt in die Endzone rein musste. Der Sprung war der einzige Weg.“ Luck hatte bei dem entscheidenden Play ganz andere Sorgen: „Als ich den Pass geworfen habe, habe ich einen Gegenspieler gesehen und gedacht, dass er in abfangen und problemlos in unsere Endzone returnieren könnte. Der Rest war dann einfach nur stark von Vick Ballard.“

Siebertz - 29.10.2012

Führte seine Colts in der Verlängerung zum vierten Saisonsieg: Andrew Luck. (© Getty Images)