Rekorde für Dolphins und Jets

Wenn es um Rekorde geht, dann sind die Statistiker der NFL immer schnell dabei allerlei statistische Kuriositäten aufzudecken. So haben die Miami Dolphins dank ihrem 19-17 Sieg über die New York Jets einen NFL Rekord für Siege eingestellt: ihnen gelang es als zweites Team überhaupt nach sieben Auftaktniederlagen in Folge noch sechs Spiele zu gewinnen. Für die Jets ist nach diesem Spiel eins garantiert: anstatt wie von Head Coach Rex Ryan verkündet den Super Bowl gewinnen zu wollen, werden die Jets die Playoffs garantiert nur im Fernsehen verfolgen können. Aber auch sie haben eine Bestmarke aufgestellt, wenn auch eine zweifelhafte: 126 Punkte erzielten die Gegner nach einem Turnover der Jets, kein anderes NFL Team hat so viele Punkte nach Ballverlusten zugelassen.

Für zwei NFL Legenden war dies nicht nur das letzte Saisonspiel, sondern auch vermutlich das letzte Spiel der Karriere. Dolphins DE/LB Jason Taylor hatte seinen Rücktritt schon in der Woche vor diesem Spiel verkündet und wurde vor der Partie würdig verabschiedet. Jets RB LaDainian Tomlinson hat wahrscheinlich sein letztes Spiel für die Jets absolviert, über seine weitere Karriereplanung ist er sich noch nicht im Klaren, aber auch bei ihm bestehen nicht erst seit gestern die Gerüchte über einen Rücktritt.

So hatten sich beide Spieler eine gute Abschiedsvorstellung für dieses Spiel aufgehoben. Früh gaben die Jets Tomlinson die Chance zu zeigen, was noch in ihm steckt und es sah so aus, als ob die Dolphins mit den stark laufbasiertem Spiel der Rivalen aus New York Probleme haben würden. Man bekam sogar den Eindruck, dass sich Offensive Coordinator Brian Schottenheimer nach der Kritik der vergangenen Wochen versuchen wolle zu rehabilitieren. Mit 10-6 führten die Jets zur Halbzeit zwar, doch machten sie zu wenig aus ihren Chancen. Anders die Dolphins: sogar ein 58 Yard Field Goal von K Dan Carpenter kurz vor der Halbzeit gelang dem Team von Interims Head Coach Todd Bowles, der mit zwei Siegen aus drei Spielen sicher für Aufmerksamkeit gesorgt hat.

Doch nachdem Tomlinson noch einmal zeigen konnte, wie gefährlich er in seinem Alter immer noch sein kann, kamen die Jets unverständlicher Weise genauso schnell von dieser Strategie ab und gaben den Ball in der zweiten Halbzeit vor allem in die Hände von QB Mark Sanchez, der diesen im weiteren Verlauf dreimal zum Gegner warf. Zweimal war es DT Randy Starks, der sich einen Pass von Sanchez sichern konnte - einmal war es LB Marvin Mitchell, der tief in der eigenen Hälfte einen Pass von Sanchez fing und ihn über 55 Yards zurücktrug, was Miami ein Field Goal brachte.

Für ein Highlight sorgte hingegen in seinem letzten Spiel Dolphins DE/LB Jason Taylor. Im vierten Viertel machten die Dolphins viel Druck auf Sanchez und dieser warf einen überhasteten Pass über die Mitte. Vom Arm von Randy Starks abgelenkt fällt der Ball in die Hände von Jets G Matt Slauson. Dieser versucht ihn ein wenig nach vorne zu tragen, wird aber von Dolphins DE Jared Odrick gestoppt und verliert dabei den Ball. Diesen schnappt sich Taylor, verliert ihn gar noch einmal auf dem Weg über 20 Yards in die Endzone, sichert ihn sich erneut und erzielt unter dem großen Jubel seiner Teamkameraden und des gesamten Stadions einen Touchdown. Doch zu früh gefreut: da alle Punkte noch einmal überprüft werden müssen, kommt der Einspruch von den Videorefrees schnell: Slauson war mit dem Ellenbogen und Knie am Boden, bevor er den Ball verlor - kein Touchdown und Ballbesitz Jets.

Dass die Jets am Ende nicht für die Playoffs qualifizieren konnten, das hatten sie sich selber zuzuschreiben. Zu leichtfertig hatte man immer wieder Spiele verloren, zu ausrechenbar die Strategie des Teams im Angriff. Zudem scheint es auch intern zu brodeln, denn WR Santonio Holmes stand nach dem Spiel in der Kritik seiner Mitspieler und wurde mit dem Vorwurf konfrontiert aufgegeben zu haben - für einen Team Captain ein unglaublicher Vorwurf. Auch wenn die Jets nicht in die Playoffs einziehen - das letzte Wort ist über die Jets Saison 2011 sicher noch nicht gesprochen.

Schüler - 02.01.2012

Dan Carpenter erzielte ein Field Goal aus 58 Yards, das auch sicher aus 65 Yards gut gewesen wäre (© Getty Images)