Ponder gewinnt das Duell der Rookies

Den Carolina Panthers bleibt das Pech treu. Mit dem 21:24 gegen die Minnesota Vikings kassierten die Raubkatzen ihre sechste Saisonniederlage, die fünfte mit sieben Punkten oder weniger. Diesmal war Olindo Mare der Pechvogel des Tages: Der Panthers-Kicker semmelte 29 Sekunden vor Schluss ein scheinbar einfaches Field Goal aus 31 Yards von der rechten Hashmark links an den Stangen vorbei: Statt der erwarteten Verlängerung gab’s den zweiten Saisonsieg für die Vikings, deren Kicker Ryan Longwell 134 Sekunden zuvor ebenfalls aus 31 Yards getroffen hatte.

„Wir sind einfach noch nicht reif genug, daher leisten wir uns mmer wieder entscheidende Fehler“, ärgerte sich Panthers-Cheftrainer Ron Rivera: „Wir sind ein gutes Team, aber wir müssen noch viel lernen und wir müssen Erfahrungen sammeln. Wir müssen lernen, plays zu machen, wenn wir die Chance dazu haben. Und wir müssen aufhören, uns selbst zu schlagen.“ Allerdings wollte der Head Coach diesen Kommentar ausdrücklich nicht auf den Fehlschuss bezogen wissen – genau wie auch seine Spieler nicht die Schuld bei Mare suchten. Mit einer Ausnahme: dem Kicker selbst. „Jeder hat seinen Job erledigt, dann lag’s an mi auszugleichen und ich hab’s nicht geschafft“, haderte der bereits 38-Jährige: „Ich hab das Team Stich gelassen, die Caoches, die Fans, einfach alle. Ich dachte, ich hätte ihn (den Ball) gut getroffen, aber wie wir alle wissen, war es nicht so gut, ich bin unheimlich enttäuscht.“

Außer Head Coach Rivera nahm auch Quarterback Cam Newton den Unglücksraben in Schutz. „Es war nicht seine Schuld (dass wir verloren haben), es war nur ein Fehlschuss. Wir alle haben Chancen gehabt und nicht genutzt. Guckt euch mal an, unsere Offenseleistung im dritten Viertel, da haben wr unsere Möglichkeiten nicht genutzt. Wir haben gemeinsam verloren, Angriff, Abwehr und Special Teams, es wird niemals die Schuld eines einzelnen sein“, resümierte der allererste Pick der Draft vom April, der zwar erstmals drei Touchdown-Pässe in einem Spiel geworfen hatte, aber auch zweimal nach Sacks von seiner ‚Blindside‘ auch den Ball fallen ließ, was die Vikings zu zwei ihrer Touchdowns nutzten..

So verlor Newton das indirekte Duell gegen sein Gegenüber Christian Ponder: Der 12. Pick der Draft bejubelte seinen ersten NFL-Sieg in seinem Spiel. „Es ist ungeheuer befriedigend, zu gewinnen, egal wie. Cam hat sehr gut gespielt, nach seinen drei Touchdown-Pässen hat er zum Schluss noch diese tolle Angriffsserie hingelegt. Aber glücklicherweise ist der Ball ja beim verpassten Field Goal in unsere Richtung gesprungen“, freute sich der Quarterback der Gäste. 18 seiner 28 Pässen brachte er für 236 Yards an den Mitspieler, fünf davon für 76 Yards zu Adrian Peterson. Der Running Back wurde nach schwachem Auftakt doch noch zu einem wichtigen Faktor. Mit 162 Yards Raumgewinn und je einem Pass-und Lauf-Touchdown hatte er entscheidenden Anteil an Minnesotas Sieg. Nachdem Carolinas Defense das Laufspiel der Gäste meist gestoppt hatte und die Vikings bis Mitte des dritten Viertels nur 26 Laufyards gestattet hatte, fand Spielmacher Ponder immer wieder Peterson mit kurzen Zuspielen: „Sie (Carolinas Defense) stand immer ziemlich tief gestaffelt und ließ ihn freistehen“, erklärte Ponder. „Und ich habe die Chance immer wieder genutzt – ich würde sie den ganzen Tag immer wieder nehmen.“

Da zudem die Offense der Hausherren nach dem schnellen Touchdown zur zwischenzeitlichen 21:14-Führung im dritten Viertel dreimal nach nur drei Versuchen wieder vom Platz musste, war die sowieso schon ersatzgeschwächte Abwehr zunehmend überfordert. „Wir haben ihnen einfach keine Erholungspause mehr gegeben“, ärgerte sich OffenselinerJordan Gross. „Ihr Angriff hat in der zweiten Hälfte die Uhr kontrolliert und das Endergebnis hatte eine ganze Menge damit zu tun.“

Nitsch - 31.10.2011

Feierte in Carolina seinen ersten NFL-Sieg: Minnesotas Quarterback Christian Ponder (© Getty Images)