Die Möglichkeiten lichten sich

Bill Belichick hat noch die Qual der Wahl als Kandidat bei mehreren TeamsNoch immer ist New England Patriots Erfolgscoach Bill Belichick ohne Team, auch wenn sich die Zahl der offenen Positionen immer mehr vermindert. Bei den Las Vegas Raiders hat wie erwartet Antonio Pearce den Job bekommen, bei den Dallas Cowboys wurde Mike McCarthy im Amt bestätigt und bei den Philadelphia Eagles darf Nick Sirianni wohl doch bleiben.

In der Pole Position wähnen sich die Atlanta Falcons. Bereits zwei Bewerbungsgespräche gab es zwischen dem Team und Bill Belichick - Teambesitzer Arthur Blank scheint alles daran zu setzen den einstigen Erfolgscoach zu verpflichten. So soll Belichick wie in New England als Coach dennoch die volle Kontrolle über den Kader erhalten - eine Verantwortung, die für Belichick zwar jahrelang gut funktioniert hat, in den vergangenen Jahren aber bei den Patriots keine Früchte mehr trug. Dazu natürlich auch ein kolportiertes zweistelliges Millionengehalt, was für den Trainer aber kein entscheidender Faktor mehr sein sollte.

Dass der sechsmalige Super Bowl Champion aber Atlanta nach zwei Bewerbungsgesprächen ohne Vertrag verlassen hat, ist ein Indikator, dass sich der Trainer noch Optionen offen hält, auch wenn das Team verkündet seine Suche nach einem Head Coach nun zu prüfen und in Ruhe eine Entscheidung treffen zu wollen. Bei allen Teams mit offener Stelle soll Belichick ein Kandidat sein - alle Teams dürfen mit Trainern verhandeln und ihre Stelle füllen. So kann man sich fragen, was Belichick abhält zu unterschreiben, abgesehen von anderen Trainerstellen mit einer vielversprechenderen Basis gleich Erfolg zu haben. In Atlanta hätte Belichick zwar mit RB Bijan Robinson und WR Drake London zwei Leistungsträger im Angriff, QB Desmond Ridder soll aber kein sicherer Teil der Zukunftsplanung sein. Bei 29 Millionen Dollar Raum unter der Salary Cap sind jedoch Möglichkeiten für Veränderungen nach den Vorstellungen des neuen Trainers vorhanden.

Ähnlich ist es in Tennessee, wo Rookie QB Wil Lewis zwar vielversprechend seine Karriere gestartet hat, RB Derrick Henry aber in die Jahre kommt (genau wie WR DeAndre Hopkins) und zudem Free Agent ist. In Washington wird ebenso ein neuer Quarterback gesucht (mit dem 2. Pick der Draft 2024?), hier wäre zudem viel Aufbauarbeit notwendig. Carolina hat zwar mit QB Bryce Young einen vielversprechenden jungen Quarterback, es fehlt aber im Angriff noch an Optionen. So gelten die Los Angeles Chargers als beste Option für den Trainer mit QB Justin Herbert, RB Austin Ekeler (trotz schlechter Saison immer noch ein guter Ballträger), WR Keenan Allen (ggf. WR Mike Williams sollte er seinen Vertrag anpassen) und dem 5. Pick der Draft. Noch gibt es bei der dortigen Suche nach einem neuen Head Coach keine Wasserstandsmeldungen, auch wenn Belichick sicher für ein Gespräch zur Verfügung stünde.

Da das Fenster für den Erfolg (und den von Belichick anvisierten Rekord für Siege in der Karriere) mit dem steigenden Alter des Coaches immer kleiner wird, wäre es für den Trainer wünschenswert ein Team zu übernehmen, wo schon viele Puzzleteile vorhanden sind. Optimal wären in dieser Hinsicht die Chargers, die wesentlich schlechter vergangene Saison abschnitten als für sie mit dem vorhandenen Kader in Offensive und Defensive (u.a. FS Derwin James, OLB Khalil Mack, LB Joey Bosa) erwartet. Allerdings haben die Chargers kaum Spielraum bei der Salary Cap: laut Spotrac müssen sie 44 Millionen Dollar abbauen, um den festgelegten Wert der NFL von 240 Millionen zu erreichen.

Ist Belichick der sofortige Erfolg des Teams weniger wichtig und eher die Schaffung einer eigenen Identität, so wären die Washington Commanders das optimale Ziel. Mit dem 2. Pick der Draft könnte Washington QB Drake Maye oder gar QB Caleb Williams verpflichten, bei 84 Millionen Platz unter der Salary Cap ist auch eine Menge Flexibilität für die Verpfichtung von Free Agents vorhanden. QB Sam Howell wird sicher ersetzt werden, RB Brian Robinson Jr. kann mehr als er 2023 zeigte. Die beiden WR Terry McLaurin und Curtis Samuel sind besser als die Passempfänger die Belichick zuletzt in New England zur Verfügung hatte und könnten erstmal zur Überbrückung ausreichen. In der Defensive hat Washington einige gute Spieler, aber keine überragenden Akteure. Hier könnte ein Defensive-Genie wie Belichick, der vielfach in New England mit "No-Names" schlagkräftige Verteidigungsreihen aufs Feld schickte, eine gute Lösung darstellen.

Mit 84 Millionen Dollar könnte Belichick Chiefs Pro Bowl DT/DE Chris Jones umwerben, der als Top Free Agent 2024 gilt. Da er unter dem Franchise Tag spielte würde ein erneutes Tag ein Gehalt von 33 Millionen Dollar bedeuten - zu viel für die Chiefs weshalb Jones wahrscheinlich als Free Agent auf dem Markt sein wird. Auch DE Josh Allen (Jacksonville) und DE Brian Burns (Carolina Panthers) könnten eine reizvolle Verstärkung sein, wobei hier der Franchise Tag bei Beiden erwartet wird. Dies gilt sicher auch für S Antoine Winfield Jr. bei den Tampa Bay Buccaneers. Auch DT Christian Wilkins (Miami) ist eine Option, denn dieser kann von den Dolphins wahrscheinlich nicht gehalten werden. Im Angriff gilt WR Tee Higgins (Cincinnati) als Kandidat, sofern er die Verletzungen der vergangenen beiden Jahre abschütteln kann. Ebenso WR Mike Evans (Tampa Bay) und Michael Pittmann (Indianapolis). Für die Fans der Commanders sicher eine schöne Vorstellung mit solch namhaften Free Agents in Verbindung gebracht zu werden, auch wenn Belichick als Coach/General Manager gilt, der nicht nach den Top-Spielern greift, sondern versucht lieber zwei bis drei qualitativ gute Spieler für den selben Preis zu holen. Dass diese Strategie nur bedingt funktioniert zeigten aber auch die vergangenen drei Jahre, die zu viel Durchschnitt und zu wenig Leistungsträger nach New England holten.

Auch wenn Jobs in Tennessee, Carolina oder Seattle als Möglichkeiten gelten - wahrscheinlich wird es eher auf Los Angeles, Washington und Atlanta hinauslaufen. Da Belichick aber kein Mann der "Schnellschüsse" ist, wird es wohl noch einige Zeit dauern ehe er und sein neues Team eine Entscheidung treffen werden.

Schüler - 22.01.2024

Bill Belichick hat noch die Qual der Wahl als Kandidat bei mehreren Teams

Bill Belichick hat noch die Qual der Wahl als Kandidat bei mehreren Teams (© Schüler)

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