Lannings kostspieliger Eigensinn

Head Coach Dan Lanning (Oregon Ducks)Washington untermauerte seine Playoffambitionen mit einem 36:33-Erfolg gegen Oregon. Das Top-Spiel des siebten Spieltages bot alles, was man sich von ihm erwartet hatte: sehenswerte individuelle Leistungen, einen aufgeholten 11-Punkte-Rückstand und am Ende richtig Drama, als Oregon einen Field-Goal-Versuch aus 43 Yards Entfernung zum möglichen Ausgleich vergab. Angesichts dessen war es schade, dass das Hauptgesprächsthema später eine Reihe von fragwürdigen Entscheidungen von Oregons Head Coach Dan Lanning war, die den Ausgang des Spiels fraglos mit beeinflussten. Lanning ließ dreimal vierte Versuche ausspielen, scheiterte jedesmal und vergab damit zum einen mögliche Punkte, die seinem Team am Ende fehlten, und ebnete zum anderen Washington den Weg zum spielentscheidenden Touchdown. Dabei hätte er eigentlich aus seinen eigenen schlechten Erfahrungen gelernt haben können. Bei der Niederlage gegen Oregon State gegen Ende der letzten Saison, die sein Team den Einzug ins Pac-12 Championship Game gekostet hatte, war er sogar mit fünf ausgespielten vierten Versuchen gescheitert.

Die erste der drei Situationen gab es beim letzten Spielzug vor der Halbzeitpause, als Oregon, mit 18:22 in Rückstand liegend, im achten Spielzug eines Angriffs, der nach einer Interception an seiner 49-Yard-Linie begonnen hatte, im vierten Versuch an Washingtons 3-Yard-Linie stand. Statt mit einem kurzen Field Goal den Rückstand zu verkürzen, ließ Lanning eine Pass spielen, der von Washington abgewehrt wurde. Die zweite, vergleichbare Situation gab es im dritten Viertel im Anschluss an Washingtons Touchdow zum 29:18. Da erreichte Oregon in 12 Spielzügen Washingtons 8-Yard-Linie und brauchte dann bei einem vierten Versuch erneut drei Yards, dieses Mal zum neuen First Down. Erneut wurde ein Pass gespielt, der zu kurz geriet. Die vielleicht kostspieligste Situation war dann die dritte im vierten Viertel, als Oregon etwas mehr als zwei Minuten vor Spielende, mit 33:29 führend, an Washingtons 47-Yard-Linie anstatt zu punten mit einem Pass die fehlenden drei Yards zum neuen First Down holen wollte und wieder scheiterte. Die Huskies brauchten dann nur zwei Pässen von ihrem Quarterback-Star Michael Penix (zunächst 35 Yards auf WR Ja'Lynn Polk und dann 18 Yards auf WR Rome Odunze), um mit 36:33 in Führung zu gehen. Oregon arbeitete sich anschließend noch bis an die 25-Yard-Linie der Huskies vor, ehe der Fehlschuss von K Camden Lewis die Niederlage besiegelte. Immerhin gab sich Lanning nach dem Spiel mit Blick auf seine Entscheidungen einsichtig. "Diese Niederlage geht zu 100 Prozent auf meine Kappe. Ich denke, nach anderen Gründen müsst Ihr (gemeint die Journalisten) nicht suchen", sagte er. Zur Halbzeit hatte das noch anders geklungen. Da hatte er auf dem Weg in die Kabine auf die Frage, warum er im vierten Versuch den Pass hatte spielen lassen, die fragende Reporterin mürrisch angeraunzt, dass er auf Sieg spiele.

Insgesamt war das Spiel sehenswert, ein echtes Spitzenspiel mit zwei Teams auf Augenhöhe. Wobei Oregon sogar das etwas bessere Team war. Das hatte sich geraden auch nach dem zweiten erfolglos ausgespielten vierten Versuch gezeigt. Die Abwehr zwang Washington anschließend nach nur drei Spielzügen mit vier Yards Raumgewinn zum Punt. Nach diesem kam man an der Mittellinie in Ballbesitz und brauchte anschließend nur sechs Spielzüge, um selbst in Führung zu gehen.

Hoch - 15.10.2023

Head Coach Dan Lanning (Oregon Ducks)

Head Coach Dan Lanning (Oregon Ducks) (© Getty Images)

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