Erste NFL-Verträge für AAF-Spieler
Das unrühmliche Ende der Alliance Of American Football (AAF), nicht zuletzt ausgelöst durch einen im Nachhinein zwielichtigen Invester Tom Dundon, ist noch keine Woche alt. Mittlerweile haben zumindest eine Handvoll Spieler (kleine) NFL-Verträge bekommen.
Für die große Masse der Spieler und Verantwortlichen könnte der Traum vom Profifootball mit dem Aus der Liga ebenfalls enden. Sowohl die Kommunikation des Endes (aus den Medien) als auch die "Nachsorge" für die ehemaligen Angestellten kann man nur als katastrophal bezeichnen. So verpufften nicht nur die Verträge über "250.000 Dollar", die man vorher groß beworben hatte (und die letztendlich 56.000 Dollar brachten), sondern viel schlimmer: Die Spieler mussten sich selbst um einen Transfer in ihre Heimat bemühen, den "natürlich" auch selbst bezahlen und dann waren sie auch noch mit Hotelrechnungen im vierstelligen Bereich konfrontiert. Ein Armutszeugnis.
Der Tweet der Ligaleitung, dass die Spieler "jetzt NFL-Verträge unterschreiben dürften" wird einigen wohl wie blanker Hohn geklungen haben (abgesehen davon, dass sie das bereits vorher gedurft hätten).
Zumindest fünf Spieler bekamen mittlerweile aber auch tatsächlich schon Verträge bei NFL-Franchises:
Cornerback Keith Reaser unterschrieb bei den Kansas City Chiefs, Wide Receiver Rashad Ross – der heimliche MVP der Liga – bei den Carolina Panthers, der bis dahin beste Quarterback Garrett Gilbert kämpft um den Backupposten bei den Cleveland Browns, Defensive Back Duke Thomas gehört jetzt zu den Minnesota Vikings und Defensive Back DeVante Bausby darf bei den Denver Broncos mitwirken.
Fünf von ein paar hundert Spielern – und auch die müssen sich erst im Camp durchsetzen. Aber zumindest konnten sie sich jetzt den Flug auch leisten.
Einen Tweet zur Auflösung der Liga sucht man übrigens noch vergeblich. Auch das passt zur katastrophalen Außendarstellung.
Carsten Keller - 06.04.2019
Der Tweet vom Donnerstag - Gipfel der Lächerlichkeit (© Carsten Keller)
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