Colts verderben Texans die Bye Week

Ein emotionaler Abend in Indianapolis: Der wiedergenesene Colts-Coach Chuck Pagano herzt nach der Partie auch die Spieler des Gegners.Für die Indianapolis Colts ging es vor dem letzten Spieltag nur noch darum, mit einem positiven Gefühl in die Playoffs zu gehen. Als erster Wild-Card-Inhaber stand das Team bereits fest – ohne die Gefahr abzurutschen oder doch noch den Divisionssieg zu holen. Den hatten sich nämlich ihre Gegner gesichert. Doch die Houston Texans hatten in Woche 17 noch etwas zu verlieren. Der Spitzenplatz in der AFC wackelte, sogar ein Abrutschen auf Rang drei war möglich und damit die Bye Week in der ersten Playoff Runde in Gefahr.

Und die Colts machten sich den Spaß und verdarben dem Divisionsrivalen den Abschluss der Regular Season. In einem spannenden Spiel unterlagen die Houston Texans in Indianapolis mit 16:28. Weder die Denver Broncos noch die New England Patriots gaben sich in ihren Partien eine Blöße. Sie zogen mit deutlichen Siegen an den Texans vorbei und verwiesen das Team von Head Coach Gary Kubiak auf den dritten Seed in der AFC. „Wir hatten bereits die vergangenen beiden Wochen die Möglichkeit, alles klar zu machen. Aber Selbstmitleid hilft uns jetzt nicht weiter. Wir müssen selbstbewusst in die Playoffs gehen, auch wenn wir schon in der Wild-Card-Runde spielen müssen“, erklärte Kubiak.

Bei den Hausherren feierte Head Coach Chuck Pagano nach seiner Leukämie-Erkrankung ein Comeback an der Seitenlinie. Zwar hatte weiterhin Interims-Coach Bruce Arians die sportliche Führung inne, der emotionale Leader war ohne Zweifel Pagano. „Wir haben uns immer wieder High-Five gegeben, getanzt und umarmt. Wir haben richtig gefeiert, weil es so viel zu feiern gibt“, so Pagano, der rund drei Monate nach der Diagnose seine Therapie positiv beendet hat. „Die Jungs wollten einfach nicht das Spiel verlieren, bei dem er wieder zurückkehrt. Ich denke dieser Erfolg bedeutet so viel für den Coach und auch für dieses Team“, erklärte Quarterback Andrew Luck. Der Rookie selbst schien besonders motiviert. Gleich den ersten Drive vollendete Luck mit einem kurzen Touchdown-Pass zu Tight End Coby Fleener. Die Texans fanden in der ersten Halbzeit keinen Weg in die Endzone. Kicker Shayne Graham hielt mit zwei Field Goals noch den Anschluss. Quarterback Matt Schaub beendete einen verheißungsvollen Drive mit einer Interception. Die Colts machten es noch vor der Pause besser. Running Back Vick Ballard lief über kurze Distanz in die Endzone und sorgte so für die 14:7-Halbzeit-Führung der Gastgeber. Nach der Pause zeigten die Texans endlich, warum sie so lange an der Spitze der AFC standen. Besonders Wide Receiver Andre Johnson spielte groß auf. Insgesamt fing der Routinier zwölf Pässe für 141 Yards. Running Back Arian Foster brachte die Gäste mit einem 13-Yard-Lauf in die Endzone bis auf einen Punkt heran, Kicker Graham drehte dann das Spiel zu Gunsten der Texans.

Doch die Führung Houstons war nur für kurze Dauer. Beim anschließenden Kickoff überbrückte Returner Deji Karim das gesamte Feld und stellte so das Spielgeschehen des zweiten Durchgangs mit nur einem Play auf den Kopf. Durch den unerwarteten Gegenschlag verlor Houston in der Offense wieder das Konzept, konnte in der restlichen Spielzeit keine Punkte mehr auf das Scoreboard bringen und Quarterback Schaub sorgte mit seiner zweiten Interception (beide abgefangen von Colts-Cornerback Vontae Davis) für die Entscheidung. Der Pass des Spiels gelang Colts-Rookie Luck. Im vierten Quarter bediente er Wide Receiver T.Y. Hilton für einen 70-Yard-Touchdown.

Auch individuell lief es bei den Texans nicht nach Plan. Defensive Lineman J.J. Watt kam nicht zum gegnerischen Quarterback durch und verpasst so den Sack-Rekord von Michael Strahan (22,5 Sacks) um zwei Sacks. „Wir haben nicht gewonnen, deswegen interessiert mich dieser Rekord kein Stück“, gab Watt nach der Partie zu Protokoll. In der Wild Card Round warten auf Watt und Co die Cincinnati Bengals. Die Colts treffen, nur ein Jahr nachdem sie das schlechteste Team der Liga waren, in den Playoffs auf die Baltimore Ravens und Wide Receiver Reggie Wayne spricht aus, was viele in Indianapolis denken: „Mann, war das ein gutes Jahr. Ein Ende wie aus einem Drehbuch. Jetzt geht es aber noch weiter. Wir können diesen Film noch verlängern.“

Siebertz - 31.12.2012

Ein emotionaler Abend in Indianapolis: Der wiedergenesene Colts-Coach Chuck Pagano herzt nach der Partie auch die Spieler des Gegners.

Ein emotionaler Abend in Indianapolis: Der wiedergenesene Colts-Coach Chuck Pagano herzt nach der Partie auch die Spieler des Gegners. (© Getty Images)

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