Playoff-Heimrecht für Atlanta

Die Atlanta Falcons haben für die Playoffs in der NFC das Heimrecht für ale Playoff-Spiele erobert. Der Favorit setzte sich bei den bereits ausgeschiedenen Detroit Lions erwartungsgemäß locker mit 31:18 durch. Zwei Touchdown-Pässe von Matt Ryan auf Roddy White und einer auf Julio Jones sorgten bereits bis zur Pause für einen 21:6-Vorsprung. Die Lions kamen im letzten Viertel zwar noch einmal auf fünf Punkte heran, doch legte Ryan mit seinem vierten Touchdown-Pass des Spieles auf Michael Palmer Mitte des Schlussabschnitts noch einmal nach.

Während den Falcons damit die vorläufige Krönung ihrer Saison als Tabellenführer der gesamten NFC gelang, erledigten auch die Detroit Lions bereits eine Woche vor Schluss ihre letzte verbliebene „Aufgabe“ des Jahres: Calvin Johnson fing elf Pässe von Matthew Stafford für insgesamt 225 Yards Raumgewinn, was seine Gesamtausbeute des Jahres auf bisher 1.892 Yards aus Passfängen brachte. Damit löste er Jerry Rice als Rekordhalter für die meisten Receiving Yards einer Saison ab, jener hatte 1995 insgesamt 1.848 Yards geholt. Nun dürfte fast garantiert sein, dass Johnson am letzten Spieltag noch einmal Pässe für mindestens 108 Yards fangen dürfte, um auch die 2.000er-Marke noch zu knacken, wobei die Lions im letzten Heimspiel die Chicago Bears zu Gast haben.

Atlnata spielt nun noch eine bedeutungsloses Spiel zu Hause gegen Tampa Bay, ehe das Team nach einer Woche Pause in den Divisional Playoffs einsteigt. Schwerpunkt für die Falcons also nun, nur nicht den Rhythmus zu verlieren. Nach der Vorstellung in Detroit zu urteilen, sollten die Falcons sich da nicht allzu sicher sein. Bei den Lions profitierten sie vor allem von den Fehlern des Heimteams. Der erste Touchdown-Pass von Ryan gelang, nachdem zuvor Lions-Running-Back Mikel Leshoure den Ball mit einem Fumble verloren hatte, der dritte kurz vor der Halbzeitpause, nachdem Rekordmann Johnson der Ball aus den Händen gerutscht war.

Als Detroit gegen Ende des dritten Viertels sich anschickte, den 13:21-Rückstand zu verkürzen, gelang es Atlantas Goal Line Defense, den Gegner dicht vor der eigenen Endzone zu stoppen. Lions-Coach Jim Schwartz blieb konservativ und ließ Jason Hanson das Field Goal zum 16:21 kicken. Was den heimischen Fans nun gar nicht gefiel und angesichts der Gesamtsituation auch nicht zwingend logisch erschien: Für die Lions war Sieg oder Niederlage ohnehin nicht die entscheidende Frage an diesem Tag. Sondern Johnsons Rekordanlauf, was die Lions auch bald darauf selbst bestätigten. Nachdem Atlanta auf 28:16 erhöhte hatte, warf Stafford seine einzige Interception des Abends, weil nun zu offensichtlich war, dass alle Passversuche in Richtung Johnson gehen würden. Die Falcons dankten es mit dem Field Goal zum 31:16 und erlaubten erst anschließend den Passfang, der Johnson zum Rekordhalter machte. Dass kurz vor Schluss noch zwei Punkte durch einen Safety für die Lions hinzukamen, ging angesichts des Rekordes dann schon fast unter.

Auerbach - 23.12.2012

Roddy White fing zwei Touchdown-Pässe in Detroit. (© Getty Images)