Colts: Überraschungserfolg für Pagano

WR Reggie Wayne kämpfte sich Sekunden vor Schluss zum entscheidenden Touchdown in die Endzone.Die Bye-Week der Indianapolis Colts am vierten Spieltag der NFL wurde von der Nachricht des erkrankten Head Coaches Chuck Pagano überschattet. Beim neuen Cheftrainer der Colts wurde eine heilbare Form der Leukämie diagnostiziert, so dass er seinem Team die nächsten Wochen fehlen wird. Vor dem Spiel gegen die Green Bay Packers versuchten alle im Umfeld der Colts dies auszublenden, sich ganz auf die anstehende Partie zu konzentrieren.

„Wir haben uns alle unter der Woche angelogen, indem wir versucht haben es herunterzuspielen. Zu Spielbeginn sind wir dann doch alle mit dem Gefühl auf das Feld gegangen, für ihn zu spielen. All diese Emotionen bei Mr. Irsay (Colts-Besitzer; Anm. d. Red.), BA (Bruce Arians, Interims-Head-Coach; Anm. d. Red.) und jedem anderen hier im Stadion – das war der großartigste Moment im Sport, an dem ich jemals teilhaben durfte“, erklärte Colts-Quarterback Andrew Luck. Im Spiel sorgte der Rookie-QB dann, dass es mit einem dramatischen 30:27-Sieg auch ein erfolgreicher Tag für die Colts wurde.

In der ersten Halbzeit verlief das Spiel erwartungsgemäß genau in die andere Richtung. Packers-Spielmacher Aaron Rodgers dominierte und führte seine Offense gleich drei Mal über das gesamte Feld bis in die gegnerische Endzone und erzielte dabei selbst zwei Touchdowns. Die Colts hatten nur ein Field Goal dagegenzusetzen und so ging es mit einem 21:3-Führung für die favorisierten Gäste aus Green Bay in die Pause. Diese Souveränität schienen die Packers jedoch irgendwo in der Kabine verloren zu haben. Im dritten Quarter spielten nur noch die Gastgeber.

Neben QB Luck avancierte Wide Receiver Reggie Wayne zum Matchwinner. Mit 13 Receptions über eine persönliche Bestmarke von 212 Yards sorgte die ehemalige Lieblingsanspielstation von Peyton Manning für den entscheidenden Raumgewinn zum Comeback der Colts. „In zwölf NFL-Jahren habe ich schon viele besondere Spiele erlebt. Aber das ist etwas ganz Besonderes. Ich hab mit Coach Pagano unter der Woche gesprochen und er wollte unbedingt, dass wir gewinnen. Dass das geklappt hat, ist für mich neben dem Super Bowl-Sieg der Höhepunkt in meiner Karriere“, so ein emotionaler Wayne, der schon in seiner College-Zeit Ende der 90er Jahre mit Pagano zusammengearbeitet hatte.

Ein Field Goal und zwei Touchdowns, einen erlief Luck über kurze Distanz selbst, brachten die Colts noch vor dem letzten Quarter wieder auf zwei Punkte heran. Kicker Adam Vinatieri sorgte mit einem weiteren Field Goal für die 22:21-Führung der Colts. Dann wachten auch die Packers aus ihrem Tiefschlaf nach der Pause auf und antworteten im Stile eines Klasse-Teams. Zwei Plays und Rodgers hatte das Spiel mit einem TD-Pass zu WR James Jones wieder gedreht. Daraufhin war Luck wieder an der Reihe, seine Qualität zu beweisen. Und dies tat er eindrucksvoll. Mit 13 Spielzügen und einem TD-Pass zu Wayne mit anschließender Two-Point Conversion spielte Luck nicht nur die erneute Führung heraus, sondern ließ den Packers lediglich 38 Sekunden auf der Uhr. Dennoch reichten die verbleibende Zeit der Gäste-Offense, Kicker Mason Crosby ein 51-Yard-Field-Goal-Versuch zu ermöglichen, der das Spiel in die Verlängerung geführt hätte. Doch der Kick von Crosby ging gefühlte Meilen an den anvisierten Torstangen vorbei.

„Sie waren einfach gut. Sie haben eine schwere Woche hinter sich und haben mit viel Emotion gespielt. Wenn ich aber uns betrachte, muss ich erkennen, dass wir heute einfach nicht so gespielt haben, wie wir das wollten und können“, sagte Packers-Coach Mike McCarthy nach der bereits dritten Niederlage der Saison. Während des Spiels mussten zudem gleich drei wichtige Starter das Feld verletzungsbedingt verlassen. Running Back Cedric Benson, Tight End Jermichael Finley und Defensive Tackle B.J. Raji könnten in den nächsten Wochen ausfallen.

Auch die Colts hatten mit Defensive End Robert Mathis einen prominenten Verletzungsausfall zu beklagen. Dies war jedoch angesichts des emotionalen Siegs zu verschmerzen.

Siebertz - 08.10.2012

WR Reggie Wayne kämpfte sich Sekunden vor Schluss zum entscheidenden Touchdown in die Endzone.

WR Reggie Wayne kämpfte sich Sekunden vor Schluss zum entscheidenden Touchdown in die Endzone. (© Getty Images)

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