“Ten Win Season” für Bearcats

Als Cincinnati nach der Saison mit Head Coach Brian Kelly durch dessen Wechsel zu Notre Dame den Mann verlor, der das Team zu seinen größten Erfolgen - Big East Champion und BCS-Bowl-Teilnahmen 2008 und 2009 - geführt hatte, da wurde prognostiziert, dass Kelly Notre Dame in die Spitze zurückführen würde und die Bearcats wieder im Mittelmaß verschwinden. Zwei Jahre später sieht die Football-Welt ganz anders aus. Kelly tritt mit Notre Dame auf der Stelle und ist plötzlich nicht mehr der gefeierte Wundermann, während Cincinnati nach dem 31:24-Erfolg gegen Vanderbilt zum dritten Mal innerhalb von vier Jahren eine Saison mit mindestens zehn Siegen beendet hat. „Eine Ten Win Season ist im College Football schwer zu erreichen“, hob Butch Jones, Kellys Nachfolger und einstiger Assistent, das Besondere an dieser Spielzeit hervor, in der ohne zwischenzeitlichen verletzungsbedingten Ausfall von QB Zach Collaros sogar noch mehr drin gewesen wäre.

Der Sieg gegen Vanderbilt, ein Team mit einer 6-6-Bilanz, sieht auf den ersten Blick nicht gerade beeindruckend aus, aber genaueres Hinschauen lohnt. Vanderbilt hatte vier seiner sechs Regular-Season-Niederlagen mit nur einen „Score“ Differenz kassiert und war nur einmal, beim 0:34 bei Alabama, chancenlos. Eine bessere Bilanz war also möglich, ein Beleg dafür, welche Fortschritte das Team im ersten Jahr unter dem neuen Head Coach James Franklin bereits gemacht. „Wir haben heute ganz offensichtlich zu viele Fehler gemacht. Wir bekamen unseren Angriff einfach nicht in Fahrt. Aus Sicht der Defensive war ihr Running Back (gemeint Isaiah Pead) sehr gut und ihre Offensive Line hat gut gespielt. Sie waren das erste Team in dieser Saison, das beständig erfolgreich gegen uns gelaufen ist“, sagte Franklin zum Verlauf des Spiels.

Die Entscheidung für Cincinnati fiel erst im letzten Viertel. In der ersten Minute des vierten Viertels ging Vanderbilt durch einen 68-Yard-Pass von QB Larry Smith auf WR Chris Boyd mit 21:17 in Führung, konnte sich darüber aber nur wenige Sekunden freuen, weil Ralph Abernathy die Bearcats mit einem 90-Yard-Kickoff-Return zum 24:21 gleich wieder nach vorn brachte. Vanderbilt konnte später weder aus einer Interception neuneinhalb Minuten vor Spielende (allerdings an der eigenen 18-Yard-Linie) noch aus einem geblockten Field-Goal-Versuch vier Minuten vor Spielende Kapital schlagen. Im Gegenteil: Im zweiten Spielzug nach dem geblockten Field-Goal-Versuch gelang Cincinnati eine Interception an Vanderbilts 43-Yard-Linie plus ein 12-Yard-Return bis an die 31-Yard-Linie. Drei Spielzüge später erzielte Pead mit einem 12-Yard-Lauf das 31:21. Vanderbilt gelang im Gegenzug ein Field Goal (35 Yards) zum 24:31, aber erst 24 Sekunden vor Spielende. Beim folgenden Onside-Kick-Versuch landete der Ball bei den Bearcats.

Hoch - 01.01.2012

RB Isaiah Pead war eine der treibenden Kräfte beim Sieg von Cincinnati gegen Vanderbilt im Liberty Bowl. (© Getty Images)