Cards stellen Cowboys erneut ein Bein

Die Cardinals haben einmal mehr ihren Ruf als Angstgegner der Cowboys unterstrichen. Im dritten Aufeinandertreffen seit 2008 feierte das Team aus Arizona zum dritten Mal einen Erfolg in letzter Sekunde. Diesmal war es LaRod Stephens-Howling, der sich in der Verlängerung einen kurzen Pass von Kevin Kolb schnappte und irgendwie durch die gesamte Deckung von Dallas über 52 Yards zum 19:13-Triumph in die Endzone flitzte. Im vergangenen Jahr hatte Arizona durch ein 48-Yard-Field-Goal von Jay Feely fünf Sekunden vor Schluss mit 27:26 gewonnen, 2008 hatte ein geblockter Punt in der Verlängerung die Begegnung zugunsten des Teams aus Tempe entschieden.

Selbst ‚Cards‘-Quarterback Kevin Kolb, der nach fünf Wochen Zwangspause wegen einer Zehenverletzung ein gelungenes Comeback feierte, hatte beim Siegeslauf nur daran gedacht, dass die Gastgeber in Field Goal-Reichweite kämen. „Geh runter und halt den Ball fest, habe ich nur gedacht, als er an der 20-Yard-Linie war“, erzählte der Spielmacher nachher, „aber die Jungs lassen ja ncht locker, wenn sie eine Chance sehen und jetzt bin ich froh, dass er weiter Gas gegeben hat.“ Mit 16 kompletten von 25 Pässen für 247 Yards feierte Kolb eine gelungene Rückkehr, auch wenn vor allem bis zur Pause noch die fehlende Spielpraxis unübersehbar war. Genau wie sein Cowboys-Kollege Tony Rmo wurde er fünfmal gesackt.

Was die erste Niederlage nach vier Erfolgen für Dallas noch ärgerlicher macht: Die Gäste hatten zum Ende der regulären Spielzeit den Ball schon beinahe zum Sieg unterwegs. Doch einen Wimpernschlag, bevor Dan Bailey mi einem 49-Yard-Field-Goal das vermeintliche 16:13 erzielen konnte, hatte Cowboys-Cheftrainer Jason Garrett ein Timeout genommen. Im zweiten Versuch semmelte Bailey das Ei zu kurz und links vorbei, die Partie ging in die Verlängerung, in der das big play von Stephens-Howling entschied. „Die Spielzeituhr lief runter, wir wollten sicherstellen dass er einen sauberen Kick ohne jede Hektik hinlegen kann“, erläuterte Garrett seine im Nachhinein falsche Hilfestellung. Sein Kollege hatte gut Lachen. „Ich freue mich, dass sie ihren Kicker ‚geeist‘ haben, so musste ich das nicht tun“, grinste Arizonas Head Coach Ken Whisenhunt, dessen Team beim fünften Saisonsieg zum ersten Mal ein Tea mit einer positiven Bilanz schlug. „Offensichtlich habe ich den ersten Schuss gut getroffen“, sagte Bailey, der zuvor schon einmal aus 53 Yards danebengeschossen hatte, „aber es ist mein Job, mich nach einem Timeout wieder zu konzentrieren und den nächste Kick auch zu machen. Daher gibt es keine Entschuldigungen, ich hätte es machen müssen.“

Auf beiden Seiten dominierten meist die Defensereihen. „Wir haben uns viele Fehler geleistet, in vielen verschiedenen Aspekten“, gestand Cowboys-Quarterback Tony Romo, „als Team müssen wir von unserer Leistung enttäuscht sein.“

Nitsch - 05.12.2011

Feierte ein erfolgreiches Comeback nach seiner Verletzungspause: Arizonas Quarterback Kevin Kolb (© Getty Images)