Cowboys blamieren sich

Die Dallas Cowboys haben es tatsächlich geschafft zu Hause eine 24 Punkte-Führung zu Beginn des dritten Viertels zu verspielen und den Detroit Lions ihren vierten Sieg in Serie zu bescheren. Dabei haben die Gäste schon das zweite große Comeback geschafft nach dem 20 Punkte-Rückstand letzte Woche gegen die Minnesota Vikings.

Dabei hatte alles so gut angefangen für die Texaner, die mit einem Sieg die Führung in der NFC East übernehmen wollten. Schnell waren die Gastgeber durch zwei Touchdowns von Dez Bryant und einem 41 Yards-Field-Goal von Dan Bailey mit 17:0 in Führung gegangen. Die Gäste hingegen kamen erst kurz vor der Zwei-Minuten-Warnung der ersten Hälfte zu etwas Zählbarem und dann auch nur mit einen Field Goal, das aber auch schon eine Minute später wieder egalisiert wurde, so dass es mit einem Score von 20:3 in die Pause ging.

Und so ist es auch verständlich, dass wohl niemand der 78.122 Besucher des Texas Stadiums am Erfolg der Cowboys zweifelte. Bis auf Matthew Staffort und seine Lions vielleicht.

Denn im dritten Viertel sollte sich das Spiel langsam aber sicher wenden. Tony Romo begann das dritte Viertel mit einem Pass auf Jason Witten und die Führung wurde auf 27 :3 ausgebaut. Doch dann begann etwa nach fünf Minuten im Viertel der Abstieg. Innerhalb von fünf Minuten warf Romo zwei Interceptions, die zum Touchdown zurückgetragen wurden. Da konnte auch dann das 23 Yards-Field-Goal durch Dan Bailey nicht mehr viel ausrichten, denn das letzte Quarter stand ganz im Zeichen der Gäste. Die Detroit Lions marschierten. Erst bediente Matthew Stafford, der insgesamt 21 seiner 43 Versuche an den Mann gebracht hatte, Calvin Johnson und sieben Minuten später erzielte Jason Hansen das 27:30 mit seinem 51 Yards-Field-Goal. Es waren noch gut vier Minuten zu spielen, als Romo seine dritte und folgenschwerste Interception warf. Detroits spielte erst die Zeit runter und holte dann bei einer Restspielzeit von einer Minute und 44 Sekunden den entscheiden Touchdown zum 34:30. Und Dallas schaffte es nicht über ein weiteres First Down und die Detroiter „45“ hinauszukommen, so dass Stafford das Spiel abknien konnte. Und mit dem Schlusspfiff dann auch den Ball unter dem Jersey versteckte, als wollte er ihn nie wieder hergeben. Hatten die Lions doch die Sensation geschafft und sind nun zusammen mit den Green Bay Packers das einzige Team, dass noch eine weiße Weste und alle bisherigen Spiele gewonnen hat.

Dallas hingegen steht zwar nicht mit dem Rücken zur Wand, ist aber wieder auf den Boden der Tatsachen geholt worden, Die letzte Niederlage nach solch einer Führung stammt aus dem Jahre 1965 und das will schon etwas heißen. Und so meinte denn auch Romo nach dem Spiel: „Heute und in den nächsten ein, zwei Wochen wird es schwer auf dieses Spiel zurück zublicken, aber wir müssen nach vorne schauen. Hier sind eine Menge Spieler, die gute Sachen produzieren. Das werden wir dann auswerten und besser daraus werden.“ Und auch Cowboys-Besitzer Jerry Jones verteidigte seinem Quarterback recht schnell: „Ich habe viel Vertrauen in Tony und das Spiel heute hat nichts daran geändert.“



Tillmann - 03.10.2011

Sieg - Matthew Stafford und seine Lions drehten ein schon fast verloren geglaubtes Spiel (© Getty Images)