Ohio State mit versöhnlichem Saisonende

Nach dem Ende des Sugar Bowl konnte sich Terrelle Pryor feiern lassen.Ein turbulenteres Auf und Ab, als es die Ohio State Buckeyes in dieser Saison erlebt haben, kann man sich eigentlich kaum vorstellen. Die Zielsetzung für das Team war von Anfang an das Erreichen des National Championship Games. Als man es kurz vor Veröffentlichung der BCS-Rankings in den Umfragen dann auf den ersten Platz geschafft hatte, kam die Niederlage gegen den Big-Ten-Rivalen Wisconsin. Dieser Ausrutscher kostete am Ende nicht nur die Teilnahme im Spiel der Spiele, sondern bedeutete auch, dass Wisconsin in diesem Jahr im Rose Bowl antreten durfte und OSU mit dem Sugar Bowl Vorlieb nehmen musste.

Im Superdome von New Orleans stand dann vor allem für einen Aktiven eine Menge auf dem Spiel: Quarterback Terrelle Pryor. Denn genau wie sein Team hat er in der Saison 2010 eine wahre Achterbahnfahrt hinter sich. Nach seiner MVP-Vorstellung im Rose Bowl im vergangenen Januar ging er als einer der Top-Kandidaten auf die Heisman Trophy in diese Spielzeit. Doch obwohl er sich weiterhin zu einem kompletten Spielgestalter entwickelt und sich im System von Coach Jim Tressel nicht nur auf seine Athletik verlässt, war relativ schnell klar, dass er nicht in das Rennen um die Auszeichnung als bester College-Spieler eingreifen könnte. Und so stand für viele Beobachter im Duell zwischen den Buckeyes und den Arkansas Razorbacks nicht weniger als Pryors zukünftige Karriere auf dem Spiel.

Denn ein weiterer Zwischenfall überschattete zuletzt die Saison sowohl des Teams als auch des Quarterbacks im Speziellen: Pryor und vier seiner Teamkollegen verkauften persönliche Andenken, beziehungsweise gaben diese her, um sich günstig tätowieren zu lassen. Was sich zunächst nach einer Lappalie anhört, wurde von der NCAA mit Sperren geahndet und so ist immer noch fraglich, ob Pryor es nicht vorzieht, sich für den Draft verfügbar zu melden.

Im Sugar Bowl durften aber alle fünf noch einmal ran. Und dafür sollte sich OSU bei der NCAA noch einmal ausdrücklich bedanken. Denn ohne diese Spieler, wären die Razorbacks wohl am Ende kaum 26:31 unterlegen gewesen und Ohio State hätte nicht zum ersten Mal einen Bowl gegen ein SEC-Team gewinnen können. Terrell Pryor selbst hatte den größten Anteil am Sieg der Buckeyes. Er wiederholte quasi seine Vorstellung aus dem vergangenen Rose Bowl. Kam er im Januar 2010 insgesamt auf 338 Yards Raumgewinn, waren es nun 336. Wie vor einem Jahr warf er zwei Touchdown-Pässe und verzichtete dieses Mal sogar auf einen Pass zum Gegner. Klar, dass er auch in seinem zweiten BCS-Bowl zum MVP gewählt wurde.

Diese Ehre hätte aber auch Defensive Lineman Solomon Thomas zuteil werden können. Denn er war es, der knapp eine Minute vor Schluss den Sack zu machte. Hatte OSU zur Halbzeit noch deutlich mit 28:10 geführt, starteten die Razorbacks nach der Pause eine überzeugende Aufholjagd. Quarterback Ryan Mallett hatte dann nach einem geblockten Punt die Chance das Ergebnis noch zu drehen. Doch er rechnete nicht damit, dass sich Thomas in die Deckung zurückfallen lassen würde. Und so kam der – in der kommenden Saison ebenfalls zunächst gesperrte – D-Liner zur zweiten Interception seines Lebens.

Um den Reigen der erfolgreichen Sünder voll zu machen, landeten Pryors Touchdown-Pässe bei Dan Herron und DeVier Posey, die ebenfalls zu den gesperrten Fünf gehören. "Sie haben entscheidend zum Sieg beigetragen", gab Head Coach Jim Tressel dann auch zu. "Es sind gute Jungs und ich freue mich auf die nächste Saison." Erst einmal haben alle fünf tatsächlich versprochen, trotz der Sperren auch ihr Senior-Jahr in Ohio anzutreten. "Ich glaube nicht, dass ich schon bereit für die NFL bin", meinte Terrell Pryor auf die Möglichkeit des Drafts angesprochen. "Ich muss noch viel lernen und sowohl auf als auch abseits des Feldes bessere Entscheidungen treffen." Zumindest auf dem Feld hat er im Sugar Bowl bewiesen, dass eine NFL-Karriere nicht ausgeschlossen ist. Die Fans dürfen gespannt sein, wie sich die Sperren auf ihn und sein Team in der kommenden Saison auswirken werden.

Garn - 05.01.2011

Nach dem Ende des Sugar Bowl konnte sich Terrelle Pryor feiern lassen.

Nach dem Ende des Sugar Bowl konnte sich Terrelle Pryor feiern lassen. (© Getty Images)

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