Pflicht erfüllt, Vorfreude auf die Kür
Zu den Schwierigkeiten im Laufe einer Saison im College-Football gehört für die großen Teams auch die Konzentration auf kleine Gegner. Denn auch wenn auf dem Papier die Sache von vornherein eine klare Angelegenheit zu sein scheint, wartet doch die ganze Nation auf eine Blamage von einem der topgesetzten Teams. Ohio State hätte eine solche viel beachtete Katastrophe direkt am ersten Spieltag bei der Begegnung mit Marshall passieren können, doch das Team um Terrell Pryor meisterte die Aufgabe letztlich souverän, führte bereits zur Halbzeit mit 35:7 und setzte so eine Serie aus gewonnenen Heimspielen zum Saisonauftakt fort, die inzwischen seit 1978 anhält.
Verantwortlich für den am Ende sehr souveränen 45:7-Sieg war vor allem der bereits erwähnte Quarterback Terrell Pryor. Er machte dort weiter, wo er im Januar beim Rose Bowl aufgehört hatte, warf drei Touchdown-Pässe und brachte insgesamt 17 seiner 25 Würfe an den Mann. Neben ihm nahm Running Back Brandon Shaine Druck vom unbestrittenen Star des Teams, indem er bei neun Versuchen 103 Yards und zwei Touchdowns erlief. So überzeugend sich diese Zahlen anhören, die Gefahr das Spiel zu unterschätzen, war jederzeit gegeben. Das wurde direkt nach dem Abpfiff deutlich, als die Spieler endlich über das Spiel sprechen konnten, das wohl die ganze Zeit in ihren Köpfen herumspukte: Das Duell mit Miami am kommenden Samstag, den 11. September.
In der Neuauflage des Championship Games aus dem Jahre 2002 stehen sich dann das an Platz 2 und das an Platz 13 gesetzte Team gegenüber. Vor acht Jahren ging die Partie in die zweite Verlängerung, bevor die Buckeyes das bessere Ende für sich sichern konnten. Und auch dieses Mal ist der Ausgang des Spiels völlig offen. „Wir haben nicht 2002“, fasst es Ohios Wide Receiver DeVier Posey in Worte. „Wir tragen zwar die gleichen Farben, aber das ist jetzt unser Spiel, unsere Zeit ist gekommen.“ Am kommenden Wochenende werden die Spieler von OSU erstmals in dieser Spielzeit zeigen müssen, ob sie mit dem Team mithalten können, das damals nach 34 Jahren erstmals wieder den Titel nach Columbus holte. Die 529 Yards, die Pryor und Co. an diesem Wochenende in der Offense zustande brachten, lassen die Fans jedenfalls hoffen.
Garn - 06.09.2010
Marshall konnte DeVier Posey nicht stoppen - wird das am nächsten Wochenende Miami schaffen? (© Getty Images)
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