Browns kegeln Steelers aus den Playoffs

"Wir werden im Dezember ein Höllenfeuer entfachen", hatte Steelers-Head-Coach Mike Tomlin noch vor zwei Wochen prophezeit. Nach der fünften Niederlage in Folge, diesmal mit 6:13 gegen die Cleveland Browns, wird er vermutlich etwas kleinlauter sein. Denn was seine Steelers da vor allem in der Offense bei eisigen Temperaturen in Cleveland entfachten, glich in der Hitzeentwicklung eher einer altersschwachen Mikrowelle. Dies hat weder den Teufel noch die wenigen Zuschauer im Stadion erwärmt.
Jetzt sind nicht nur die Playoffs so gut wie erledigt, es droht sogar eine negative Sieg-Niederlagenbilanz, die erste sei 2003. "Wir haben in fast allen Bereichen des Spiels versagt. Wir wollten ihr Laufspiel stoppen, dies ist uns nicht gelungen. Wir wollten ihre Wildcat stoppen, auch das haben wir nicht geschafft. Wir wollten keine großen Returns zulassen und unseren Quarterback schützen. Auch hier haben wir versagt. Und wir haben vor allem unser Laufspiel nicht etablieren können", redete Tomlin nach der Partie Klartext. Es war tatsächlich armselig, was die Steelers gegen die schwächste Abwehr der Liga boten. Die Defense der Browns wirkte dagegen wie ein Playoffteam. Acht Mal musste Roethlisberger zu Boden, RB Rashard Mendenhall erlief lausige 53 Yards und nur 3 von 14 3rd Downs konnten die Steelers in eine neues First Down verwandeln. Nicht dass die Offense der Browns so viel besser gewesen wären. Aber immerhin erliefen die RB Joshua Cribbs (aus der Wildcat) und Rookie Chris Jennings zusammen 171 Yards. Jennings war auch für den einzigen Touchdown der Partie verantwortlich, einen Lauf über zehn Yards, der die Browns noch vor der Pause mit 13:0 in Führung brachte, womit die Partie bereits entschieden war. Ansonsten blieben die Browns genauso harmlos wie die Steelers.
Wirklich erwähnenswert waren nur die Temperaturen und die fehlenden Zuschauer. Minus 10 Grad Celsius, kombiniert mit einem extrem böigen Wind, sorgten für gefühlte minus 23 Grad Celsius, den niedrigsten jemals während eines Spiels in Cleveland gemessenen Temperaturen. Dies hat wohl auch dazu geführt, dass das Stadion nur spärlich besetzt war. Zwar wurden im Vorfeld 69.000 Karten verkauft, im weiten Rund verloren sich aber deutlich weniger als die Hälfte dieser Zuschauer.

Korber - 11.12.2009

Mike Tomlin fand nach dem Spiel deutliche Worte. (© Getty Images)