Cardinals schaffen die Sensation gegen Philadelphia

Gestern noch verschwiegen heute auf dem Cover,  Arizona steht im Super Bowl. In einer Saison der Sensation ist den Arizona Cardinals nun der ganz große Wurf gelungen. Mit 32:25 wurden die Eagles in einem spannenden Spiel nieder gerungen. Damit stehen die Arizona Cardinals zum ersten Mal in ihrer Teamgeschichte im Super Bowl. Bekanntlich soll man ja immer das Unerwartete erwarten. So gesehen dürfte es also keine Überraschung gewesen sein, dass sowohl die Arizona Cardinals als auch die Philadelphia Eagles im Meisterschaftsspiel der NFC standen. Dennoch rieb sich so mancher Experte etwas verwundert die Augen, dass ausgerechnet die Cardinals als das vermeintlich schwächste der qualifizierten Teams, das NFC Championship Spiel ausrichten würden. Doch nun düpierten die Footballer aus der Wüste erneut alle Experten und ziehen in den Super Bowl ein. Matchwinner war dabei Larry Fitzgerald, der drei Touchdowns erzielen konnte. Zur Halbzeit stand es bereits 24:6 für Arizona, aber die Eagles konnten noch einmal zurück ins Spiel kommen. Am Ende hatten die Hausherren aber das bessere Ende für sich, da vor allem die Defense im letzten Viertel immer wieder zur Stelle war.

Immer wieder ist von den sogenannten Cinderella-Teams die Rede. In dieser Saison haben sich zwei Teams diese Bezeichnung mehr als verdient. Zum Einen die Miami Dolphins, für das unglaubliche Comeback in der regulären Saison. Zum Anderen die Arizona Cardinals, denen eigentlich niemand zugetraut hatte, auch nur ein Spiel in den Playoffs zu gewinnen. Doch nun stehen sie im Super Bowl und Kurt Warner stellte eindrucksvoll unter Beweiß, dass auch er ein Comeback-Kid ist. „Als niemand mehr an uns geglaubt hat, als niemand mehr an mich geglaubt hat, ihr Jungs habt es getan und wir stehen nun im Super Bowl“, freute sich Warner. Eigentlich nur als Back-Up für Matt Leinart verpflicht, ist der Einzug der Cardinals auch eine erneute Erfolgsstory für Kurt Warner. Der mittlerweile 37 Jahre alte Spielmacher sollte Leinart eigentlich nur mit seiner Erfahrung den Rücken stärken. Doch Leinart schwächelte im Verlauf der Saison, so dass Warner zur neuen Nummer Eins avancierte und nun die Cardinals bis in den Super Bowl geführt hat. „Ich wollte einmal Arizona Cardinals und Super Bowl in einem Satz sagen. Die Arizona Cardinals sind im Super Bowl. Wie hört sich das an?“, jubelt Warner nach seinem Erfolg.

Zwei unterschiedliche Spielsysteme prallten in der Wüste aufeinander. Während Warner nicht nur ein großes Corps von Receivern hat, sondern mit Tim Hightower und Edgerrin James auch zwei ausgezeichnete Ballträger zur Verfügung hat, ist es bei den Eagles mehr ein Zwei-Mann-Show von QB Donnovan McNabb und RB Brian Westbrook. Doch Westbrook blieb mit nur 45 Yards Raumgewinn nahezu uneffektiv. Die Cardinals hingegen ließen die Defense der Eagles mit einem guten Mix von Lauf- und Passangriff nie ihren Rhythmus finden. Die Trainer der Cardinals griffen auch früh in die Trickkiste. Besonders sehenswert war dabei der zweite Touchdown-Pass von Warner auf Fitzgerald. Mit einem Flea Flicker wurde die Abwehr der Eagles verladen und Larry Fitzgerald konnte einen spektakulären Fang erzielen.

Es war eine Achterbahnfahrt der Gefühle, welche Spieler, Betreuer, Trainer und Fans der Arizona Cardinals im NFC Championship Spiel durchlebten. Innerhalb von sechs Minuten war das Spiel ausverkauft und keiner musste sein Kommen bereuen. Die erste Halbzeit verlief nahezu perfekt für die Heimmannschaft. Drei Mal bediente Warner in den ersten beiden Vierteln Fitzgerald in der Endzone der Eagles. K Neil Rackers verwandelte alle Extrapunkte und ein Field Goal. Die Eagles kamen nur auf zwei Field Goals durch David Akers, der mit 20 verwandelten Field Goals einen neuen NFL-Rekord aufstellte. Es hatte also nicht den Anschein, dass die Eagles im fünften Anlauf innerhalb von acht Jahren noch einmal in den Super Bowl einziehen würden. Bisher hatten es die Eagles in den letzten acht Jahren nur einmal ins Endspiel gebracht, mussten sich dann aber den New England Patriots geschlagen geben.

Doch in der zweiten Halbzeit drehte sich dann das Momentum zugunsten der Gäste von der Ostküste. Donnovan McNabb wollte in seinem zehnten Jahr bei den Eagles nun endlich noch einmal den Super Bowl erreichen. „Du möchtest eigentlich, dass etwas zu Ende geht. Und es sah nicht so aus, dass es zu Ende gehen würde“, sagte MacNabb über die Leistung in der zweiten Spielhälfte. Eindrucksvoll führte McNabb sein Team immer wieder über das Feld und schaffte es tatsächlich im letzten Viertel erstmals die Führung zu erzielen. Doch dann besannen sich Warner und Fitzgerald ihrer Qualitäten und drehten rund drei Minuten vor dem Ende noch einmal das Spiel. Was auch daran lag, dass sich die Cardinals trotz des Durchhängers in der zweiten Halbzeit nicht vom eigentlichen Ziel abbringen ließen. „Die Jungs waren bei der Sache und zu allem bereit. Man konnte diesen bestimmten Blick in den Augen sehen. Niemand wollte der Kerl sein, der sein Team im Stich ließ. Jeder hat seinen Job zu dem Zeitpunkt gemacht als er getan werden musste“, erklärte Larry Fitzgerald nach dem Spiel.

Das anschließende Wunder, das die Eagles nach der erneuten Führung der Hausherren eigentlich benötigt hätten, blieb aus. Zunächst zwang die Defense der Hausherren die Gäste nach nur acht Spielzügen das Angriffsrecht wieder an den Gastgeber abzutreten. Denn der auch bis dahin im dritten und vierten Viertel fast perfekt spielende McNabb zeigte Nerven und feuerte vier Pässe hintereinander ins Nichts. Allerdings musste die Cardinals-Offense sich dann nur nach drei Versuchen vom Angriffsrecht trennen. Der Punt von Ben Graham war dann aber so mustergültig, dass die Eagles von der eigenen Acht-Yard-Linie ihren Comebackversuch starten mussten. Doch nach nur einem Spielzug war Darnell Dockett die Endstation aller Sehnsüchte der Eagles. Der Abwehrspieler der Cardinals sorgte für den dritten Ballverlust von Philadelphia an diesem Nachmittag und sicherte so seinem Team den Einzug in den Super Bowl. „Dass es so zu Ende gegangen ist, ist wirklich hart für uns. Wir waren kurz davor, es in den Super Bowl zu schaffen“, zeigte McNabb enttäuscht nach dem Spiel.

Hundt - 19.01.2009

Gestern noch verschwiegen heute auf dem Cover,  Arizona steht im Super Bowl.

Gestern noch verschwiegen heute auf dem Cover, Arizona steht im Super Bowl. (© Getty Images)

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