Turnover-Party zum Geburtstag - Panthers sind raus

Die Carolina Panthers sind raus aus dem Rennen. Im NFC-Divisional-Playoff-Spiel gegen die Arizona Cardinals verloren die Panthers mit 13:33 und kassierten damit die erste Heimniederlage der Saison. Die Cardinals dagegen stehen nun ein wenig überraschend im NFC-Championship-Game gegen die Philadelphia Eagles.

Das hatte er sich anders vorgestellt. Carolinas Quarterback Jake Delhomme hatte an seinem 34. Geburtstag keinen Grund zum Feiern. Der Spielmacher enttäuschte auf ganzer Linie und seine Bemühungen wurden von der Cardinals-Defense wortwörtlich in der Luft zerrissen. Dem Angriffsleitwolf der Panthers unterliefen sechs Ballverluste, davon allein fünf Interceptions. Delhomme war völlig von der Rolle. Seine fast schon verzweifelten Versuche den Ball irgendwie auf seine Starreceiver Muhammad und Smith zu werfen wurden von den Arizona Cardinals gnadenlos ausgenutzt. Zum einen fingen sie die Bälle ab und zum anderen entstanden daraus im Gegenzug meist Punkte für die Cardinals.

Dabei hatten die Panthers im heimischen Stadion bravourös begonnen. Running Back Jonathan Stewart brachte die Gastgeber mit 7:0 in Front. Doch das war es dann schon, was man vom sonst in dieser Saison so gelobten Laufspiel der Carolina Panthers zu sehen bekam. Stewart war genau wie sein Partner DeAngelo Williams ab diesem Zeitpunkt von den Cardinals so gut wie abgemeldet. Wie schon in der Woche zuvor Michael Turner von den Falcons wurde der Aktionsradius der beiden Running Backs stark eingegrenzt. Die Panthers mussten zwangsläufig auf ihr Passspiel setzen, doch das hatten die Cardinals einkalkuliert. Mit einer Kaltschnäuzigkeit stahlen sie dem Panthers-Angriff die Bälle und damit die Show.

„Wir haben uns einen schlechten Tag ausgesucht, um einen schlechten Tag zu haben“ fasste nach dem Spiel Panthers-Coach John Fox die Misere zusammen. Erst im letzten Viertel, sozusagen als Schlusspunkt, durften die Panthers durch Steve Smith noch einmal punkten. Doch da waren die Cardinals schon am feiern. Zwischen beiden Touchdowns Carolinas lagen sieben Punkterfolge der Arizona Cardinals.

Quarterback Kurt Warner profitierte von seiner Erfahrung und der exzellenten Tagesform seiner Vorderleute, die auf Anquan Boldin verzichten mussten, der verletzt pausierte. Warner komplettierte 21 von 32 Pässen für 220 Yards und ein Touchdown. Und wieder war es Receiver Larry Fitzgerald, der mit seiner Leistung besonders herausstach. Seine 8 Fänge für 166 Yards halfen den Cardinals ein ganzes Stück weiter. Die Running Backs Tim Hightower und Edgerrin James entlasteten Warner und seine Ballfänger gekonnt und kamen zusammen auf 133 Yards Raumgewinn und ein Touchdown. Arizonas Kicker Neil Rackers verwandelte zudem vier von fünf Field Goals sicher. Doch die Vorarbeit dazu hat Arizonas Defense geleistet. Fünf Spieler durften bei den Interceptions von Delhomme zugreifen. Dabei gingen sie teilweise äußerst geschickt vor, aber Delhomme machte es ihnen in der zweiten Halbzeit auch immer leichter, denn seine Würfe waren mitunter sehr riskant. DE Antonio Smith hatte im ersten Viertel Delhomme den Ball aus der Hand geschlagen und selbst den freien Ball erobert. Beim Stand von 7-7 war das eine Art Startsignal für die Defense der Cardinals, die in der Folge zu Höchstform auflief.

Damit sind die Carolina Panthers schneller aus dem Playoff-Rennen als gedacht. Für Arizona bedeutet das Weiterkommen viel, denn vor dem Sieg gegen Atlanta letzte Woche hatten sie in ihrer gesamten Geschichte erst zwei Playoff-Begegnungen gewinnen können. Kann Kurt Warner seine Cardinals weiter Richtung Super Bowl führen?

Brock - 12.01.2009

Kurt Warner spielte souverän wie zu sein Bestenzeiten. (© Getty Images)