1992 wurden die Dresden Monarchs gegründet und 2003 stiegen die Sachsen erstmals in die GFL Nord auf. Beharrlich arbeiteten sie sich Schritt für Schritt voran und erreichten immer öfter die Playoffs. Zunächst folgte der Einzug in das Viertelfinale, später auch in ein Halbfinale. Doch 2013 folgte die erste wirklich wichtige und bedeutungsvolle Aufgabe. Der erstmalige Einzug in ein German Bowl Endspiel. Zuvor mussten aber anstrengende Matches gewonnen werden.
So wurden die Hamburg Blue Devils in der Hansestadt zum Saisonauftakt mit 40:0 besiegt. Mit ihrem tiefen Kader, den gut aufeinander eingestellten Neuzugängen Jeff Welsh und Trevar Deed, beziehungsweise der besseren Taktik auf dem schwierig zu spielenden Gelände, dominierten die Sachsen über drei Viertel den Spielverlauf und profitierten auch von den vielen Fehlern, Strafen und Fehlentscheidungen der Hamburger. Während noch im ersten Quarter auf Hamburger Seite als Stamm-Quarterback Vasim Ohlerich den Vorzug erhielt, so brachten die Devils im zweiten Viertel ihren frisch eingeflogenen neuen Spielmacher Brandon Kelsey auf das Feld, der aber noch nicht sehr viele Trainingseinheiten mit dem Team absolvierte und die drohende Niederlage auch nicht mehr verhinderte. Im Gegenteil: Eine Reihe von geworfenen Interceptions entschied endgültig die Partie zu Gunsten der Gäste, die sich nach den ersten Eindrücken prompt einen Platz im diesjährigen GFL-Favoritenkreis eroberten. Symptomatisch für die Begegnung verlief das erste Viertel. Blitzschnell retournierte Trevar Deed den ersten Kickoff Return und erreichte auch nach wenigen Sekunden die Hamburger Endzone. Ein "Block in the back" wurde aber von den Unparteiischen frühzeitig erkannt, die wiederum aufgrund des anhaltenden Regenwetters einen schweren Stand im Stadion hatten. Die Kreidung des Spielfeldes erwies sich während des anhaltendenden Dauerregens als wenig wasserresistent, so dass die Crew sich nur an den am Rande aufgestellten visuellen Markierungen und der Chain Crew orientierten durfte. Dresden setzte weiter auf die Laufspielzüge von Deed und garnierte seine Spielweise mit vereinzelten überraschenden Pässen, die auch ihre Wirkung nicht verfehlten. Deed musste zu Ende des ersten Abschnittes schließlich nur noch einmal, nach einem präzisen Pass von Welsh die kurze Distanz von einem Yard überbrücken, um das verdiente 6:0 aus Sicht der Dresdner zu markieren. Bis dato konnten sich auf Hamburger Seite nur die beiden Running Backs Marvin Stüdemann und Rasmus Brunßen mit vereinzelten Raumgewinnen empfehlen, die wiederum auf ihre Offensive Line setzen. Ausgerechnet die erste Angriffsreihe der Dresdner erwies andererseits als der schwächere Monarchs Mannschaftsteil, der verhinderte, dass Trevar Deed nicht noch mehr Yards rushte. Entschieden wurde der GFL Aufgalopp zu Gunsten der Monarchen im zweiten Viertel. Donnie Avant nutzte gleich die erste Vorstellung des neuen Hamburger Quarterbacks, der mit einem weiten Wurf versuchte, die Partie umzudrehen, aber die aufmerksame Dresdner Passabwehr und das Hamburger Regenwetter unterschätzte. Dass Jeff Welsh mit den schwierigen Wetterbedingungen besser zu recht kam und bekanntlich auch schon einige Jahre Spielerfahrung in Norddeutschland nachweisen kann, bewies der Dresdner Spielmacher während des nächsten Angriffsversuches. Jan Hilgenfeldt bewies viel Fingerspitzengefühl, als er in der zehnten Minute des zweiten Viertels über 70 Yards das Spielgerät vom Hamburger Himmel pflückte und den Devils zeigte, dass ein erfolgreiches Passspiel kein Hexenwerk sein musste. Anschließend produzierte QB Kelsey seine zweite Interception, die von Ron Linder abgefangen wurde und die Monarchs erneut in eine gute Ausgangssituation brachte. Immerhin nutzte Dresden die Gelegenheit und kickte zum Abschluss des zweiten Viertels ein 40-Yard-Field-Goal, dass die Pause zum 0:23 aus Sicht der Gastgeber einläutete. Die letzten Verteidigungswälle der Hamburger brachen schließlich im dritten Viertel ein, als Trevar Deed noch zweimal mit einem ein Yard, beziehungsweise 45 Yards Rush auf sich aufmerksam machte und auch zwischen den beiden erfolgreichen Deed-Aktionen Jan Hilgenfeldt noch einmal eine Expertise seiner Kickerqualitäten zur Schau stellte.
Im Laufe der Saison kam es zu weiteren vorentscheidenden Matches der Dresdner und die Sachsen besaßen auch die Chance, erstmals sich mit dem Titel "Norddeutscher American Football Meister" zu krönen. Doch daraus wurde wieder einmal nichts. Die Monarchs verloren ihr letztes Heimspiel vor den Playoffs gegen die New Yorker Lions aus Braunschweig verdient mit 37:29. Gegen die in dieser Saison dominierenden Braunschweiger brauchte Dresden an diesem Samstag einen Sieg mit mindestens acht Punkten Vorsprung. Knapp fünf Minuten nach Spielbeginn dachten sicher viele der Monarchs Fans: Abpfeifen! Da führten sie nämlich zum ersten Mal. Mit acht Punkten! Dresden war schnell marschiert. QB Jeff Welsh warf zwei First Downs, bevor allen kurz der Atem stockte, als RB Trevar Deed den Ball verlor. Glück hatten in dieser Situation die Königlichen, dass sich in diesem Moment ein Monarch auf den freien Ball warf. Jeff Welsh erzielte wenig später mit einem 18-Yard-Lauf den ersten Touchdown. Donnie Avant legte noch zwei Punkte drauf, als er beim anschließenden Kick den Ball zur Überraschung der Lions erneut in die Endzone trug. Die Lions antworteten beängstigend schnell. Drei First Downs hintereinander, erst in der Red Zone mussten sie mal in einen zweiten Versuch. David McCants lief zum ersten Lions-Touchdown. Im Anschluss stand erneut Trevar Deed im Mittelpunkt. Erst unterlief ihm sein zweiter Ballverlust, der aber erneut von den Monarchs gesichert wurde. Dann lief er zum zweiten Monarchs Touchdown.
Zu Beginn des zweiten Viertels folgte die Antwort Braunschweigs. QB Casey Terriault bediente Dominic Hanselmann mustergültig mit einem Pass aus 26 Yards in die Endzone. Bemerkenswert war vor allem, was die Lions mit dem Ball für Wege zurück legten. Die Monarchs Verteidiger versuchten wirklich Druck zu erzeugen, aber immer wieder brachen gerade die Receiver der Lions, wenn sie den Ball gefangen hatten, mehrere Tackles, wanden sich aus diversen innigen Umarmungen und generierten so oft mehr Raum, als zunächst möglich schien. Und die Lions-Verteidiger jagten weiter Trevar Deed. Beim dritten Fumble war es dann soweit - Deed verlor den Ball und Dresden das Angriffsrecht. Das holten sie sich aber zurück. Kurioserweise ein bisschen mit Hilfe eines Schiedsrichters. Der verdeckte bei einem Pass von Terriault dem Lions-Receiver offenbar die Sicht auf den heranschnellenden Ball. LB Luke Laolagi sah besser und griff zu. Dresden griff wieder an. Welsh feuerte einen 50-Yard-Pass auf Anthony Couvin. First Down zwölf Yards vor der Endzone und Dresden mit der Möglichkeit erneut davonzuziehen. Doch es folgte so etwas, wie der Knackpunkt im Spiel. Zum vierten Mal an diesem Nachmittag rückten die Lions Dresdens Running Back so auf die Pelle, dass dieser den Ball nicht kontrollieren konnte und Braunschweig übernahm das Zepter. Wenige Sekunden vor der Pause verhinderten sie noch einen Touchdown. Auch weil gleich zwei Braunschweiger hintereinander jeweils gut geworfene Pässe in der Endzone nicht kontrollieren konnten. Also gab es zunächst ein Field Goal Der Touchdown folgte dann aber kurz nach Wiederanpfiff. Wieder ein schöner Pass von Therriault, diesmal auf Tommi Pinte und Braunschweig lag deutlich vorn. Dresden schien von diesem Doppelschlag schwer getroffen. Doch genau im richtigen Moment wurde nun die Monarchs-Defense stärker. Braunschweig kam zwar wieder gut über das Feld, Punkte gab es aber nicht mehr. Dresden witterte noch einmal eine Chance. Und kam wieder heran. Und beide Male war Trevar Deed spektakulär beteiligt. Erst fing er mit einer Hand einen Pass vom schon fast gefällten Jeff Welsh, später war er wieder fangbereit und lief nach einem Pass noch über 27 Yards zum vielbejubelten Anschlusstouchdown. Und noch waren anderthalb Minuten im dritten Viertel zu spielen. Doch was sind anderthalb Minuten, wenn man so schnell ist wie die Lions. Vier Spielzüge, die kaum mehr als 30 Sekunden dauerten und es stand 22:31. Casey Terriault ging höchst selbst zum vierten Lions-Touchdown. Dresden gab nicht auf. Auch wenn ihnen zusehends Luft, Hoffnung und Zeit ausging. Mitte des letzten Viertels war es, als sich noch einmal Möglichkeiten auftaten. DB Ladislav Jensik fing einen Pass von Terriault in der Monarchs Endzone ab. Den folgenden Angriff schloss TE Rene Horschig mit einem Catch zum erneuten Anschluss. Doch Braunschweig machte in nur wenigen Sekunden alles klar zu ihren Gunsten. Erst eroberten sie sich den Monarchs Onside-Kick. Und dann rannte David McCants noch einmal über gut 50 Yards zum finalen Touchdown. Braunschweig verdiente sich dieses Match und Dresden durfte stolz auf die bisher erfolgreichste Saison ihrer GFL-Geschichte blicken. Elf Siege und Platz zwei in der GFL Nord – das hatten sie bisher noch nie geschafft.
Erholt von diesem Kraftakt zeigte sich Dresden aber bereits wieder im Viertelfinale. In das ersehnte Halbfinale um die deutsche Footballmeisterschaft. brachte sie ein überlegener 59:14-Sieg gegen die Munich Cowboys.
Der erste Finalist für das deutsche Endspiel 2013 im American Football, stand Ende September fest. Mit 32:21 gewannen die Dresden Monarchs im Playoff Halbfinale vor gut 2.900 Zuschauern gegen die Berlin Adler. Damit zogen die Sachsen erstmals in ihrer 21-jährigen Vereinsgeschichte in das Finale um die bundesdeutsche Football-Meisterschaft ein. Es war das erwartet spannende Duell mit Derby-Charakter, in dem am Ende die leicht favorisierten Dresden Monarchs die Oberhand behielten. Die Adler, die eine Woche zuvor, überraschend den noch amtierenden Titelverteidiger Schwäbisch Hall aus dem Rennen warfen, kämpften das gesamte Spiel hinweg und blieben den Königlichen bis zuletzt immer wieder hartnäckig auf den Fersen. Wie schon beim Viertelfinalsieg bei den Schwäbisch Hall Unicorns stellte sich vor allem das Berliner Passspiel von Spielmacher Kevin Ramay als äußerst gefährlich heraus. Erst ein abgefangener Ball von Cornerback Ladislav Jensik an der eigenen Monarchs-Endzone begrub zwei Minuten vor Spielende die letzten Hoffnungen auf ein Comeback der Adler. Ausgerechnet Jensik war es, der vor seiner Monarchs Verpflichtung 2012 bei den Hauptstädtern unter Vertrag stand.
Im Finale in Berlin gewannen schließlich die New Yorker Lions den traditionsreichen Pott. Auch wenn am Ende die Siegerehrung wegen eines Gewitters nicht auf dem Rasen des Friedrich-Ludwig-Jahn-Stadions stattfinden konnte, so hatten die 12.157 Footballfans, die erneut aus allen Teilen der Republik angereist waren und mit dem Sonderzug aus Braunschweig zusätzlich 520 Lions Anhänger in ihren Reihen begrüßten, eine große Show und eine bis zur Two-Minute-Warning des vierten Viertels durchgängig hochwertige und ausgeglichene Partie erleben können. Die Spannung wurde erst kurz vor dem Ende unterbrochen, als ausgerechnet der Dresdner Running Back Trevar Deed fumbelte und damit zum tragischen Helden par excellence wurde. Ausgerechnet der emsigste Spieler der Dresden Monarchs musste nach drei Touchdownläufen und nach 192 Yards Raumgewinn erleben, dass auch in diesem Jahr Sieg und Niederlage so brutal dicht beieinander lagen. Die 35. Auflage des deutschen Endspieles kannte aber natürlich auch noch weitere Storys und beendete gleichzeitig eine Reihe von Serien. So endete die Serie des Braunschweiger Head Coaches Troy Tomlin, der sich zuletzt 2004 erfolglos bemühte, den German Bowl nach Braunschweig zu holen. Insgesamt versuchte er sich an diesem Projekt als Cheftrainer der Lions vier Mal. Am 12. Oktober 2013 wurde in Berlin diese Negativserie gerissen und mit dem Defensive Coordinator Dave Likins und vielen anderen Helfern ist aus dem Footballlehrer ein strahlender Sieger geworden. Einem anderen Trainer war dieser Erfolg verwehrt geblieben. Gary Spielbuehler, der Head Coach der Dresden Monarchs, feierte schon 2007 ausgerechnet mit den Lions die deutsche Meisterschaft und schaffte damals auch mit einem Unentschieden und keiner Saisonniederlage einen bemerkenswerten Triumph. Dass Spielbuehlers Arbeit nun auch im Elbflorenz Früchte trug, hätte sich für die Dresdner, die einst den Weg von der Landesliga bis zur GFL antraten und als erstes Footballteam aus den "neuen" Bundesländern, noch in den nächsten Jahren auszahlen können. Viel Sympathie erwarb sich der neue Vizemeister auf jeden Fall und es wäre auch der Ausbau der sächsischen Führung möglich gewesen, wenn nicht der Satz eines ehemaligen Bundeskanzlers zum Tragen gekommen wäre: "Hätte, hätte..." Aber von einer Fahrradkette wollte Dresden im ersten Viertel noch nichts wissen und gab während des ersten Drives kräftig Gas. Der Wide Receiver aus Frankreich, Anthony Couvin, fing den ersten Pass des Spiels und Running Back Trevar Deed sorgte für ein zweites First Down im ersten Drive der Monarchs. Die Braunschweiger Defense versuchte andererseits, Deed auszuschalten und wollte, dass die Sachsen ihren grundsätzlichen Plan ändern würden, um sie somit zum Passen zu zwingen. Dresdens QB Jeff Welsh versuchte andererseits als Antwort aus der Not eine Tugend zu machen. Den Königlichen gelang auch, mit unerwarteten Pässen und schnellen Ballübergaben auf ihre Running Backs die Lions zu überraschen. Dresden ging schließlich durch Trevar Deed in Führung. Der Extrapunkt von Jan Hilgenfeldt wurde allerdings nicht verwandelt und es wurden vermehrt die ersten Rufe wahrnehmbar, das die Partie noch sehr eng werden könnte und dieser liegengelassene Punkt zu einem späteren Zeitpunkt noch vermisst werden würde. ??
Der erste Drive von Braunschweig wurde als direkte Gegenantwort mit einem Big Play eröffnet. Ein langer Pass auf den Tight End Tommi Pinta sorgte für viel Raumgewinn. Dresden konnte allerdings dem Druck in der Red Zone zuerst widerstehen und DT Dominik Gast setzte seine ganze Kraft ein, um den ersten Touchdown der Lions zu verhindern. Im dritten Versuch scheiterte auch David McCants, so dass Braunschweig sich eine Auszeit nahm, um zu entscheiden, ob ein Field Goal gekickt, oder der vierte Versuch ausgespielt werden sollte. Braunschweigs QB Casey Therriault übernahm schließlich die Verantwortung und erreichte auch wohlbehalten die Endzone. Auch der Extrapunkt wurde von den Löwenstädtern verwandelt, so dass beide Teams mit einer Braunschweiger 7:6 Führung erstmals die Seiten wechselten. Auch im zweiten Viertel blieb Trevar Deed weiterhin der große Aktivposten auf Seiten der Dresden Monarchs. Seine Rushes konnten nur selten von den Braunschweigern gestoppt werden. Gleich zu Beginn des zweiten Viertels musste er allerdings eine kurze Pause an der Sideline einnehmen. Erste Befürchtungen, er würde ernsthaft verletzt sein, bestätigten sich nicht. Der Lions LB Kerim Homri sorgte andererseits für einen harten Hit und hielt fast im Alleingang das erneute Vorpreschen der Dresdner in der Red Zone auf. Entsprechend musste Dresden ein Field Goal kicken, welches auch sicher von Jan Hilgenfeldt umgesetzt wurde. Die Lions Offense setzte zu diesem Zeitpunkt weiter auf Big Plays, die vom Lions Publikum auch dringend erwartet wurden. Der Finne Tommi Pinta entpuppte sich dabei wiederholt als die Lieblingsanspielstation von Therriault. Zwei komplette Pässe warf der Spielmacher auf Pinta und die Lions jubelten ein zweites Mal. Während die Dresdner in ihrem Gameplan auf ihre Running Backs setzen, hielt sich also auch Braunschweig an seinem Plan und verließ sich auf die Beweglichkeit von Theriault, beziehungsweise auch auf die Fangsicherheit seiner Receiver. ??Keine Regel ohne Ausnahme. Mit einem Play Action Pass von Jeff Welsh auf Jan Hilgenfeldt sorgte der ehemalige Kieler Spielmacher für die Überraschung des zweiten Viertels. Der lange Pass narrte die Lions Defense und die restlichen Yards übernahm Deed, der ungehindert ein zweites Mal in die Braunschweiger Endzone zum 16:14 Zwischenstand aus Sicht der Sachsen rushte. Braunschweig sorgte mit einem dritten Big Play nach der Two-Minutes-Warning durch Niklas Römer für ein weiteres Highlight. Der Receiver fing den Pass, konnte zu Fuß noch weitere Yards erobern und sein Quarterback Therriault, versuchte im nächsten Spielzug, die letzten Yards in eigener Regie zurück zu legen, wurde aber drei Yards vor der Endzone gestoppt. Anschließend passte der Quarterback aus Grand Rapids auf Niklas Römer, der den dritten Touchdowncatch der Niedersachsen fangen durfte. Die Braunschweiger führten mit 21:14 und hatten sich einen kleinen Vorsprung erarbeitet, der, so die Wünsche der Braunschweiger Fans, in der Endabrechnung ausreichen könnte. ??Dresden wollte aber trotzdem noch kurz vor der Pause mit einem letzten Angriffsversuch die Partie offenhalten. Ein tiefer Pass von Welsh sorgte für ein "Aha Erlebnis" auf Seiten der Monarchs. Ein anschließender Quarterback Sack stoppt allerdings den Dresdner Vorwärtsdrang. Nach einer genommenen Auszeit entschieden die Monarchs auf ein Field Goal und Jan Hilgenfeldt sorgte mit seinem Kick über 40 Yards zum 21:19 Halbzeitstand und für den letzten großen Höhepunkt im zweiten Viertel im German Bowl XXXV. ?Während der Pause setzte der Berliner Regen ein und die vieldiskutierte Frage in den Rängen war auch, wie sich die beiden Teams auf die sich nun verändernden Rahmenbedingungen einstellen würden.
Braunschweig probierte trotzdem weiter lange Pässe aus und hatte Glück, dass die Unparteiischen im ersten Drive nach dem Wiederanpfiff auf eine Passinterference entscheiden. Die zweite Ballübergabe auf David McCants brachte ebenfalls keinen Raumgewinn. QB Therriault wurde im dritten Viertel verstärkt attackiert und verfügte fortan über viel weniger Freiraum. Dresden sollte zudem weitere Pässe auf Pascal Maier effektiv stören. Auch ein Quarterback Sack durch Rafael Oehme Rasgado setzte Theriault schwer unter Druck. Das harte Zupacken der Dresdner Defense zeigte erste Erfolge und der Braunschweiger Spielmacher fühlte sich fortan nicht mehr sehr wohl in seiner Haut. Jabari Johnson beendete mit einem misslungenen Trickspielzug den Drive der Braunschweiger. Die Defense der Monarchs belebte somit den German Bowl XXXV spürbar. ??Trevar Deed zeigte in der achten Minute andererseits mit einem Puntreturn erneut sein Können. An der 36 Yards Line der Lions startete Dresden erneut mit Deed durch und ein Fumble sollte Dresden zurück erobern. Nach einem incomplete Pass benötigten die Monarchs vor dem vierten Versuch eine Auszeit. Jeff Welsh täuschte anschließend eine Ballübergabe auf Deed an, erlief aber selbst das neue First Down. Dresden präsentierte sich variabler in der Offense, die altbekannte Kombination Jeff – Deed machte aber die nächsten Punkte. Deed erlief zunächst ein neues First Down, wurde danach aber an der 13 Yards Line von LB Kemri Homri gestoppt. Der Running Back ließ sich aber nicht beirren und rushte zum 25:21 in die Braunschweiger Endzone. Jan Hilgenfeldt kickte erneut sicher den PAT zum 26:21 Zwischenstand, so dass die "Adjustments" der Dresdner Coaches während der Pause im dritten "Dresdner" Viertel auch wirklich zum Tragen kamen. Mehr Abstand zu den Niedersachsen konnten sich die Sachsen aber nicht mehr erobern. Der Lions Wide Receiver Pascal Maier sorgte gleich zu Beginn des vierten Viertels für den sicheren Catch zum 27:26 und widerlegte die These, dass bei Regen, Passspiele nicht zum Erfolg führen. Da auch der Extrapunkt von Tobias Göbel verwandelt wurde, führten die Lions mit 28:26. ??Emanuel Moody zeigte in der siebten Minute, dass Gary Spielbuehlers taktische Kenntnisse überragend waren. Moodys Lauf in die Endzone und die fällige Conversion führten zum 34:28 Vorsprung. Braunschweig geriet unter Druck, da der sechs Punktevorsprung der Dresdner nur durch sofortiges Scoren wieder egalisiert werden konnte. Ein Field Goal würde aber nicht ausreichen. In der neuen Minute fasste sich Therriault noch einmal ein Herz und brachte seine Farben wieder in Führung. Der folgende Kickoff sorgt noch einmal für Aufregung. Deed konnte den Ball nicht sichern und ein personal foul warf Dresden 15 Yards zurück. In den folgenden Läufen wollte Deed sein Team wieder entschädigen und erlief Yard für Yard. Die Entscheidung sollte in der letzten Minute des German Bowl XXXV fallen. Deed fumbelte und Braunschweigs DL Nelson Mokwena sicherte den Ball. Die Rennmaschine Trevar Deed wurde nach einer exzellenten Partie zum tragischen Held in den letzten Sekunden, während die New Yorker Lions in den letzten Sekunden ihre achte Meisterschaft eroberten.
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Dresden Monarchs im Porträt
Teil 1: Der Sprung auf die Bühne
Teil 2: Erstmals in den Playoffs
Teil 3: Große Party in Dresden
Teil 4: Zwei Schritte vor, einer zurück
Teil 5: Die Löwenbändiger
Teil 6: Erstmals Halbfinale
Teil 7: 20 Jahre Monarchs und Besuch aus Japan
Teil 8: Die ganz besondere Rivalry
Teil 9: German Bowl - Ganz nah dran
Teil 10: Immer wieder Kiel und Halbfinale
Teil 11: Wer Großes will, muss Große schlagen
Teil 12: Top 4 heißt nicht Top 2
Teil 13: Universe und Hall stehen im Weg
Teil 14: Der große Coup
Trevar Deed - tragische Figur im German Bowl 2013 (© Zelter Media Service)