Der Saisonauftakt in der GFL begann für die Dresden Monarchs in der GFL Nord im Jahr 2011 verheißungsvoll und entwickelte sich für die Braunschweig Lions zu einem kleinen Desaster. Sie kassierten gegen die "Königlichen" eine schmerzhafte 20:34-Auftaktniederlage. Die Sachsen schafften es, in den letzten zwei Vierteln den Spieß umzudrehen und aufgrund zweier kurzer Läufe von Jeffrey Wollin als Sieger das Stadion an der Hamburger Straße zu verlassen. Für eine kleine Überraschung sorgte dagegen der Berliner Aufsteiger gegen die Dresden Monarchs. War der Erfolg über die Munich Cowboys ein Spielausgang, der noch in den Bereich des zu Erwartenden gehört hatte, gelang gegen Dresden etwas Unerwartetes. Eine Woche nach der witterungsbedingten Spielabsage gegen die Braunschweig Lions zeigte der GFL-Neuling, dass er nicht ohne Grund in der höchsten deutschen Spielklasse spielte und dort auch seine Existenzberechtigung hatte. Denn gegen die favorisierten Dresden Monarchs gewannen die Berliner mit 7:0. Ihre Heimpremiere verloren die Dresden Monarchs gegen den amtierenden Meister. Vor mehr als 5.000 Fans im Dresdner Rudolf-Harbig Stadion unterlagen die Sachsen den Berlin Adlern knapp mit 26:27. Dabei hatten die Gastgeber über weite Strecken die Führung inne gehabt und schienen auch kurz vor Spielende noch einmal auf dem Weg zu einem entscheidenden Field Goal. Bevor die Monarchs aber zum entsprechenden Versuch antreten konnten, lief die Spielzeit aus. Die Dresden Monarchs durften im Abstiegskampf der GFL Boden gut machen. In einem bis zur letzten Minute spannenden Match besiegten die Sachsen die Braunschweig Lions mit 28:27 und zeigten vor 1.400 Fans im heimischen Heinz-Field längst vergessene Qualitäten. Sie punkteten, agierten unter Druck, bewahrten Nerven und machten am Ende den Sack zu. Auf dieser Basis rückten neben der Vermeidung der Relegation auch die Playoffs als Ziel noch in den Blickpunkt. Die Dresden Monarchs konnten dank eines überragenden Jake Christensen, der 433 passing Yards und fünf Touchdown-Pässe verbuchte, auch im zweiten Spiel mit ihrem neuen Quarterback punkten. In einer Hitzeschlacht bei den Stuttgart Scorpions gingen die Sachsen am Ende mit 52:30 als Sieger vom Feld. Zwei Punkte gegen den Abstieg, aber auch zwei Punkte für neuen Optimismus in der sächsischen Footballgemeinde. Vor allem eine starke, dominante Leistung in der ersten Halbzeit sicherte den Sieg, der Mitte des dritten Viertels. Drei Spiele, drei Siege. Wer hätte diese Leistungssteigerung noch vor einem Monat für möglich gehalten? Plötzlich funktioniert, was lange Zeit misslang - die Dresden Monarchs präsentieren sich als schlagkräftiges Team. Auch das dritte von vier "Endspielen" konnte gewonnen werden. Die Stuttgart Scorpions durften die Sachsen in Dresdens Heinz-Steyer-Stadion beim 31:14 nicht stoppen. In der entscheidenden Partie um den Einzug in die Playoffs 2010 zogen die Assindia Cardinals den Kürzeren mussten den Dresden Monarchs durch ihre 17:24-Niederlage den Vortritt lassen. Die satte Zahl von 14 Touchdowns durften die 1.462 Zuschauer im Haller Hagenbachstadion beim Viertelfinalspiel zwischen den Schwäbisch Hall Unicorns und den Dresden Monarchs bewundern. Am Ende waren es für die Gastgeber zwei zu wenig, und die Monarchs konnten mit einem 56:45-Erfolg den Halbfinaleinzug feiern. Dort trafen sie auf Kiel, dem späteren neuen deutschen Meister und unterlagen gegen die Fördestädter.
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Dresden Monarchs im Porträt
Teil 1: Der Sprung auf die Bühne
Teil 2: Erstmals in den Playoffs
Teil 3: Große Party in Dresden
Teil 4: Zwei Schritte vor, einer zurück
Teil 5: Die Löwenbändiger
Teil 6: Erstmals Halbfinale
Teil 7: 20 Jahre Monarchs und Besuch aus Japan
Teil 8: Die ganz besondere Rivalry
Teil 9: German Bowl - Ganz nah dran
Teil 10: Immer wieder Kiel und Halbfinale
Teil 11: Wer Großes will, muss Große schlagen
Teil 12: Top 4 heißt nicht Top 2
Teil 13: Universe und Hall stehen im Weg
Teil 14: Der große Coup
Einlauf der Dresden Monarchs (© Anderson)