Die Dresden Monarchs erreichten ein GFL-Viertelfinale zum ersten Mal bereits im Jahr 2004. Heute würde man sagen: "Ausgerechnet gegen die Schwäbisch Hall Unicorns". Aber auf jeden Fall sahen 1414 Zuschauer im Haller Hagenbach Stadion ein abwechslungsreiches Viertelfinalspiel. Am Ende triumphierten die Dresden Monarchs mit 38:24 über die Einhörner. Verantwortlich war dafür der sehr gut aufgelegte Gäste RB Bruce Molock, sowie eine bereits in der ersten Halbzeit durch Verletzungen geschwächte Unicorns Defense. Im Halbfinale mussten sich die Sachsen aber den Lions geschlagen geben. Trotzdem zeigten die Monarchs, dass sie sich kontinuierlich weiter entwickelten.
Entsprechend ausbaufähig betrachteten die Dresden Monarchs ihre Perspektiven im Frühjahr 2005. Auf Grund einer eher dünnen Personaldecke und dem fehlenden Nachwuchspool war man im ersten und zweiten GFL-Jahr bestrebt, das Team mit erfahrenen deutschen Spielern zu stärken. So lockte man ein dutzend Spieler aus Berlin an die Elbe, die dem Team die nötige Qualität gaben, aber gleichzeitig den Rest des Teams nur bedingt Chancen zur Weiterentwicklung ließen. Die Quittung kam prompt. Ihr erstes Pflichtspiel verloren die Dresden Monarchs. 2237 Fans im Rudolf-Harbig-Stadion und erlebten beim Glöckner Gameday eine knappe 21:23 Niederlage gegen die Stuttgart Scorpions. Einen historischen Sieg feierten die Dresdner gegen den amtierenden Meister Berlin Adler. Noch nie war es zuvor gelungen, auf regulärem Weg die Hauptstädter zu schlagen. Ausgerechnet das diesjährige neuformierte und verjüngte Team der Dresdner gewann vor 2.100 Zuschauern verdient mit 34:29. Auch das Rückspiel bei den Berlin Adler wurde leicht und locker gewonnen. Beim 33:20 vor rund 1.000 Zuschauern kamen die nach den frühen Ausfällen von RB Björn Dreier und WR Estrus Crayton behäbigen und hausbackenen Adler noch ganz gut davon. Dass im letzten Spielabschnitt der Rückstand auf die Gäste vorübergehend auf sechs Punkte reduziert werden konnte, hatte seinen Ursprung weniger in einem echten Aufbäumen der Adler als in kleinen Konzentrationsschwächen der geradezu unterforderten Monarchs. Sprachlos mussten auch die Blue Devils den Spielverlauf der GFL Saison 2005 in Dresden zur Kenntnis nehmen. Vor gut 2.500 Zuschauern bezwangen die Dresden Monarchs daheim den bisherigen Spitzenreiter Hamburg Blue Devils mit 10:7. Das Abschiedsspiel von RB Ricky Brown wurde noch einmal zu einem echten Kraftakt. Ein Touchdown blieb ihm im letzten Spiel seiner Karriere allerdings verwehrt. Grund war die stark spielende Hamburger Defense, die sich zwar auf das Laufspiel von Brown einstellte, doch seine 190 Yards Raumgewinn auch nicht verhindern konnte. Trotzdem zeigte Brown nach dem Abpfiff Emotionen: "Der Abschied fällt mir sehr schwer, aber ich bin an einem Punkt, an dem man über die Zukunft nachdenken muss. Ich bin 28 Jahre alt, und jedes Jahr kommen neue junge und gute Footballer nach. Meine Chancen, Geld als Spieler zu verdienen, sind vorbei. Ich freue mich, hier in Dresden meine Karriere nach 20 Jahren zu beenden. Es hätte sicher auch einen anderen Ort wie Kanada, in meiner Heimat Texas oder irgendwo anders geben können, doch hier in Dresden habe ich so viele nette Menschen kennen gelernt. Ich nehme etwas mit, was ich nicht missen möchte. Hier sind Mannschaft und Team eine große Familie. So etwas gibt es in den USA nicht. Ich habe hier viele Leute lieb gewonnen, die mich als Mensch gesehen haben, und dafür bin ihnen dankbar
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Dresden Monarchs im Porträt
Teil 1: Der Sprung auf die Bühne
Teil 2: Erstmals in den Playoffs
Teil 3: Große Party in Dresden
Teil 4: Zwei Schritte vor, einer zurück
Teil 5: Die Löwenbändiger
Teil 6: Erstmals Halbfinale
Teil 7: 20 Jahre Monarchs und Besuch aus Japan
Teil 8: Die ganz besondere Rivalry
Teil 9: German Bowl - Ganz nah dran
Teil 10: Immer wieder Kiel und Halbfinale
Teil 11: Wer Großes will, muss Große schlagen
Teil 12: Top 4 heißt nicht Top 2
Teil 13: Universe und Hall stehen im Weg
Teil 14: Der große Coup
Cheerleader der Monarchs (© Dirk Pohl)