Die Dresden Monarchs spielen als erstes American Football Vereinsteam in den neuen Bundesländern seit der Saison 2003 in Deutschlands höchster Spielklasse. Die Idee eines Dresdner Footballteams wurde zunächst 1991 von einer Handvoll Footballenthusiasten im Radeberger Sportverein erdacht. Die Resonanz auf ausgegebene Handzettel war zunächst gering. Trotzdem entschlossen sich die Dresdner Robert Irrgang, Ralph Neubauer und Frank Kaiser im Februar 1992 zur offiziellen Gründung der "Saxonia Monarchs", aus denen etwas später die Dresden Monarchs entstanden.
Auf der bundesdeutschen Footballbühne präsentierten sich die Monarchs erstmals 2002, als sie die erste Phase der Erstligazugehörigkeit der Kiel Baltic Hurricanes im Holstein Stadion beendeten. Rund 900 Zuschauer, davon ungefähr 200 angereiste Fans aus Dresden, wollten das erste Relegationsspiel zur GFL zwischen den Kiel Baltic Hurricanes und den Dresden Monarchs miterleben. Trotz eines relativ guten Starts mussten die Kieler sich mit 0:38 geschlagen geben. Wenige Tage später feierten die Monarchs auch tatsächlich ein rauschendes Footballfest in Dresden. 8.400 Zuschauer sahen im Relegationsrückspiel entfesselt auftretende Sachsen, die die Kiel Baltic Hurricanes deutlich mit 62:0 bezwangen und somit als GFL Nord Aufsteiger für das Jahr 2003 feststanden. Als erstes ostdeutsches Team überhaupt erreichten die Dresden Monarchs Deutschlands höchste Spielklasse und mit den Kielern entwickelte sich in den nächsten Jahren noch eine intensiv gelebte "Rivalry".
Einen Auftakt nach Maß erlebten die Dresden Monarchs 2003 in der GFL. Sie siegten im Interconference Spiel gegen Marburg 27:16. Rund 4.200 Zuschauer sahen das erste GFL-Spiel der Sachsen und wurden nicht enttäuscht. Bereits im zweiten Viertel bot die Mannschaft von Head Coach Javier Cook eine ansprechende Leistung und stellte die Weichen auf Sieg. Im gleichen Jahr spielten die Schwäbisch Hall Unicorns bereits ihre dritte GFL-Saison und es war auch das Jahr, als zum vierten Mal die Hamburg Devils den German Bowl gewannen.
Doch im Auftaktjahr mussten die Sachsen bald erkennen, dass die Früchte der Arbeit höher hingen, als zunächst erwartet. Eine Lehrstunde erteilten die Lions aus Braunschweig den Monarchs. "Wir haben heute wertvolle Erfahrungen für den Rest der GFL-Saison gesammelt." Dieses Fazit von Monarchs Head Coach Javier Cook sagte eigentlich schon alles darüber, was ihm und seinem Team kurz zuvor widerfahren war. Die Lions machten kurzen Prozess und schlugen den Aufsteiger vor 9.500 Zuschauern im Braunschweiger Stadion mit 52:10. Weitere wichtige Punkte in der Frühphase holten die Monarchs im Kampf gegen den Abstieg. Ein spannendes GFL-Spiel sahen in Dresden rund 2.800 Zuschauer bei 30 Grad im Schatten und entsprechender Hitze in der Sonne. Zu Gast bei den Dresden Monarchs waren die Cologne Crocodiles, die sich fest vorgenommen hatten, ihren ersten Sieg der Saison einzufahren. Doch daraus sollte nichts werden, auch wenn es noch 60 Sekunden vor Schluss nach einem knappen Auswärtssieg der Kölner aussah. Der Aufsteiger aus Dresden wartete immerhin 2003 mit einer Neuerung auf. Daheim blieben die Monarchs vorläufig weiter ungeschlagen. Auch wenn das Heimspiel gegen die Assindia Cardinals wegen einer Rasenerneuerung ausnahmsweise nicht in Dresden, sondern in Riesa stattfand, konnten die Monarchs mit Hilfe ihrer 1.700 Fans wieder als Sieger vom Platz gehen. Endstand: 28:16.
Im zweiten GFL-Jahr wurde zunächst der Vertrag von Head Coach Javier Cook im November 2003 um ein weiteres Jahr verlängert und erste überzeugende Leistungen wurden auch im Frühjahr 2004 abgeliefert. Vor 1.080 Fans im Dresdner Rudolf-Harbig-Stadion siegten die Hausherren gegen Aufsteiger Hannover Musketeers mit 35:0. So einfach hatten sich die Elbstädter ihre Aufgabe nicht vorgestellt. Aber an diesem Samstag gelang den Monarchs fast alles. Zur Strecke brachte auch Dresden am Ende der regulären Saison einen dritten Meisterschaftsanwärter. "Es geht doch!" So ähnlich dachten bei den Dresden Monarchs nach dem 21:20-Sieg über den Titelverteidiger Hamburg Blue Devils viele. Nach Braunschweig und Berlin gelang es den Königlichen erneut, einem German-Bowl-Anwärter ein Bein zu stellen. Mit einem teuer erkauften 28:14-Sieg gegen Stuttgart blieben die Dresden Monarchs zu Hause weiterhin ungeschlagen. Vor der diesjährigen Rekordkulisse von 3.400 Zuschauern zeigten die Sachsen, dass sie auch mit Verletzungssorgen in der Lage waren, zu gewinnen. Allerdings bedeuteten die Ausfälle von LB Mike Reichenbach und WR Christian Rosenow eine ernsthafte Schwächung, denn es war zu diesem Zeitpunkt unklar, ob diese bis zu den Playoffs wieder einsatzfähig wären.
Weiter: Erstmals in den Playoffs
Dresden Monarchs im Porträt
Teil 1: Der Sprung auf die Bühne
Teil 2: Erstmals in den Playoffs
Teil 3: Große Party in Dresden
Teil 4: Zwei Schritte vor, einer zurück
Teil 5: Die Löwenbändiger
Teil 6: Erstmals Halbfinale
Teil 7: 20 Jahre Monarchs und Besuch aus Japan
Teil 8: Die ganz besondere Rivalry
Teil 9: German Bowl - Ganz nah dran
Teil 10: Immer wieder Kiel und Halbfinale
Teil 11: Wer Großes will, muss Große schlagen
Teil 12: Top 4 heißt nicht Top 2
Teil 13: Universe und Hall stehen im Weg
Teil 14: Der große Coup
Fans der Dresden Monarchs (© Dirk Pohl)