Im zweiten Jahr ihrer GFL 2 Nord Mitgliedschaft verbesserten sich die Potsdam Royals bereits auf den dritten Tabellenplatz und erkämpften sich erstmals in einer Bundesliga ein positives Punktekonto. Trotzdem musste weiter jeder Sieg hart erkämpft werden und jede Niederlage gegen die Spitzenteams der GFL 2 Nord analysiert und in den kommenden Tagen danach wurde an den notwendigen Adjustments gearbeitet. So reiften die Brandenburger von einem Aufsteiger und einer Mittelfeld-Mannschaft langsam aber beharrlich zu einem Mitfavoriten heran.
Saisonhöhepunkte gab es gegen Bonn, Lübeck Ritterhude, Bielefeld und auch einmal gegen Essen zu feiern. Die ersten Punkte generierte aber manchmal der Gegner, so dass die Royals zu oft einem Rückstand hinterherliefen. So sollte Bonns Nikolaus Grosse durch einen 70 Yards Fumble Return Touchdown im zweiten Viertel punkten. Doch nur wenig später wurden die Ambitionen der Gamecocks, als Sieger vom Platz zu gehen, beendet. Noch vor der Pause fing Braylon Webb einen 31-Yard-Pass von QB Zachary Shaw und der Spielmacher der Royals lief im dritten Viertel über neun Yards auch noch einmal in die Endzone, um den 14:7 Endstand zu markieren. Der Heimerfolg der Brandenburger hätte auch noch höher ausfallen können. Insgesamt erreichte die Offense fünfmal die gegnerische Endzone, doch nur zwei Vorstöße wurden auch von den Unparteiischen anerkannt.
Warum allerdings die Assindia Cardinals in Potsdam am Ende der Saison im vierten Viertel den Potsdamern den Schneid abkauften und überraschend mit 31:24 siegten, sei nachfolgend erklärt. In das Spiel fanden zunächst die Gastgeber. Mit einem 50 Yards-Touchdown hieß es früh 7:0 aus Sicht der Royals. Doch die "Men In Blue" hatten direkt eine ganz starke Antwort parat. Quarterback Lennart Brodeßer, der erstmalig als Starter auflief, schickte Moritz Petzold mit einem 68 Yards-Pass in die Endzone der Royals zum 7:7. Ein guter Drive der Cardinals endete mit einer Interception. Die Gastgeber nutzen den Ballbesitz mit einem Field Goal zum 10:7 .Ein erneuter Ballverlust der Cardinals konnte Potsdam im Anschluss nicht nutzen. Im zweiten Viertel kamen die Essener zunächst wieder auf das Scoreboard. Toby Nick verwandelte ein Field Goal zum 10:10. Der Ausgleich hatte nicht lange Bestand. Ein Fake-Punt führte zur erneuten 17:10-Führung der Royals. Doch die Essener hatten noch vor der Halbzeitpause die Antwort parat. Mit 17 Sekunden auf der Uhr lief Toby Nick in die Potsdamer Endzone zum 17:17-Halbzeitstand. Im dritten Viertel passierte lange Zeit wenig. Auf beiden Seiten standen die Defensivformationen im Mittelpunkt. Erst gegen Viertelende gab es die nächsten Punkte. Die Potsdam Royals gingen mit einem langen Touchdown-Pass erneut mit 24:17 in Führung. Es folgte das letzte Viertel der Spielzeit und dies gehörte den Gästen aus Essen. Die Defense stoppte den Gastgeber und Fabian Schorn, der in der zweiten Halbzeit die Offense führte, unternahm einen weiteren Anlauf auf den Ausgleich. Mit einem ganz langen Pass fand er Yannick Baumgärtner, der bis einen Yard vor die Potsdamer Endzone kommen konnte. Mit dem nächsten Ball fand Schorn Samuel Grotz zum 24:24-Ausgleich. Der Auswärtssieg lag in der Luft und war nur wenige Aktionen später zum Greifen nahe. Sebastian Gollan konnte den Ball von Potsdam zurückholen und die Offense kam noch einmal auf das Feld. Mit sicherem Laufspiel ging es über das Feld. Aus vier Yards tankte sich Julian Zorz 31:24 durch. Potsdam bekam noch einmal 48 Sekunden, um den Ball in die Essener Endzone zu bringen. Die Essener Defense war jedoch hellwach und Sebastian Schulz fing den Ball ab. Dieser Coup gelang elf Sekunden vor dem Abpfiff ein zweites Mal. 82 Yards musste Potsdam den Ball über das Feld bewegen. Die Royals wagten natürlich mit einem langen Pass alles und es war erneut Sebastian Schulz, der die Leistung der Cardinals mit einer weiteren Interception krönte und den 31:24-Sieg in Potsdam endgültig sicherte.
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Deutscher Meister im Porträt
Teil 1: Die Welt besteht aus Kurven
Teil 2: Aufstieg und Ausstieg innerhalb einer Saison
Teil 3: Neuanfang in der fünften Liga
Teil 4: Wieder in der Regionalliga
Teil 5: Erste Erfahrungen in der GFL 2
Teil 6: Ausgeglichene Bilanz
Teil 7: Jedes Jahr etwas besser
Teil 8: Durchmarsch in die GFL
Teil 9: Das erste Jahr in der GFL
Teil 10: Die Früchte hängen höher als erwartet
Teil 11: Endlich angekommen
Teil 12: Der erste Griff nach dem Henkelpott
Teil 13: Potsdam ist Meister
Head Coach Michael Vogt 2016 (© Dirk Pohl)