Der eigentliche Favorit gewann eben doch

Jalen Hurts #1 (Philadelphia Eagles) übergibt die Vince Lombardi Trophy an Head Coach Nick SirianniDie solide Arbeit triumphierte über die spielerische Eleganz. Die Philadelphia Eagles verhinderten einen weiteren Super-Bowl-Sieg der Kansas City Chiefs und holten sich mit dem 40:22 von New Orleans ihre zweite Lombardi Trophy. Manchmal lügen Statistiken ja oder sind im Football die Zahlenwerte nicht die wirkliche Ursache für den Verlauf eines Spieles, sondern im Gegenteil nur ihre Wirkung.

Trotzdem eine interessante Frage, wie dieses Jahr die Kansas City Chiefs in die (leichte) Favoritenrolle geraten konnten. Das Ergebnis von New Orleans bestätigte recht verblüffend die Saisonstatistiken beider Teams: Die Chiefs-Laufabwehr schaffte es tatsächlich, den Top-Running-Back der Liga zu stoppen. Aber gut genug, um auch den laufstarken Quarterback der Eagles in seiner Wirkung einzudämmen, war sie eben doch nicht. Tja, und die Top-Passverteidigung aus Philadelphia zerfetzte den zahlenmäßig 2024 nur durchschnittlichen Passangriff aus Kansas City förmlich.

Das mit der harten, soliden Arbeit gilt sicherlich auch für das Team der Kansas City Chiefs, das darf man nicht in Abrede stellen. Ja, diese Saison hatten sie es weniger durch besondere spielerische Brillanz, denn über den unbändigen Willen und den kühlsten Kopf in knappen Spielen bis in den Super Bowl geschafft. Zwar zum fünften Mal binnen sechs Jahren, auch dies an sich schon eine bisher unerreichte Leistung in der NFL der Super-Bowl-Ära, ebenso wie dieses: Als erstes Team schafften die Chiefs es nach zwei Super-Bowl-Siegen in Folge ein drittes Mal direkt danach wieder ins NFL-Finale. Keine Packers, keine Steelers, keine 49ers und auch keine Patriots haben dies bisher geschafft.

Aber im Vergleich zu den Eagles in der Version 2024 war es ein wenig auch nur der Ruf der jüngeren Vergangenheit, der die Chiefs nun im Caesars Superdome in der Party-Metropole Louisianas zum Vorabfavoriten gestempelt hatte. Im Passangriff hatten die Chiefs oberflächlich betrachtet statistische Vorteile gegenüber Philadelphia mit nach New Orleans gebracht und ebenso in der Abwehr gegen den Lauf. In allen anderen Bereichen lagen die Eagles zum Teil überdeutlich vor den Chiefs, und der nähere Blick auf jene Belange, in denen sie bessere Werte vorwiesen, ließ nicht viel Argumente dafür übrig, dass die Buchmacher und die Öffentlichkeit bis zum Spiel treu zu Kansas City hielten. Vielleicht hatten sie die Hoffnung ja auch auf die Schiedsrichter gesetzt, die in der Spielzeit das eine oder andere Mal verwirrend freundlich zu den Chiefs waren.

Bei der Abwehr gegen den Lauf trennten beide Teams nur Nuancen, der Passangriff um Patrick Mahomes war 2024 gut, aber - schon vor dem Endspiel gegen die Top-Passabwehr der Liga - keineswegs mehr so überragend wie in den Jahren davor. Vor allem in absoluten Zahlen übertrafen die Chiefs da die Eagles, sie warfen eben deutlich mehr Pässe und holten so auch mehr Yards. Pro Passversuch indessen und auch beim individuellen Passer Rating stellte Jalen Hurts den 500-Millionen-Dollar-Quarterback aus Missouri deutlich in den Schatten. Ob jetzt auf Dauer die leicht höhere Summe für ihn (aktuell rund 255 Millionen für fünf Jahre verglichen zu den 503 für Mahomes in zehn Jahren) das richtige Investment für die Eagles ist und nicht nur dem späteren Vertragsabschluss und der Inflation der Quarterback-Gehälter dazwischen geschuldet ist, darf man sich natürlich fragen.

Fest steht aber, dass Jalen Hurts nun auch einmal Most Valuable Player eines Super Bowls wurde. Und wie Patrick Mahomes führte er sein Team auch in jedem Jahr als Starter verlässlich in die Playoffs. Jalen Hurts ist zudem nun der erste Quarterback, der in jeder Saison als Stammspieler mindestens 600 Yards durch eigene Läufe beisteuern konnte und dann auch den Super Bowl gewann. Was Cam Newton verwehrt blieb und auch Lamar Jackson bislang, ist ihm nun als erstem der "Dual Threats" der modernen Generation gelungen.

Auerbach - 10.02.2025

Jalen Hurts #1 (Philadelphia Eagles) übergibt die Vince Lombardi Trophy an Head Coach Nick Sirianni

Jalen Hurts #1 (Philadelphia Eagles) übergibt die Vince Lombardi Trophy an Head Coach Nick Sirianni (© Getty Images)

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