Im April wird aller Voraussicht nach, der vereinbarte Vergleich im Gerichtsverfahren House vs. NCAA von der kalifornischen Richterin Claudia Wilken genehmigt und soll damit eine neue Zeitrechnung im College Football einläuten, in der US-Hochschulen der Power Five Conferences ihren Sportlern direkt für die Nutzung ihres Namens, ihr Image und ihr Abbild eine Kompensation zahlen können. Aber wie genau sind die Verträge strukturiert? Im US- Hochschulsport ist nicht viel einheitlich geregelt und selbst die Vergütungsstrukturen der Spieler werden von Universität zu Universität unterschiedlich sein.
Bekannt ist bisher, dass die Conferences eine Schlüsselstellung bei der Strukturierung dieser neuen Verträge einnehmen werden und für ein Mindestmaß an Vergleichbarkeit sorgen wollen. So hat die Big 12 eine zweiteilige Vereinbarung vorbereitet. Die erste Vereinbarung deckt eine zeitliche Vergütung von Januar bis Juni als Kollektivvereinbarung für Teammitglieder ab und ein zweiter Vertrags ist von Juli bis Dezember 2025 gültig. Echte Langzeitverträge sollen ab dem Jahr 2026 folgen. Der Big 12-Athlet erhält von Juli bis November gleiche monatliche Zahlungen. Im Dezember erhält er einen normalen Monatslohn plus eine Erhöhung von 150 Prozent, der als Bowl-Bonus gedacht ist.
Die Vereinbarungen in der Big Ten besitzen eine ähnliche Vertragsstruktur. Der erste Teil beinhaltet die kollektiven Zahlungen von Januar bis Juni und der zweite Teil Zahlungen von Juli bis Dezember. Allerdings fehlen Boni-Vereinbarungen und die Dezemberzahlung wird erst am 31. Dezember oder zehn Tage nach dem letzten Saisonspiel ausgezahlt, um die Teilnahme des Spielers an einem Bowl-Spiel im Januar oder den College Football Playoffs sicherzustellen.
Beide Vertragsmodelle enthalten übrigens Kündigungsklauseln, die aktuell werden, wenn der Sportler die Universität früher als vereinbart verlässt, Bedingungen, dass der Sportler an akademischen Vorlesungen teilnehmen muss und Verbote über das Abschließen von Sportwetten, das Konsumieren von Alkohol, Tabakprodukten und von Substanzen, die die NCAA verboten hat. Eine Klausel im Vertrag der Big 12 besagt ferner, dass die Hochschule die Zahlungen um 50 Prozent kürzen kann, wenn ein Athlet bekannte körperliche oder geistige Gesundheitsprobleme, die seine Wettkampffähigkeit beeinträchtigen könnten, nicht offenlegt. Der Vertragsentwurf der Big Ten beinhaltet zusätzlich eine Klausel, die besagt, dass die Hochschule die Auszahlungen an einen Spieler je nach "Marktlage" anpassen kann. So würde der Gewinn der Heisman Trophy den Wert eines Spielers steigern, eine reduzierte Spielzeit würde den Marktwert andererseits verringern. Möglich sind in beiden Modellen auch so genannte Abfindungsklauseln, die ein Spieler zu zahlen hat, wenn er über das Transferportal die Hochschule wechseln möchte.
Eine andere Strategie wird zurzeit noch in der SEC praktiziert. Die Vertragsentwürfe der SEC Hochschulen beinhalten nur Standard-Vereinbarungen und Zahlungen bis Ende Mai 2025 an Teammitglieder (Kollektivvereinbarungen). Es wird erwartet, dass, wenn der Vergleich durch die Genehmigung der Richterin und des US-Repräsentantenhauses rechtskräftig geworden ist, die SEC Hochschulen Zusatzverträge über individuelle Umsatzbeteiligungen an die Spieler verteilen, die für sie besonders wichtig erscheinen.
Schlüter - 05.02.2025
Claudia Wilken, ehrenwerte Bezirksrichterin des "United States District Court for the Northern District of California" (© Scott Johnston, US-District Court for the Northern District of California)
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