Turnover leiten Debakel für Gäste ein

Saquon Barkley und Jalen Hurts erliefen jeweils drei Touchdowns für die EaglesDie Philadelphia Eagles reisen nach New Orleans! Mit einem "Fifty Burger" schickten sie die Washington Commanders nach einer dominanten Partie zurück in die Hauptstadt. Washington, bis dato in dieser Saison mehrheitlich fehlerfrei, leistete sich vier kritische Turnover und eine Vielzahl Strafen. Die Unerfahrenheit des umgekrempelten Teams zeigte sich überdeutlich. Bei den Eagles erliefen Jalen Hurts - Stichwort Tush Push - und Saquon Barkley jeweils drei Touchdowns.

Die Rocky-Musik direkt vor dem Kickoff der Eagles bei 4 Grad Celcius war kaum verklungen, da standen die Commanders erstmals in der Hälfte der Eagles. Obwohl man den Verlust des starken Right Guards Sam Cosmi, der sich vergangenes Wochenende das Kreuzband gerissen hatte, bemerkte, marschierten die Gäste mit kurzen Pässen und zwei erfolgreich ausgespielten 4th Downs bis in die Red Zone der Eagles. Dort reichte es aber nur zu einem Field Goal.

Direkt danach explodierte die Fangemeinde: Beim ersten Offensivsnap nahm RB Saquon Barkley den Ball über links, schüttelte zwei Tackleversuche der Safeties Martin und Chinn ab und sprintete nach 18 Sekunden im Angriff über 60 Yards zum 7:3 in die Endzone. Es war sein dritter Touchdown-Lauf mit mindestens 50 Yards in diesen Playoffs. Kein einziger anderer Spieler in diesem Jahrtausend hatte überhaupt nur zwei dieser Kategorie.

Und es ging so weiter für die Eagles: WR Brown entschied sich zunächst für die falsche Lane und Linebacker Baun konnte ihm prompt noch den Ball aus der Hand schlagen. Ballbesitz Eagles in der Hälfte der Gäste und der Fehler wurde schnell bestraft: Nach präzisen Pässen zu den WR Brown und Smith standen die Eagles an der Endzone und dann war es erneut Barkley, der über rechts zum 14:3 einlaufen konnte. Zwei Läufe für insgesamt 64 Yards bis dahin, zwei Touchdowns.

Die Commanders waren regelrecht überrollt worden und hätten auch im folgenden Drive nach einem Three & Out schnell vom Feld gemusst, wenn sie nicht einen Fake Punt durch Pass von Punter Way zu TE Sinnott erfolgreich ausgespielt hätten. Das aggressive Playcalling von Head Coach Quinn hatte sich ausgezahlt, auch wenn am Ende nur drei Punkte von K Gonzalez standen.

Vermeintlich zu wenig, aber auf der anderen Seite wurden es noch weniger, als QB Hurts, der dann doch ohne Kniebrace spielte, zwar einen Tush Push erfolgreich meisterte, kurz darauf jedoch einen kritischen Sack von LB Luvu kassierte. Das reichte, um den Field Goal Versuch von K Elliott um neun Yards nach hinten zu schieben und der verzog dann nach rechts aus 54 Yards. Ein Problem, das sich bei ihm wie ein roter Faden durch die Saison zog, sobald er aus mehr als 50 Yards antreten musste.

Beste Feldposition für die Gäste und die nutzten sie auch: Erneut gab es vorwiegend kurze Pässe von QB Daniels und den letzten nutzte Star Receiver McLaurin, um 36 Yards Raumgewinn und das 14:12 daraus zu machen. Der folgende Two Point-Versuch durch Pass zu RB Ekeler misslang jedoch.

Auch die Eagles entschieden sich zum Two Minute-Warning einen vierten Versuch kurz hinter der Mittellinie auszuspielen. Ein weiter Pass zu WR Brown belohnte sie für den Mut mit einem First Down an der Washington 14 Yard-Linie.

Nachdem es zunächst keine Flagge gegen Passverteidiger Lattimore im Duell mit TE Goedert gab, kam die einen Snap später bei einem weiteren - objektiv deutlich schwächeren - Vergehen Latitimores gegen WR Smith. QB Hurts ließ sich die Chance nicht entgehen und anschließend kam es zu mittleren Tumulten, nachdem WR Brown und CB Lattimore wie bei einem Eishockey-Fight aneinander gerieten. Lattimore kassierte eine Strafe wegen unnötiger Härte und die Eagles durften ihre Two Point-Conversion aus einem Yard starten. Diesmal gelang der zweite Tush Push in Folge jedoch nicht.

Das Glück blieb den Hausherrn jedoch weiter hold: Returner McNichols verlor den Ball an seiner 21 Yard-Linie, als er in einen Gegenspieler rannte. RB Gainwell sicherte auch dieses Fumble für die Eagles.

Ein Touchdown-Lauf von QB Hurts wurde aufgrund Holdings von LG Dickerson, der als Center für den angeschlagenen Jurgens einspringen musste, zurückgenommen. Kurz darauf fand er jedoch WR Brown zum 27:12. Noch nicht der Pausenstand, denn als QB Daniels gefühlt nach Stunden erstmals wieder aufs Feld durfte, reichte es noch für ein Field Goal zum 27:15.

Die Fehler der Commanders hatten sich endgültig gerächt und sie sahen wie ein unerfahrenes Team aus, das für die große Bühne noch nicht reif ist.

In der zweiten Hälfte musste der selbst angeschlagene Center Jurgens wieder für Backup Dickerson, bei dem es nicht weitergehen konnte, aufs Feld.

In 32 Championship Games gewannen Teams, die mit mindestens 12 Punkten zur Pause führten, 29 mal. Die übrigen dreimal gewann doch noch jeweils das Heimteam. Viel sprach zu diesem Zeitpunkt nicht dafür, dass sich das auch hier noch umdrehen sollte.

Nach zwei Three & Out auf beiden Seiten waren es die Eagles, die mit Pässen zu WR Brown und TE Goedert wieder an der gegnerischen Endzone standen. Jalen Hurts zeigte da keinerlei Zeichen einer Verletzung und sprintete neun Yards über links zum 34:15.

Dass es aber nicht allzu einseitig wurde, lag an einem Run von QB Daniels, der sich in der Mitte zehn Yards durchtanzte und auch danach WR Zaccheaus für zwei Punkte fand - nur noch 34:23 mit fünf Minuten im dritten Viertel.

Es hätte sogar noch richtig eng werden könne, aber ein weiteres Turnover - diesmal ein Fumble des erfahrenen RB Ekeler - brachte den Eagles einmal mehr den Ball.

Es folgte eine seltsame Show: Zunächst versuchte LB Luvu zweimal über beide Lines zu springen, um einen erfolgreichen Tush Push zu verhindern. Anschließend bewegte sich die Washington Defensive Line zu früh, was Referee Hochuli zu der Ankündigung zu veranlassen, dass er ab sofort einen Score vergeben könne, wenn sich Washington weiter "daneben benehme". Auch nach vielen Jahren NFL-Erfahrung eine neue Erfahrung für viele (inklusive des Autors hier).

Dazu kam es nicht - die Eagles waren im nächsten Versuch mit dem dritten Touchdown von Hurts erfolgreich. Trotz der verletzten Center Jurgens und Dickerson klappte der Tush Push zum 41:23.

Die Eagles, beste Defense der Hauptrunde, schaltete nicht erst jetzt auf vollständige Unterwerfung: Ein 4. Versuch der Commanders endete mit einem Sack an der Washington 31.

Unberührt durfte Saquon Barkley dann ebenfalls einen Touchdown-Hattrick (wie auch Hurts) zum 48:23 feiern. Spätestens jetzt ging es nur noch darum, das Ende irgendwie zu erreichen.

Eine Interception von CB Mitchell in der Endzone brachte den Eagles erneut den Ball gut fünf Minuten vor Schluss. Rookie Shipley sprintete über 57 Yards bis kurz vor die Endzone der Commanders. Die Eagles nahmen sogar eine Auszeit, um ihm eine Verschnaufpause zu geben und dann durfte er auch seinen Touchdown zum 55:23 erzielen. Es war der siebte Rushing Touchdown der Partie und gleichzeitig die meisten Punkte aller Zeiten in einem Conference Championship Game (zuvor Buffalo im Jahr 1991 mit 51).

Jetzt bleiben zwei Wochen Zeit für Regeneration. Kickoff im Ceasars Superdome ist Sonntagnacht, 09. / 10. Februar, um 00:30 Uhr deutscher Zeit.

huddle / football-aktuell wird die ganze Woche zuvor vor Ort sein und von dort berichten.

Carsten Keller - 27.01.2025

Saquon Barkley und Jalen Hurts erliefen jeweils drei Touchdowns für die Eagles

Saquon Barkley und Jalen Hurts erliefen jeweils drei Touchdowns für die Eagles (© Getty Images)

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