Der wohl vorletzte Schritt auf dem Weg in die Playoffs gelang den Minnesota Vikings gegen die Arizona Cardinals mit einem knappen 23:22-Sieg. Mit ein wenig Schützenhilfe kann nun kommende Woche bereits (mindestens) die Wild-Card-Qualifikation gefeiert werden, wenn mit den Atlanta Falcons ein weiteres der Teams zu Gast in Minneapolis ist, das den Vikings überhaupt noch gefährlich auf dem Weg in die Endrunde werden könnte.
Ein hartes Stück Arbeit war es allerdings. 45 Spielminuten lang sahen die Fans nichts als Field Goals, und dies mit leichten Vorteilen für die Gäste aus Arizona. Deren Angriff unter Quarterback Kyler Murray gewann am Ende die Statistik-Schlacht um die meisten Angriffs-Yards mit 406:277 Yards recht deutlich. Nur nutzen viele Yards eben wenig, wenn man regelmäßig zwar in die Red Zone des Gegners vorstößt, was den Cardinals dreimal in der ersten Hälfte gelang. Doch jedes Mal mussten sie sich dann gegen Minnesotas dort aufmerksame Abwehr mit Field Goals begnügen.
Einmal stand ein Quarterback Sack im Weg, einmal eine Strafe wegen Holdings, beim dritten Mal die heruntertickende Spielzeituhr. So machte man aus den Gelegenheiten der ersten Hälfte zu wenig, und dies galt auch für die vierte Großchance, als Minnesotas Aaron Jones den Ball nach einem Passfang kurz vor dem ersten Seitenwechsel in der eigenen Red Zone verlor.
Da kam Arizona wegen eines zu weit nach vorn gelaufenen Offensive Lineman auch nicht vorwärts, am Ende schoss Chad Ryland dann auch noch aus 45 Yards vorbei. Die mangelnde Punktausbeute der Cardinals lag ein wenig auch an Star-Rookie Marvin Harrison Jr., der zunächst häufiger Pässe auf ihn nicht fing, als dass er die Bälle unter Kontrolle bekam.
Harrison war es allerdings, der mit seinem Touchdown die heiße Schlussphase der Partie eröffnete. Sein 15-Yard-Fang brachte die Gäste mit 19:6 in Front. Und da Mack Wilson aus Arizonas Defense bis dahin und im Grunde in der gesamten Partie viel dafür getan hatte, den Vikings-Star-Receiver Justin Jefferson entscheidend abzuschirmen, und zusätzlich auch noch zwei der insgesamt fünf Quarterback Sacks gegen Sam Darnold gesetzt hatte, schien es für Arizona damit auf die Siegerstraße zu gehen.
Doch die Vikings schlugen nun ebenso schnell zurück. Nach drei längeren Pässen von Darnold und einem langen Lauf von Cam Akers waren die Gastgeber noch vor Ende des dritten Viertels durch Johnny Mundt ebenfalls erstmals in der Endzone. Nach dem letzten Seitenwechsel warf Kyler Murray die erste seiner zwei Interceptions, wovon die Vikings später allerdings nur mit einem Field Goal profitierten.
Der Versuch der Cardinals, nun die Zeit geschickt auszunutzen, ließ sich zunächst hervorragend an. Sieben Spielminuten verbrauchten sie, standen an Minnesotas 5-Yard-Linie mit vier frischen neuen Versuchen, und Minnesota hatte schon nur noch zwei Auszeiten. Zwei Spielzüge später war man wegen eines False Starts und eines Intentional Groundings von Murray wieder um 20 Yards zurückgeworfen. Trey McBride kam im dritten Versuch nicht in die Endzone, nach dem fünften Field Goal nur mit 22:16 in Vorsprung kickte man den Ball zurück an die Gastgeber.
Und die überbrückten 70 Yards mit acht Spielzügen in etwa zwei Minuten. Jetzt funktionierte auch das Passspiel, jedenfalls ansatzweise. Der längste Spielzug war der Pass auf Jordan Addison für 26 Yards Raumgewinn, der wichtigste der Fang von Justin Jefferson bei einem vierten Versuch zum neuen First Down an Arizonas 21-Yard-Linie. Eine Defensive Pass Interference half noch weiter nach vorn, am Ende fing Aaron Jones den Ball zum Touchdown, und John Parker Romo verwandelte nach drei von vier Field-Goal-Versuchen auch den zweiten PAT-Kick zum 23:22.
Dabei blieb es, weil Kyler Murrays verzweifelte Versuche in der letzten Minute in der eigenen Hälfte an seinem einzigen Quarterback Sack in der Partie und schlussendlich an einer Interception scheiterten. Auf die Knie gehen durfte anschließend so doch noch Sam Darnold, der bei 31 Passversuchen 21 vollständige Pässe für 235 Yards und zwei Touchdowns ohne Interception geworfen hatte.
Auerbach - 02.12.2024
Lange gut abgeschirmt, aber am Ende in einem wichtigen vierten Versuch zur Stelle war Justin Jefferson. (© Getty Images)
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