Bereits früh im Spiel leistete sich Vikings-Quarterback Sam Darnold einen Fumble – anknüpfend an seine individuell schwachen Leistungen aus den beiden Vorwochen. Doch der Fehler sollte eine Art Weckruf für Darnold sein, der dem Spiel seinen Stempel aufdrückte.
Darnold warf für 246 Yards sowie zwei Touchdowns und erlief selbst einen weiteren, wodurch die Vikings die Tennessee Titans mit 23-13 besiegten. Der Quarterback der Vikings warf in den letzten beiden Spielen fünf Interceptions, was seiner Gesamtanzahl der ersten sieben Spiele der Saison entsprach. Sein Pass zu Aaron Jones im dritten offensiven Spielzug der Vikings verursachte einen Turnover, der von Jeffery Simmons für die Titans erobert wurde.
Darnold putzte sich sofort den Mund ab und half den Vikings, ihren dritten Sieg in Folge zu erringen und ihre Bilanz gegen AFC-Teams auf 5-0 zu verbessern. Er fand Jordan Addison für einen 47-Yard-Catch-and-Run-Touchdown. Die Vikings gaben die Führung nicht mehr ab, erzielten 16 Punkte in Folge und gingen mit 16-3 in die Halbzeitpause.
"Wie er in diesen Momenten gespielt hat, war ein großer Indikator für jemanden, der die Arbeit investiert hat, selbstbewusst war und einfach rausging, um seinen Job zu machen ... und dann auch einige Dinge um ihn herum zu überwinden, um einige Plays zu machen, was für uns entscheidend war", sagte Vikings-Trainer Kevin O'Connell über Darnold.
Andrew Van Ginkel erzielte seine zwei Sacks bei aufeinanderfolgenden Spielzügen, während Minnesota insgesamt fünf Sacks verzeichnete. Pat Jones II hatte ebenfalls zwei. Harrison Smith besiegelte den Sieg mit einer Interception 1:50 Minuten vor Schluss, was den Vikings-Fans einen Grund zum Feiern gab, die das Spiel eh durch ihren "SKOL"-Jubel fast zu einem Heimspiel machten.
"All das Lila zu sehen, wenn wir auswärts sind, ist ein großartiges Gefühl - zu wissen, dass wir die beste Fangemeinde in der National Football League haben", sagte O'Connell.
Die Titans verloren ihr zweites Spiel in Folge und blieben gegen die NFC North sieglos. Dennoch machten sie es spannend.
Will Levis warf den längsten Touchdown der NFL-Saison mit einem 98-Yard-Pass auf Nick Westbrook-Ikhine, der an der rechten Seitenlinie frei zum Catch kam und das Feld zum zwischenzeitlichen 16-10 heruntereilte.
"Zum Glück habe ich genug darauf gelegt, um ihn hinter den Safety zu bekommen, und Nick hat einen guten Fang gemacht", sagte Levis über das Play.
Es war der längste Passspielzug der Titans seit DeAndre Hopkins' 61-Yarder am 29. Oktober 2023 gegen Atlanta in Levis' erstem NFL-Start. Er stellte damals schon den längsten Touchdown-Pass in der Franchise-Geschichte ein.
Levis hatte auch einen 51-Yard-Touchdown-Pass zu Calvin Ridley innerhalb der letzten Minute des dritten Viertels, der jedoch durch eine Strafe wegen illegaler Formation gegen Right Tackle Isaiah Prince zurückgenommen wurde.
Die Titans stellten sich durch ihre vielen Strafen selbst ein Bein – selbst Head Coach Brian Callahan kassierte eine, als er vehement beim Unparteiischen wegen einer Strafe gegen Safety Mike Brown in der Endzone protestierte.
"Ich habe einen Treffer gesehen, der auf Schulterhöhe zum Körper war", sagte Callahan über Browns Treffer, der zwei Flaggen zog. "Das ist es, was ich gesehen habe."
Brown liebte es, dass Callahan ihm den Rücken stärkte: "Ehrlich gesagt liebe ich es. Das zeigt einfach, wie sehr er für uns kämpft."
Nach Levis' großem Spiel baute Darnold Minnesotas Führung mit einem 3-Yard-Pass auf Cam Akers spät im dritten Viertel auf 23-10 aus.
"Das war ein großartiger Sieg für uns", sagte Darnold.
Noch ein Spieler der Vikings hatte etwas zu feiern: Justin Jefferson.
Mit sechs gefangenen Bällen für 81 Yards, eigentlich ein normaler und unspektakulärer Arbeitstag in der Welt des Wide-Receivers, übertraf Jefferson die alte Bestmarke von Torry Holt (6.784 Yards) für die meisten Receiving-Yards in den ersten fünf Jahren einer NFL-Karriere. Bedenkt man, dass noch sieben Spiele in der Saison ausstehen und er weite Teile der vergangenen Saison verletzungsbedingt gefehlt hat – ein starkes Stück. Somit hält Jefferson nun die Rekorde für die meisten Yards nach zwei, drei, vier und nun fünf Saisons. Sein Bestwert aus dem Rookie-Jahr wurde erst von Ja’Marr Chase und dann durch Puka Nacua übertroffen. Jefferson geht nächste Woche in sein 70. NFL-Spiel und ist nicht mehr weit von der 7.000-Yard-Marke entfernt.
Die Vikings beenden in der kommenden Woche eine drei Spiele umfassende Auswärtstour in Chicago, während die Titans erneut unterwegs sind und ihren AFC South-Rivalen Houston besuchen.
Nicholas Fanselow - 18.11.2024
Sam Darnold #14 Minnesota Vikings (© Getty Images)
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