Panthers als Sieger nach München

Diesmal hat es für Bryce Young und die Carolina Panthers einmal mit einer Aufholjagd geklappt. Im ersten einer Serie von vier "Heimspielen" gewannen die Panthers durch einen Lauf von Chuba Hubbard über 16 Yards zum 23:22-Endstand zwei Minuten vor Schluss gegen die New Orleans Saints. Das nächste Heimspiel absolvieren die Panthers am Sonntag in der Münchner Allianz Arena gegen die New York Giants. Nun "nur" noch als 7-Punkte-Underdog laut Buchmachern in Las Vegas, nachdem man im Kampf gegen den letzten Platz in der NFC vorerst nicht nur die Saints durch den Sieg in der eigenen Division hinter sich gelassen hat, sondern auch eine leicht bessere Conference-Bilanz als die Giants hat, die nach zuletzt vier Niederlagen in Folge ebenfalls erst auf zwei Saisonsiege kommen.

Chuba Hubbard machte gegen die Saints zwei Touchdowns und 72 Yards. Individuell wurde er zwar klar durch Saints-Arbeitstier Alvin Kamara ausgestochen, ebenso wie Young auch nicht die besseren Statistiken hatte als Derek Carr als Quarterback für New Orleans. Bei sechs Passfängen erfing Kamara 60 Yards Raumgewinn, und er machte 155 Yards mit 29 Läufen. In der gegnerischen Red Zone allerdings war der Angriff der Panthers effektiver. Drei Mal bewegte man den Ball über die 20-Yard-Linie des Gegners, drei Mal punktete man anschließend auch. New Orleans ging bei vier tiefen Vorstößen in die Hälfte Carolinas zwei Mal leer aus.

Für die Saints, die zu Saisonbeginn das Hinspiel ebenso dominiert hatten wie eine Woche später bei einem Triumph in Dallas die Cowboys, wächst sich die Saison nun langsam zu einer mittleren Katastrophe aus. Im ersten Viertel nutzte man die klare Überlegenheit nur zu zwei Field Goals und geriet so im zweiten Abschnitt nach Youngs Touchdown-Pass auf Xavier Legette gleich das erste Mal in Rückstand. Dies bügelte Joker Taysom Hill mit seinem Touchdown-Lauf zum 13:7 für die Saints zwar gleich wieder aus. Doch kamen die Saints danach nicht ungeschoren in die Pause, weil hier Kamara in der eigenen Red Zone im wichtigen ersten Versuch im Backfield gestoppt wurde. Nach einem 14-Yard-Punt-Return und noch einmal 15 Yards wegen Unnecessary Roughness von Willie Gay kamen die Panthers gleich in Field-Goal-Reichweite. Weiter vorwärts ging es für sie zwar nicht, aber so nur mit einem 10:13 in die Pause.

Hubbard schloss die erste Angriffsserie danach zum 17:13 ab, dennoch schienen die Saints dank eines dritten Field Goals und ihres unermüdlichen Running Backs weiter auf Kurs. Kamara bereitete den Touchdown-Pass von Carr auf Foster Moreau zur abermaligen Gästeführung vor. Ein Quarterback Sack von Demario Davis an Young und kurz darauf die Interception durch Shemar Jean-Charles schienen den Weg dafür zu bereiten, dass die Saints den Kopf aus der Schlinge ziehen könnten. Doch 23 Lauf-Yards von Kamara in der folgenden Serie standen zwei 10-Yard-Holding-Strafen gegenüber, die Saints retteten sich nur bis knapp vor die First-Down-Markierung.

Carolinas Defense behielt beim vierten Down die Nerven, ließ sich nicht ins Abseits ziehen, und Bryce Young bekam nicht nur hier den Ball noch einmal zurück, sondern nach gescheiterter Serie auch noch ein zweites Mal: Da war Kamara für 14 Yards gelaufen, aber ein Griff ins Gesichtsgitter von Trevor Penning hatte schon den ersten Versuch annulliert und die zu überbrückende Distanz für ein rettendes First Down auf 23 Yards hoch geschraubt. Insgesamt kassierte New Orleans 109 Straf-Yards, und da standen nun auch die Verteidiger sehr im Fokus der Schiedsrichter. Nach zwei unvollständigen Pässen von Young und einem First-Down-Pass auf Legette brachte eine Pass Interference von Demario Davis die Panthers an die 16-Yard-Linie der Saints, von wo aus Hubbard in der Mitte durchbrach. Den Conversion-Versuch nach dem 23:22 wehrten die Saints ab, doch ein Quarterback Sack gegen Carr und ein unvollständiger Pass im vierten Down beendeten trotz aller Bemühungen Kamaras ihre letzten Hoffnungen.

Auerbach - 04.11.2024

Am Ende war Chuba Hubbard der Matchwinner. (© Getty Images)