Pest und Cholera

Nach einer bemerkenswerten Saison 2023 und zwölf gewonnenen Spielen in der regulären Saison, befinden sich die Seminoles seit einigen Wochen im freien sportlichen Fall. Bisher wurde nur ein Match gewonnen, dafür aber sieben verloren. Florida State musste sich nun auch am letzten Wochenende Miami mit 14:36 beugen und wird wohl kaum noch die Chance besitzen, an der Bowl Season am Jahresende teilzunehmen. Eine solche Konstellation hatte es zuletzt 2021 gegeben und findet bereits in der Ära Mike Norvell zum dritten Mal statt. Erschwerend kommt dazu, dass die Noles erstmals in ihrer Geschichte gegen Duke verloren, so dass die Argumente von Norvell bald ausgehen könnten, warum das Athletic Department in Tallahassee an ihm festhalten sollte. Ein kleiner Lichtblick bleibt dem Team aber immer noch. 2012 hatte die NCAA die Bowl Teilnahme Kriterien spürbar gelockert und erlaubte auch Teams mit fünf Erfolgen, beziehungsweise sieben Niederlagen, grundsätzlich am Bowl Spektakel teilzunehmen. Diese Möglichkeit wurde zuletzt 2023 Minnesota gewährt, die als 5-7 Team am Quick Lane Bowl teilnahmen und Bowling Green mit 30:24 schlugen.

Doch um überhaupt in Reichweite eines möglichen Bowl Spieles zu kommen, müssen die Coaches kräftig an den Stellschauben ihrer Probleme arbeiten. Receiver und Running Backs befinden sich in einem desolaten Zustand. Der beste Receiver, Ja'Khi Douglas fing bisher nur zwei Touchdowns bei 22 Passfängen. Running Back Lawrance Toafili schaffte auch nur zwei Punktewertungen bei 64 Laufversuchen. Insgesamt erzielte die Offense 15 Punkte und 276 Yards pro Spiel, so dass sie in diesem Bereich landesweit auf Platz 128 liegt. Die Defense ließ 25 Punkte und 370 Yards pro Match zu. Hart kritisiert wird Coach Norvell in diesen Tagen vor allem dann, wenn es um die Qualität des Teams geht und wer sich als Starter bezeichnen darf. In der Secondary werden vor allem Veteranen wie Fentrell Cypress II, Kevin Knowles II und Shyheim Brown eingesetzt. Jüngere Spieler wie Blake Nichelson und K.J. Kirkland bekamen aber in den letzten Wochen kaum Chancen, sich zu profilieren. Nicht viel besser sieht es bei den Quarterbacks aus. Es spielte bisher keine Rolle, ob Glenn, Kromenhoek oder Uiagalalei antraten, keiner erreichte 20 Punkte pro Spiel. Ein schwaches Laufspiel, unzählige fallengelassene Bälle von Receivern plagen Florida State seit mittlerweile zwei Monaten und bringen die Fans zur Verzweiflung, zumal ja auch die Defense keine Bäume ausreist. Die FSU Verteidigung hat bisher 25 Punkte pro Spiel zugelassen, bei einem Durchschnitt von 370 gegnerischen Yards.

Selbst Altmeister Nick Saban wusste sich keinen besseren Rat, als er auf den Fall Florida State angesprochen wurde und meinte, dass man die schlechten Spieler auf die Bank setzen müsste, dann wäre das Team allerdings nicht mehr spielfähig und das will in Tallahassee natürlich auch niemand. Ist damit das Schicksal von Coach Novell bei den Notes bereits besiegelt? Wenn ein Head Coach seine Spieler nicht mehr motivieren kann, Höchstleistungen zu bringen, dann ist es iim Sportgeschäft nur eine Frage der Zeit, bis dieser ausgetauscht wird.

Schlüter - 29.10.2024

Head Coach Mike Norvell (Florida State) kann mit dem bisherigen Saisonverlauf keinesfalls zufrieden sein. (© Getty Images)