Mit Rückenwind in die Playoffs
Die Munich Ravens haben ihr seit Wochen prognostiziertes Endspiel um den Playoffeinzug erfolgreich und unerwartet mühelos bestritten: Nach dem deutlichen 30:3 Sieg gegen den bisherigen "Angstgegner" Raiders Tirol geht der Blick jetzt nach vorne zur ersten Playoffrunde mit einem Heimspiel bei den Paris Musketeers.
Nach fünf Wochen waren die Träume von der Endrunde dabei schon fast zum Platzen gebracht: Zwei erwartbaren und deutlichen Siegen gegen die Außenseiter Prag und in Mailand folgte in allen drei Matches gegen die ambitionierten Stuttgart Surge (in Nürnberg und in Sinsheim) und Raiders Tirol (in Innsbruck) am Ende eine Niederlage, wobei vor allem die in Österreich absolut vermeidbar war.
Ein Teil des Kaders - und hier vor allem als Führungsspieler verpflichtete Profis - wurde ausgetauscht und ein Blick auf den restlichen Spielplan verriet, dass das angepeilte Ziel "Playoffs" noch nicht ganz unerreichbar war. Nur von einem insgeheim erhofften Heimspiel musste man sich so schon frühzeitig verabschieden.
Allerdings folgten sechs eher als leicht eingeschätzte Gegner mit Ausnahme der letzten Woche, wo man das Rückspiel gegen die Raiders dick im Kalender angestrichen hatte. Die leichten Gegner wurden deutlich in die Schranken gewiesen, so dass bereits am Samstag nach dem Sieg der Madrid Bravos klar war, dass ein Playoffplatz nach menschlichem Ermessen sicher war.
Trotzdem sollte erstmals in zwei Jahren nach zuvor drei Niederlagen gegen die Raiders erstmals ein Sieg her. Und der gelang beim "Hoamcoming Game" in Tracht fast schon zu einfach.
Die Raiders konnten im Regen von Unterhaching keinen einzigen Touchdown erzielen - ganz im Gegensatz zu den Hausherrn. Spieler des Spiels war Running Back Justin Rodney, der insgesamt 163 Yards erlief, fast die Hälfte davon allein bei einem Touchdown.
Zunächst ging es jedoch mit einem Highlight der Defense los: Wide Receiver Cinque Sweeting wurde der Ball nach seinem Catch aus der Hand geschlagen, Kevin Titz warf sich schützend auf das freie Ei – Fumble Recovery nach nur einer Minute und die Chance für die Ravens Offensive von der Mittellinie direkt zu punkten.
Die Raiders Offensive startete nach dem Schock im ersten Drive erst einmal mit Laufspiel und kurzem Passspiel. Doch die Münchner Defensive war schnell zur Stelle und Linebacker Wael Nasri feierte sein 500. Karriere-Tackle. Die Raiders Offensive wirkte etwas unbeholfen, immer wieder rutschten Bälle durch, jedes Mal konnten sich die Raiders aber glücklicherweise im Ballbesitz halten. Dazu kam ein nasser Rasen, der die Bedingungen natürlich für beide Mannschaften erschwerte.
Das Field Goal sollte am Ende die einzigen Punkte für die Gäste bedeuten. Die Münchener blieben in Offensive und Defensive hochkonzentriert und am Ende hatte man fast dreimal so viele Yards offensiv erzielt wie die Tiroler.
Jetzt steht der Wild Card-Trip zu den Paris Musketeers an, die ihre abschließende Partie bei der in dieser Saison enttäuschenden Frankfurt Galaxy mit 44:10 überdeutlich gewinnen konnten.
Das Spiel in "Paris" - genauer im Stade du Hainaut in Valenciennes, gut 200 km nördlich der französischen Hauptstadt an der Grenze zu Belgien - wird am Samstag, 31. August, um 15:15 Uhr ausgetragen. Die Münchener gehen als Außenseiter in die Partie.
In der zweiten Wild Card-Partie empfängt das top Team der Vorsaison, Rhein Fire, zu Hause in der Duisburger Schauinsland-Reisen-Arena die Rookie Franchise der Madrid Bravos. Kickoff ist hier am Sonntag, ebenfalls um 15:15 Uhr. Rhein Fire ist hier deutlicher Favorit gegen die Spanier.
Carsten Keller - 26.08.2024
Nächster Flugstop für die Ravens - Nordfrankfreich (© Carsten Keller)
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