Letzte Hürde für Halbfinalheimspiel
Das Ende der Regular Season 2024 der European League of Football steht vor der Tür. In der finalen Woche 14 geht es in der Schweiz gegen die Helvetic Mercenaries um einiges: Mit einem Sieg würde die Stuttgart Surge direkt in das Halbfinale einziehen, das in zwei Wochen stattfinden wird. Ein großer Vorteil dabei wäre, dass die Surge dann beim "Qualifikationsspiel" vor dem Championship Game in Gelsenkichen Heimvorteil hätte. Bei einer Niederlage gegen die Mercenaries müssten die Stuttgarter bereits in der kommenden Woche die Wild Card-Runde ausspielen und müsste dann das Halbfinale auswärts bestreiten. Das Ziel für das Team rund um Head Coach Jordan Neuman ist somit klar definiert: Ein Sieg muss her!
Das werden die Mercenaries mit allen Mitteln versuchen zu verhindern. Auch wenn die Schweizer Franchise den letzten Platz der Central Conference belegt und bislang nur ein Spiel gewonnen, dafür aber zehn Spiele verloren hat, ist das Team von Head Coach Bryan Billy höchstmotiviert. Nach dem Umbruch innerhalb der Franchise zu Beginn der Saison wurde sowohl strukurell als auch sportlich der Weg geebnet, um in der kommenden Saison erneut anzugreifen. Veranschaulicht werden kann dies beispielsweise an Wide Receiver Milan Spiller. Der Schweizer hat in 11 Spielen für die Mercenaries 5 Touchdowns gefangen und für 927 Yards Raumgewinn gesorgt - damit fehlen ihm nicht mehr viele Yards, um einen Rekord zu brechen: Bislang führt Anthony Mahoungou mit 984 Yards die Rangliste der Most Receiving Yards by an European Receiver an.
Nach der Niederlage gegen die Surge in Week 6 (50:7 für die Surge im Reutlinger Stadion an der Kreuzeiche) tankten die Schweizer in Woche 7 wieder Selbstvertrauen, als sie die Milano Seamen überraschend mit 16:10 besiegen konnten. Eine Woche später machten die Mercenaries es den Vienna Vikings sehr schwer und waren drauf und dran, den Wienern ihre erste Saisonniederlage zuzufügen. Auch wenn die Vikings das Spiel letztendlich mit 49:40 gewinnen konnten, setzten die Schweizer ein dickes Ausrufezeichen. Die Helvetic Mercenaries hatten beispielsweise trotz der Niederlage in First Downs (22:19) und Total Offense Yards (520:431) die Nase gegenüber den Vikings vorn. Im vierten Quarter erzielten die Mercenaries 22 Punkte und zeigten, dass mit ihnen zu rechnen ist.
Die Niederlagen der Schweizer in den darauffolgenden Spielen fielen deutlicher aus: 23:55 gegen die Munich Ravens, 28:42 gegen die Tirol Raiders, 3:49 gegen die Vienna Vikings im Rückspiel und 13:38 gegen die Munich Ravens im Rückspiel. Nichtsdestotrotz sind die Mercenaries nicht zu unterschätzen, zumal sie sich vor der Signing Deadline nochmal verstärken konnten: Mit DeAndre Clayton holten sie sich einen neuen Quarterback, der mit Wide Receiver Terryon Robinson eine ebenso neue Anspielstation bekommen hat. Robinson konnte in bislang drei absolvierten Spielen für 264 Yards fangen und drei Touchdowns erzielen. QB Clayton kommt in drei Spielen auf 665 Passing Yards, 148 Rushing Yards und auf vier Touchdowns bei zwei Interceptions.
Stuttgart wird die Helvetic Mercenaries nicht unterschätzen und alles für einen Sieg geben. Auch Louis Geyer kann am Samstag einen Rekord knacken: Ihm fehlen nur noch 44 Yards, um an Jean Constant vorbeiziehen und ELF All-Time Receiving Leader zu werden. Jean Constant steht momentan bei 2824 Yards, Louis Geyer bei 2780 Yards. Es geht also um einiges bei dieser Begegnung.
Das Spiel findet am Samstag, 24. August 2024 um 18 Uhr im Stadion Kleinfeld in Kriens statt.
Carsten Keller - 23.08.2024
Wide Receiver Milan Spiller kann auch werfen (© Carsten Keller)
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