Trainerstimmen nach großartigem Kampf
Schon im Vorfeld stand zu vermuten, dass die Partie zwischen Stuttgart Surge und den Raiders Tirol eine enge und spannende werden würde. Die Zuschauer sahen ein umkämpftes Spiel, das sicher eine der Highlightpartien der diesjährigen Saison war und bei dem die Raiders am Ende einen 45:42 Sieg feiern konnten und sich damit ihre gute Ausgangsposition im Playoffrennen behalten.
Auch die beiden Coaches Jordan Neuman (Surge) und Jim Herrmann (Raiders) waren von der Partie angetan, wie sie bei der abschließenden Pressekonferenz erklärten.
Jim Herrmann hatte "insgesamt ein großartiges Spiel gesehen. Zwei große Teams haben sich den Hintern aufgerissen. Leider muss dann auch irgendjemand gewinnen. Es war ein gutes Game für die ELF - hart umkämpft und das bringt das Beste zum Vorschein."
Ein Grund für den Sieg wäre gewesen, dass man auf der positiven Seite des Turnover-Battles gestanden hatte. Nach drei Spielen, wo ihnen das nicht gelungen wäre, habe das diesmal endlich wieder geklappt.
Auch der Trainer der erstmals nach fast einem Jahr wieder als Verlierer vom Platz gegangenen Surge stieß ins gleiche Horn: "Beide Teams spielten vier Viertel lang hart in einem heißen Spiel. Alles sind erschöpft vom Spielfeld gegangen."
Ein Grund für die Niederlage wären "sicherlich Turnover" gewesen. Der vermutlich noch von der Vorwoche angeschlagene Quarterback Reilly Hennessey hatte mehrfach den Ball verloren sowie sich gleich zu Beginn eine Interception geleistet.
"Sie haben mehr Plays gemacht und insgesamt etwas flüssiger gespielt."
An den Schiedsrichtern hatte er auf Nachfrage nichts auszusetzen. Die Frage ausgelöst hatten einige (semi-objektiv) strittige Szenen, als die Schiedsrichter zwei potenzielle Horsecollar Tackles gegen Returner Yannick Mayr nicht geahndet hatten und auch sonst in einigen Szenen keinen unbedingt sicheren Eindruck gemacht hatten.
Jim Herrmann hatte mit Wide Receiver Philipp Haun den spielentscheidenden Mann in seinen Reihen, der gegen Ende der Partie wichtige Catches am Stück abzuliefern schien: "Alles was er anfängt, zieht er bis zum Ende durch. Auch im Kraftraum, bei Läufen - er arbeitet jeden Tag hart daran. Er hat wahrscheinlich die beste Arbeitseinstellung in unserem Team und sicher auch eine der besten in der Liga."
Für die Heimfahrt habe er seinen Spielern gesagt, dass sie heute erst einmal noch auf der langen Busfahrt feiern könnten. "Aber morgen ist Montag in einer Gameweek. So coache ich!" Und da würde er auch den besten Montag einer Spielwoche im Training erwarten.
Jordan Neuman will auch kommende Woche gegen die Barcelona Dragons, die parallel in bislang ungeahnter Höhe mit 90:0 in München verloren hatten, eine Verbesserung seines Teams sehen: "Wir müssen gewinnen. Offensichtlich hatten die [Dragons] heute nicht ihren besten Tag, aber wir müssen als Team besser werden. Egal, wie der Spielstand ist." Vor allem wolle man weniger Turnover und Strafen. "Ich glaube, da hatten wir zu viel davon. Das spielt dann auch psychologisch eine Rolle."
Als Backup Quarterback soll nach der Verletzung von Lars Heidrich vergangene Woche weiterhin Wide Receiver Yannick Mayr fungieren, der erneut eine starke Leistung als Receiver und Returner ablieferte.
Kommende Woche empfangen die Raiders Tirol zu Hause die Milano Seamen; Kickoff ist am Samstag um 18 Uhr; die Surge läuft am Sonntag erneut im Gazi Stadion auf der Waldau auf, wenn man die Barcelona Dragons empfängt. Kickoff ist hier um 13 Uhr.
In beiden Partien sind die Favoritenrollen klar zugunsten der heute beteiligten beiden Teams vergeben.
Carsten Keller - 11.08.2024
Jim Herrmann, Surge Pressesprecher Sascha Müller und Coach Jordan Neuman (v.l.) (© Carsten Keller)
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