Phantoms in Pirmasens nicht zu stoppen
Es war am Ende ein souverän herausgespielter Sieg der Wiesbaden Phantoms, die in der Regionalliga auch die Pirmasens Praetorians schlugen und dank des 48:14-Erfolges mit einer 7:0-Bilanz weiter die Tabelle vor Marburg (7:1) und Mainz (6:1) anführen.
Im schmucken Stadion von Pirmasens ließen die Phantoms nie einen Zweifel an ihrem Sieg aufkommen, gewannen die beiden ersten Viertel jeweils 14:0, schickten schon früh Backups und Spieler der dritten Reihe aufs Feld und machten mit drei weiteren Scores nach der Pause alles klar. Zwei Touchdowns der Gastgeber waren ein Makel am Auswärtserfolg des Teams von Head Coach David Gordon – mehr nicht.
Es sei ein "großartiger Teamsieg gewesen, an dessen Entstehung die eingesetzten U20-Spieler großen Anteil" hätten, so Head Coach Gordon abschließend. Seine Akteure stehen nun vor dem vielleicht alles entscheidenden Spiel: Am 17. August gastiert der Tabellendritte Mainz in Wiesbaden. Die Golden Eagles könnten die Phantoms im Wiesbadener "Camp Lindsey" mit ihrer eigenen 6:1-Bilanz noch von der Spitze der Regionalliga holen.
Die Partie in Pirmasens lief noch nicht lange, als Till Seibel von Quarterback Lennard Turturica den Ball erhielt und auf den nächsten 66 Yards nicht zu stoppen war. Die Phantoms kamen nach dem 7:0 schnell wieder in Ballbesitz. Unter anderem Fabio Marchesi und Lukas Reschke hatten es den Praetorians schwer gemacht, Raumgewinn zu erzielen, ein Pass von Lee Lewis auf Tim Wagner brachte zwar ein neues First Down mit sich, der Pass auf Wagner im vierten Versuch misslang schließlich, und die Phantoms erhielten das Ei auf der gegnerischen 40-Yard-Linie. Seibel brachte die Wiesbadener mit einem starken Lauf in noch bessere Position und wurde lediglich von Maurice Laufer von einem weiteren Score abgehalten. Turturica passte nun zunächst auf Arne Schaal und anschließend auf Alexandru Popa, bevor Seibel zweimal vier Yards überbrückte und schließlich seinen zweiten Touchdown erzielte.
Dem Drive der Gastgeber nahmen im Anschluss Marchesi, Eddrick Whack sowie gemeinsam Jakob Berghäuser, Quin Walker und Tjark Fabian die Erfolgsaussichten, auch Jan Hommer kam zu einem sehenswerten Tackle. Die Praetorians mussten nach einem erneut misslungenen vierten Versuch zum zweiten Mal mit ihrer Offense vom Feld. Wiesbaden zog auch ein drittes Mal Richtung Endzone. Seibel packte ein Dutzend Yards auf seine ohnehin schon hohe Laufleistung, Turturica fand Christopher Deisenroth für vier Yards, und Patrick Kriese brachte seine Offense mit zwei Läufen – der zweite von Damon White mit einem Mega-Tackle beendet – bis kurz vor die Red Zone. Alex Werners Lauf über zwölf Yards, Turturica, der acht Yards selbst überwand und schließlich Werner, der halb selbst laufend, halb von seiner Offensive Line gedrückt, das 21:0 machte.
Die Gastgeber hingegen mussten weiter auf Punkte warten, denn erst forcierte Fabian einen Fumble mit einem halben Dutzend Yards Raumverlust, dann brachte sich Whack den Praetorians einmal mehr in Erinnerung. Pirmasens musste punten. Perfektion demonstrierte Turturicas Offense im vierten Drive: Der Quarterback warf über 28 Yards auf Deisenroth, dann über 38 auf Jermaine Stützel und schließlich über die restlichen sechs Yards auf Schaal, der schon im dritten Play des Drives den Touchdown zum 28:0-Halbzeitstand erzielte.
Im dritten Abschnitt bediente Lewis Max Herzog gut, Glassner war aber direkt zur Stelle, und auch Lewis selbst schaffte es nicht, ein neues First Down zu erlaufen. Im nächsten Play warf er zudem eine Interception auf Glassner, der den Ball bis auf die 49-Yard-Linie der Phantoms trug. Deren Offense fackelte nicht lange: Kriese tankte sich zunächst über 47 Yards bis kurz vor die Endzone der Praetorians und erhielt direkt nochmals den Ball. Sechs Yards später stand es 34:0, bevor der PAT-Kick geblockt wurde.
Lewis unterlief der nächste Fehler: Glassner fing die zweite Interception kurz vor der Pirmasenser Red Zone, die Turturica mit zwei Pässen auf Oliwer Szpotowicz regelrecht durchschnitt. Damit nicht genug: Florian Staelens gelang zwar ein starker Lauf, den Walker und Marchesi stoppten, Lewis warf jedoch seine dritte Interception. Dieses Mal war Walker zur Stelle und brachte den Ball über 34 Yards bis an die 21-Yard-Linie der Gastgeber zurück. Werners kraftvoller Lauf brachte die Phantoms-Offense in Stellung, Deisenroths Catch den Wiesbadenern das 48:0. Sébastien Croy führte nun die Pirmasenser Offense an und erlief selbst 25 Yards. Staelens erreichte schließlich die Phantoms-Endzone zum 7:48. Stützel gelang danach ein 31-Yard-Return und Praetorian Lewis ein Tackle for Loss gegen Phantoms-Running-Back Kriese. Werners vermeintlicher 34-Yard-Touchdown-Lauf durch die fast komplette Defense wurde wegen eines Holdings nicht gegeben, und Backup-Quarterback Deisenroth warf eine Interception, die Pirmasens` Felix Reichert fast über das gesamte Feld und bis kurz vor die Endzone der Gäste trug. Croy fand dort Tim Wagner zum 14:48-Endergebnis.
Marchesi machte kurz vor dem Abpfiff nochmals mit einem guten Return auf sich aufmerksam, Werner gelang am Boden ordentlich Raumgewinn, und Walker sowie Reschke schlugen ein letztes Mal in ihren Gegenspielern ein, am Ergebnis änderte sich aber nichts mehr.
Auerbach - 11.08.2024
Christopher Deisenroth (© Michael Wiegand / Wiesbaden Phantoms)
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