Duell zweier Playoff-Aspiranten
Es ist sicher eines der spannendsten Matchups in den finalen Wochen der ELF Hauptrunde: Am Sonntag gibt es im Stuttgarter GAZi-Stadion auf der Waldau das Gipfeltreffen der Central Conference zwischen der noch unbesiegten Stuttgart Surge (9-0) und den Raiders Tirol (6-3), die vor den punktgleichen Munich Ravens auf Platz #2 stehen.
Zunächst lockt jedoch das Rahmenprogramm vor dem Stadion: Zusammen mit den Stadtwerken Stuttgart legt Stuttgart Surge den Fokus auf Nachhaltigkeit. In zahlreichen Mitmach-Aktionen kann man zum "Nachhaltigkeits-Champion" werden, indem man sich mit effizienter Energieerzeugung und -nutzung beschäftigt.
Ein echter Held kann werden, wer sich am Stand der DKMS als Stammzellspender/in registrieren lässt und so hilft, mehr an Blutkrebs erkrankten Menschen eine zweite Lebenschance zu ermöglichen.
Dieses Wochenende veranstaltet die DKMS an den ELF-Standorten Stuttgart, Berlin, Köln, München und Duisburg Aktionen Im Kampf gegen Blutkrebs.
Sportlich gesehen kann die Stuttgart Surge sich am Sonntag mit einem Sieg gegen die Tirol Raiders den Central Conference Championship-Titel sichern. Das Spiel gegen die Gäste aus Innsbruck wird um 13 Uhr angepfiffen.
Das letzte Aufeinandertreffen der beiden Kontrahenten liegt bereits vier Wochen zurück, als sich die Surge in Week 8 im Innsbrucker Tivoli Stadion mit 30:25 gegen die Österreicher durchsetzen konnte. Das Spiel war lange ein Kopf-an-Kopf-Rennen und zeichnete sich insbesondere durch starke Defensivarbeit und Rushing Plays in der Offensive aus. Fünf der insgesamt sieben Touchdowns des Spiels wurden erlaufen; auf Seiten der Surge holte Reilly Hennessey zweimal 6 Punkte per Rush und für die Innsbrucker lief Running Back Tobias Bonatti dreimal in die Endzone. Die Stuttgarter behielten aber am Ende die Nerven und konnten den Sieg mit nach Hause nehmen.
Zwischen dem Hin- und Rückspiel ist bei den Tirol Raiders sportlich nicht allzu viel passiert, da die Österreicher sowohl in Week 9 als auch in Week 11 eine Bye Week und somit spielfrei hatten. Lediglich in Woche 10 trafen die Raiders zu Hause auf die Helvetic Mercenaries und konnten das Spiel erwartungsgemäß mit 42:28 für sich entscheiden. Die Raiders hatten das Spiel über weite Phasen unter Kontrolle und konnten im ersten Quarter 21 Punkte erzielen und erlaubten nur 7 Punkte; allerdings ließ im zweiten Quarter die Konzentration nach, sodass die Mercenaries 18 Punkte auf das Scoreboard bringen konnten. Zwischenzeitlich kamen die Schweizer auf bis zu 3 Punkte an die führenden Raiders heran, Raiders QB Perry machte dann aber mit zwei Rushing Touchdowns im weiteren Spielverlauf den Sack zu.
US-Wide Receiver Juan Carlos Angulo, der im Spiel der Raiders gegen die Surge und auch allgemein wenig auffällig war, wurde entlassen und vor der Signing Deadline durch WR Cinque Sweeting, einen ehemaligen XFL-Spieler der Vegas Vipers, ersetzt. Ansonsten treffen die Stuttgarter auf eine im Vergleich zum Hinspiel weitgehend unveränderte Mannschaft. Man weiß also, was vom Gegner zu erwarten ist.
Stuttgart Surge muss auf QB Lars Heidrich verzichten, der aufgrund einer Handverletzung für den Rest der Saison ausfällt. Ob dann Wide Receiver Yannick Mayr wieder wie in der Vorwoche den "Not-Quarterback" gibt, falls Starter Reilly Hennessey ausfallen sollte, wurde noch nicht bekanntgegeben. Nachdem man Hennessey mit einer Schulterverletzung ausgewechselt hatte, hatte sich Backup Heidrich prompt im nächsten Spielzug verletzt und er konnte ebenfalls nicht mehr weitermachen, so dass die große Stunde von Mayr geschlagen hatte, der den Sieg relativ sicher nach Hause gebracht hatte.
Mit einer Bilanz von sechs Siegen und drei Niederlagen stehen die Tirol Raiders momentan hinter der Surge auf Platz zwei der Central Conference und würden Stand jetzt den Sprung in die Wild Card-Runde der Playoffs schaffen, wobei der Gegner Rhein Fire heißen würde. Die Surge hat ihr Playoff-Ticket schon sicher gelöst und kann mit einem Sieg gegen die Tirol Raiders den Sieg der Central Conference sichern.
Carsten Keller - 10.08.2024
Yannick Mayr "QB3" hatte gut lachen vorige Woche (© Carsten Keller)
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