Am Samstag beginnen die Playoffs der GFL-Juniors-Saison 2024: Acht Teams starten am Wochenende in das Rennen um die deutsche Jugendmeisterschaft. Es ist die erste Endrunde nach dem neuen Modus der Jugendbundesliga mit nur noch zwei regionalen Vorrundengruppen Nord und Süd. Folglich gibt es nun analog zum Vorbild der Herren-GFL auch die Playoff-Runde mit garantiertem Heimrecht in Viertel- und Halbfinale für die Gruppensieger. Im Norden setzten sich souverän die Titelverteidiger der Düsseldorf Panther durch, die zusammengelegte Süd-Gruppe gewannen die Schwäbisch Hall Unicorns.
Nach einer überaus erfolgreichen Punktspielrunde ohne Niederlage empfangen die Unicorns im Haller Hagenbachstadion nun die Cologne Crocodiles zum Viertelfinale am 10. August. Ohne Punktverlust und mit einem durchschnittlichen Touchdown-Verhältnis von 49,5:6,4 Punkten pro Spiel ging die U20 der Unicorns durch die Gruppenphase. Am ersten Playoff-Samstag ist dieser Erfolg aber nichts mehr wert und die Karten werden im KO-Modus der Playoffs neu gemischt.
Als Gruppensieger haben die Unicorns Heimrecht und treffen auf die Gruppenvierten aus dem Norden. Das sind mit den Cologne Crocodiles keine Unbekannten für die Haller, denn im Vorjahr traf man ebenfalls im Viertelfinale auf die Kölner. Damals gingen die Unicorns mit einem 17:10-Erfolg vom Platz und qualifizierten sich somit für das Halbfinale. Schlüsse lassen sich daraus aber nur wenige ziehen, zumal sich die Teams insbesondere im Jugendbereich jedes Jahr neu ausprägen. Fest steht, dass die Kölner durchaus auch weiter vorne hätten landen können. Erst im letzten Gruppenspiel wurden sie durch eine Niederlage gegen Berlin auf den vierten Tabellenplatz verwiesen.
Die Haller haben die letzten drei Wochen dafür genutzt, sich optimal auf den Gegner einzustellen. "Wir dürfen Köln auf keinen Fall unterschätzen! Sie haben wie im letzten Jahr eine starke Defense sowie ein gutes Laufspiel", so Head Coach Patrick Staudacher.
Dass die Kölner im letzten Gruppenspiel gegen Berlin ihr Heimspiel verloren, war allerdings nicht ganz unerwartet gekommen. In der gesamten Saison der GFL Juniors gab es in beiden Gruppen eine jeweils klare Hierarchie. In der gespielten Einfach-Runde gewann jedes Spiel das Team, das später in der Abschlusstabelle auch weiter vorn lag. Mit einer einzigen Ausnahme: Die Troisdorf Jets verloren ihr Heimspiel gegen die zum Schluss sechstplatzierten Wiesbaden Phantoms im Süden.
Vierter wurden die Jets dann dennoch, weil sie den direkten Vergleich gegen die Munich Cowboys auf ihrer Seite hatte. Eine Ausnahmestellung hatten sie ohnehin schon: Die Mannschaft aus Nordrhein-Westfalen gehört zwar zum Nord-Bereich innerhalb des AFVD, war aber als südlichster Jugendbundesligist des Nordens der Süd-Gruppe zugeteilt worden, um beide Gruppen auf eine Stärke von neun Teams zu bringen. So spielte man nicht gegen die Nachbarn aus Köln und Düsseldorf, sondern reiste regelmäßig gen Süden.
Das Viertelfinalspiel bringt so für die Jets die kürzeste Anreise, denn es geht zum Titelverteidiger aus Düsseldorf. Dass man gegen den in der Hauptrunde nicht spielen musste, war ein nicht unwesentlicher Nebeneffekt der Gruppeneinteilung für die Troisdorfer. Ob sie im Norden gegen Berlin, Potsdam oder Köln ebenfalls den Sprung in die Playoffs geschafft hätten, wird man nie erfahren. Auch vom Viertelfinalspiel in Düsseldorf darf man sich wenig Indizien versprechen - zu dominant erscheinen die Panther dieses Jahr.
Spannend könnte es naturgemäß in den Paarungen zwischen Zweiten und Dritten werden. Der Süd-Zweite Bad Homburg Sentinels war gegen Schwäbisch Hall nur knapp unterlegen, Gegner Potsdam Royals verdankt seinen dritten Platz vor allem einem hauchdünnen 6:5-Auswärtssieg in Köln in der frühen Saisonphase. Ansonsten gewannen die Royals ebenso wie die Sentinels klar gegen unterlegene Gegner.
Gegen die Berlin Adler hielten die Potsdamer gut mit, aber der Sieg der Adler gegen die Brandenburger verschafft diesen nun Heimrecht gegen die Fursty Razorbacks. Die waren bis auf drei Punkte dran an einem eigenen Sieg in der Hauptrunde in Bad Homburg. Die drei Teams an der Süd-Spitze lagen so wesentlich dichter gleichauf als die Nord-Playoff-Teams. Dennoch wird es für die Razorbacks nicht nur wegen der langen Reise in Berlin wohl schwer werden. Vor fünf Jahren allerdings waren sie schon einmal zu Gast in Berlin zu einem Playoff-Spiel. Da nahmen sie eine Führung mit ins letzte Viertel, ehe sich die Adler aber doch noch mit 23:15 durchsetzten...
Auerbach - 08.08.2024
Die Schwäbisch HallUnicorns und sieben weitere Junioren-Teams rüsten für die Endrunde der GFL Juniors. (© Lisa Götze / Schwäbisch Hall Unicorns)
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