Hoffen auf den Befreiungsschlag

Für die Amberg Mad Bulldogs fällt am ersten August-Wochenende eine Vorentscheidung darüber, wie es weitergeht. Beim letzten Heimspiel der Saison treffen die Amberger in der Regionalliga Süd auf den direkten Gegner im Abstiegskampf aus Passau.

Die vergangenen Wochen waren alles andere als einfach für die Mad Bulldogs. Wegen vieler Verletzungen konnten sie nur recht dezimiert zu Auswärtsspielen fahren - wo sie dann zwar sehr kämpferisch auftraten und alles gaben, aber dennoch ein ums andere Mal verloren haben. Das hat den "Dawgs" zwar auch einigen Respekt der anderen Mannschaften eingebracht, was aber nichts daran ändert, dass sie drei Spiele vor dem Saisonende auf dem Abstiegsplatz stehen.

Am 4. August soll nun endlich der ersehnte Sieg her - und wenn es klappt, könnte es ein echter Befreiungsschlag werden. Denn es kommt ein Gegner nach Amberg, der in einer ähnlichen Situation ist: die Passau Pirates. Die Niederbayern sind erst zu dieser Saison in die Regionalliga aufgestiegen und tun sich gegen die etablierten Teams denkbar schwer. Den bisher einzigen Sieg konnten sie aber gegen die Mad Bulldogs erzielen, die beim Spiel in Passau für alle überraschend mit einem Touchdown Rückstand unterlagen. Allerdings fielen in diesem Spiel, das eine Hitzeschlacht war, so viele Amberger Spieler aus, dass das Team von Head Coach Dany Emmanuel in keinster Weise sein volles Potenzial entfalten konnte.

Rein rechnerisch reicht im Rückspiel nun ein Vorsprung eines Touchdowns mit Extrapunkt, um nach der 28:34-Hinspielniederlage den Tabellenkeller zu verlassen. Zumindest vorerst, wobei den Passauern anschließend nur eine Chance blieb, dies noch zu korrigieren: bei ihrem letzten Spiel eine Woche später gegen Landsberg. Der X-press hat den Klassenerhalt inzwischen gesichert und wird gegen die Pirates nicht mehr auf seinen starken US-Import Dwayne Milton setzen, der in die USA zurückkehrt. Einen denkbaren Passauer Überraschungssieg gegen Landsberg könnten die Amberger zum Saisonabschluss allerdings noch mit einem Erfolg bei den München Rangers kontern.

Gewinnt Passau allerdings ein zweites Mal gegen Amberg, wäre für die Mad Bulldogs ein Sieg in München nicht mehr genug, anders als im Falle eines Sieges mit sechs oder weniger Punkten Unterschied, was die Entscheidung auf die weiteren Spiele vertagen würde. Dann wäre der Klassenerhalt praktisch unerreichbar, denn Amberg müsste dazu in Nürnberg beim Tabellenführer gewinnen, der jeden Sieg weiter braucht, weil er in seinem letzten Spiel ein zweites Mal gegen den Verfolger Franken Knights spielen muss.

Die Mad Bulldogs haben sich immerhin in den vergangenen Tagen ein wenig erholen können - es liegt ein spielfreies Wochenende hinter ihnen. Zudem kommen einige verletzte Spieler zurück und verstärken das Roster im Schicksalsspiel am Sonntag wieder. Die Voraussetzungen sind also gar nicht so schlecht, die Coaches können wieder auf komplette Offense- und Defense-Teams setzen. Auch im Training wurde ein wenig umgestellt, die Spieler wurden auch auf neuen Positionen fit gemacht. Zusätzlich verstärkt ein Gastcoach die "Dawgs".

Das Spiel ist eingebettet in den "Blaulichttag" als Dankeschön für Rettungskräfte. Eine besondere Verbindung haben die Amberger Footballer schon immer zu den ehrenamtlichen Organisationen in der Region gehabt: Rettungsdienste, Feuerwehren, THW oder Polizei. Viele Spieler sind selbst Mitglieder dieser Gruppen, außerdem werden gerade Rettungskräfte immer wieder am Spielfeld gebraucht. Darum sagen die Mad Bulldogs beim letzten Heimspiel der Saison Danke mit einem Blaulichttag: Alle haupt- oder ehrenamtlichen Einsatzkräfte bekommen freien Eintritt. Dafür reicht es, entweder in Einsatzkleidung oder Uniform zu kommen, oder den Dienstausweis an der Kasse vorzulegen. Außerdem haben alle Dienststellen Informationen erhalten, wie sie kostenlos Tickets vorbestellen können.

Auerbach - 31.07.2024

Da geht es zum Klassenerhalt: mit einem Amberger Sieben-Punkte-Sieg gegen Passau. (© Amberg Mad Bulldogs)