CeeDee Lambs teurer Streik

CeeDee Lamb möchte einen neuen Vertrag feiern Am heutigen Mittwoch steht der Beginn des - eigentlich verpflichtenden - Training Camps der Dallas Cowboys an. Ein prominenter Teilnehmer wird jedoch laut Adam Schefter (ESPN) fehlen: Wide Receiver CeeDee Lamb kämpft um einen neuen Vertrag und nutzt eines der letzten Druckmittel, das den Spielern bleibt.

Ganz umsonst passiert das aber auch nicht: Pro Tag Abwesenheit fallen laut des Collective Bargaining Agreements (CBA), der Vereinbarung zwischen Spielergewerkschaft NFLPA und Liga, nämlich 50.000 Dollar an Strafe für den streikenden Profi an. Die sind auch verpflichtend und können nicht zurückgenommen werden, wie das bei dem Minicamp im Juni, bei dem Lamb auch unentschuldigt gefehlt und so 100.000 Dollar an Strafen "gesammelt" hatte, der Fall ist.

Lambs Agenten sind - keinesfalls zu Unrecht - der Meinung, dass die Aufmerksamkeit Druck für Jerry Jones und Co generiert, ihren besten Wide Receiver "endlich" mit einem neuen Vertrag auszustatten.

In den letzten Jahren klappte diese Strategie bei Runnning Back Ezekiel Elliott (2019) und Guard Zack Martin (2023).

Argumente für einen neuen Vertrag hat Lamb sicherlich gesammelt: Nach seiner Zeit am College bei den Oklahoma Sooners hatten ihn die Cowboys 2020 in der ersten Runde gedrafted.

In 14 Spielen seiner Rookiesaison kam er auf Anhieb nah an die magische 1.000 Yards Marke (935), in den folgenden drei Spielzeiten nahm er sie mühelos (1.102, 1.359, 1.749). Vergangene Saison führte er die komplette Liga mit 135 Catches an und er wurde sowohl für das First Team All-Pro als auch den Pro Bowl nominiert.

Sein Rookievertrag, den die Cowboys vor einem Jahr per teamseitiger Option um ein Jahr verlängert hatten, würde ihm jetzt knapp 18 Millionen Dollar bringen. Allerdings ohne jegliche Sicherheit darüberhinaus, was das Verletzungsrisiko allein beim Spieler liegen lässt. Die Liga schafft es hier, dass der Holdout öffentlich zu Lasten des Profis angesehen wird, was eine mediale Meisterleistung darstellt.

Lamb befindet sich in der gleichen Situation, wie es bis vor kurzem auch der ebenfalls mit Lamb in der ersten Runde gedraftete Justin Jeffernson von den Minnesota Vikings war und San Francisco 49ers Wide Receiver Brandon Aiyuk noch ist.

Jefferson hat seinen neuen Vertrag, der ihm für vier weitere Jahre bis zu 140 Millionen Dollar bringt und davon 110 Millionen garantiert, schon unterschrieben.

Aiyuk und Lamb warten noch auf ein entsprechendes Angebot. Gerade CeeDee Lamb hat genug Argumente bei den Cowboys gesammelt, warum man auch ihn halten sollte. Daran besteht auch auf Seiten des Managements kein Zweifel - nur über die Zahlen muss (und wird) man sich noch einig werden.

Bis dahin sammelt CeeDee Lamb noch Geldstrafen.

Carsten Keller - 24.07.2024