Mit WR Stewart nach Innsbruck

Nach der zweiten Bye Week dieser Saison steht für die Stuttgart Surge ein Showdown in der Central Conference an: Für das Aufeinandertreffen mit den Tirol Raiders am Sonntag fuhren die Schwaben nach Innsbruck. Die Partie zwischen dem deutschen Tabellenersten und dem österreichischen Tabellenzweiten der Central Conference wird um 16:25 Uhr angepfiffen.

Seitdem die Tirol Raiders 2022 in der European League of Football an den Start gingen, trafen die beiden Teams viermal aufeinander. Während in der Saison 2022 die Raiders beide Spiele für sich entscheiden konnten (33:0 und 44:3), revanchierte sich die Surge 2023 mit zwei Siegen (6:3 und 38:28). Die Bilanz ist bislang also ausgeglichen.

Die Tirol Raiders können bisher auf eine sehr heterogene Saison zurückblicken: Eindeutige Siege mit großem Punkteabstand konnten die Österreicher zum Auftakt gegen die Milano Seamen (32:0), gegen die Helvetic Mercenaries (33:10) und in beiden Matches gegen die Barcelona Dragons (63:7 und 32:0) verbuchen.

Einen Last-Minute-Sieg mussten sich die Tiroler gegen die Munich Ravens erkämpfen, als Raiders-Quarterback Perry gegen Ende des Spiels den vierten Versuch ausspielen musste und die verloren geglaubte Partie mit einem Pass auf Chafin den entscheidenden Touchdown zum Endstand von 29:26 erzielen konnte. Alle Spiele konnten die Raiders aber nicht gewinnen: Als unbezwingbar erwiesen sich einmal mehr die österreichischen Rivalen aus Wien. In beiden Spielen setzten sich die Vienna Vikings durch und dominierten über weite Strecken (6:27 und 19:27 aus Tiroler Sicht).

Das Raiders-Spieldesign besticht inbesondere durch einen Fokus auf das Laufspiel. Running Back Tobias Bonnati konnte in den 7 Spielen, in denen er im Einsatz war, neun Rushing Touchdowns für die Raiders erzielen und insgesamt 660 Yards erlaufen. Pro Lauf kommt er durchschnittlich auf beeindruckende 5,59 Yards. sich. Mit diesen Werten steht er nur noch hinter Rhein Fires Glen Toonga auf Platz 2 der Rushing Leader.

Der Fokus auf das Running Game lässt sich unter anderem mit der Fluktuation auf der Quarterbackposition erklären, da die Raiders im Laufe der Saison schon drei verschiedene Passgeber im Einsatz hatten: Nachdem die Raiders am Anfang der Saison auf D'Angelo Fulford setzten, wurde dieser durch Interimsquarterback Kason Martin und schließlich durch N'Kosi Perry ersetzt. Der US-Amerikaner Perry stand bis Week 7 in 4 Spielen für die Raiders auf dem Feld und erzielte 5 Touchdowns; gleichzeitig sorgte er auch für Turnovers mit 5 Interceptions.

An der Spitze der Kicking Leader steht Raiders-Kicker Darragh Leader. Mit 45 Punkten hat er bisher die meisten Kicking Points verbuchen können - dicht gefolgt von Surge-Kicker Lenny Krieg, der für 40 Punkte verantwortlich ist. Wo Darragh Leader an Punkten überlegen ist, triumphiert Lenny Krieg aber in der Präzision: Während der Raiders-Kicker eine Trefferquote von 62,5 Prozent aufweist, liegt diese bei Lenny Krieg bei 85,7 Prozent und somit deutlich höher.

In der Defensive sind es insbesondere Cornerback Jonas Gacek (34 Total Tackles, 2 Tackles for Loss, 1 INT, 5 Pass BreakUps) sowie Defensive End Berend Grube (27 Total Tackles, 4 Sacks, 8,5 Tackles for Loss) und Robert Lachmann (17 Total Tackles, 2,5 Sacks, 6,5 Tackles for Loss), die Druck gegen die gegnerischen Offenses aufbauen. Nach Points Allowed (97) stellen die Raiders die zweitstärkste Defensive der gesamten Liga. Nur die Surge Defensive ist mit nur 77 erlaubten Punkten besser.

Bei den Stuttgartern ist der bislang verletzte Darrel Stewart Jr. wieder an Bord; für seinen A-Import-Platz im Kader wurde Damon Hazelton Jr. wieder entlassen. In drei Spielen erzielte er 194 Yards und zwei Touchdowns. Wie es bei ihm weitergeht, ist noch nicht bekannt.

Nach zwei Siegen für die Raiders 2022 und zwei Siegen für die Surge 2023 wird sich am Sonntag entscheiden, wie der direkte Vergleich der beiden Teams 2024 tendenziell aussehen wird.

Carsten Keller - 13.07.2024

Darrell Stewart Jr ist zurück im Kader (© Carsten Keller)