Blankes Entsetzen

Ohio State muss in den nächsten Jahren sparen, oder mehr Gewinn produzieren, wird aber nicht in die Bedeutungslosigkeit wegen des House vs. NCAA Rechtsstreites gehen müssen.Der Vergleich im Rechtsstreit House vs. NCAA führt die Division I Colleges zwangsläufig in die Situation, ihr Geschäftsmodell zu überdenken und an den Stellschrauben Veränderungen durchzuführen. Nun, Veränderungen im Geschäftsleben sind normal und die US Colleges haben in den letzten Jahrzehnten schon einige Veränderungen erlebt, aus denen sie letztlich gestärkt herausgingen. Hierzu gehört beispielsweise die Aufteilung der Division I in die I-A und I-AA Spielklassen im Jahr 1978, die eine Teilung zwischen den Colleges mit exklusiven TV Verträgen und weniger lukrativen Kontrakten bedeutete, die Einführung einer BCS Spielserie, die Ausdehnung der regulären Saison auf zwölf Spiele 2006 und später die CFP Gründung. Zuletzt wurde die CFP Playoff-Teilnehmergruppe auf zwölf Teams vergrößert. Nach dem gerichtlichen Vergleich geht es, um es einfach darzustellen, um eine Gewinnbeteiligung der College Football Spieler. Die Athleten werden also quasi Mitarbeiter der US-Hochschulen, nachdem sie bereits seit einigen Jahren, ihren Namen, Ruf und ihr Bildnis selbst vermarkten können. Alleine innerhalb der "Power Four Group" geht es um rund 20 Millionen US-Dollar Gewinnanteil pro Hochschule, beziehungsweise 22 Prozent der durchschnittlichen Gewinne dieser Top Athletic Departments. Insgesamt geht es in dieser Vereinbarung um 14500 Division I Athleten, die in den Jahren 2016 bis 2023 aktiv als Sportler waren und ihnen rund 2,8 Milliarden US-Dollar Gewinnbeteiligung zustehen. Diese Gewinnbeteiligung soll wiederum anteilig geschultert werden. Die NCAA soll 1,1 Billionen US-Dollar zahlen, die Power Five (Four) Group 1,65 Billionen US-Dollar und die verbleibenden 27 Division I Conferencers 990 Millionen US-Dollar. Vereinbart wurden die Zahlungen innerhalb der nächsten zehn Jahre.

Wahr ist aber auch, das nur eine Handvoll Colleges mit American Football und Basketball richtiges Geld verdienen. Zu den reichen Universitäten gehört so zum Beispiel immer noch Texas, die von ihrem Athletic Department jedes Jahr einen achtstelligen Scheck erhalten, nachdem alle Gehälter und Investitionen in Gebäude und Trainingsanlagen bezahlt sind. Arm ist auch nicht Ohio State mit seinen 36 Sportprogrammen und Athletic Director Gene Smith sieht das Kommen einer Dreiteilung des US College Sports: "Die meisten Sportarten müssen sparen, zahlen geringe Coaches Gehälter und werden zu Auswärtsfahrten in der Region mit dem Bus anfahren. Stipendien wird es für sie nicht mehr geben. Im mittleren Segment werden noch einzelne Sportstipendien vergeben, wenn es wichtig ist, diese Sportart anzubieten. Dieses mag in der Mehrzahl für olympische Sportarten gelten, aber nicht für alle.

Zu den Top Sportarten gehören schließlich nur noch American Football, Basketball, Baseball und vielleicht noch Volleyball und Tennis. Nach dieser Neubewertung von Sportarten, können wir ab 2029 rund acht Millionen US-Dollar pro Jahr einsparen", so Smith, der keine Sportarten abschaffen will, nur neu bewerten. "Es ist nur bedauerlich, dass viele Colleges und viele Sportarten auf der Strecke bleiben werden. Die wichtigsten Sportarten könnten überleben, die weniger im Rampenlicht stehenden, könnten vergessen werden. Langfristig hätte dieses Konsequenzen für die Anzahl der errungenen US Medaillen bei den kommenden Olympischen Spielen, wenn die kalifornischen Leichtathleten nicht mehr so professionell gefördert werden können. Bei Michigan mögen dieses die Schwimmer, Turmspringer und die Rhythmische Sportgymnastik sein. Der Staat wird dann in ein paar Jahren die Hände über den Kopf schlagen und fragen, wie konnte es passieren. Wir werden dann sagen "ohne Moos nichts los."

Für Entsetzen hat der Vergleich bei den kleineren Conferences gesorgt. Tom Wistrcill, der Commissioner der Big Sky Conference ließ sich vom NCAA Präsident Charlie Baker den Vergleich erklären und lehnt eine Kostenbeteiligung für FCS Conferences völlig ab. "Im Prozeß traten nur die Power Five Conferences auf, für den Rest der Division I Cconferences kann diese Vereinbarung nicht gelten. Wir waren nicht involviert und unsere Studenten werden von solchen Vereinbarungen auch nicht profitieren. Sollten wir doch zu Zahlungen herangezogen werden, dann müssen wir uns auf den in den USA bekannten "Title IX" berufen." Title IX ist der am häufigsten verwendete Name für das wegweisende Bundesbürgerrecht in den Vereinigten Staaten, dass als Teil (Titel IX) der Bildungsänderungen von 1972 erlassen wurde. Es verbietet geschlechtsspezifische Diskriminierung in einer Schule oder einem anderen Bildungsprogramm, das von der Bundesregierung finanziert wird (United States Education Amendments 1972, Public Law No. 92 318, 86 Stat. 235 (23. Juni 1972). Nach diesem Gesetz darf keine Person in den USA aufgrund ihres Geschlechts von der Teilnahme an Erziehungsprogrammen ausgeschlossen werden beziehungsweise die Vorteile solcher Programme vorenthalten bekommen, sofern das Programm finanziell von der Bundesregierung unterstützt wird. Da das gesamte Schulwesen (auch die meisten Privatschulen) solche Zuschüsse bekommen, bezieht es sich auf faktisch alle Schulen und Hochschulen. Da der amerikanische Wettkampfsport im Wesentlichen von den Bildungseinrichtungen und nicht von Vereinen getragen wird, hat Title IX größte Auswirkungen im Wettkampfsport gehabt und bescherte dem Frauensport einen enormen Auftrieb. Diese Errungenschaften würden nun in Gefahr geraten, so Tom Wistrcill, wenn nur die großen, potenten Conferences ein allumfassendes Sportabgebt für alle Geschlechter zukünftig anbieten könnten.

Schlüter - 23.06.2024

Ohio State muss in den nächsten Jahren sparen, oder mehr Gewinn produzieren, wird aber nicht in die Bedeutungslosigkeit wegen des House vs. NCAA Rechtsstreites gehen müssen.

Ohio State muss in den nächsten Jahren sparen, oder mehr Gewinn produzieren, wird aber nicht in die Bedeutungslosigkeit wegen des House vs. NCAA Rechtsstreites gehen müssen. (© Getty Images)

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