Ravens dominieren Lions

Die Munich Ravens (2-1) lassen dem einzigen ELF-Team aus Tschechien zu keinem Zeitpunkt eine ernsthafte Chance und stellen die Prague Lions vor knapp 4.000 Besuchern mit einem 51:7 Kantersieg auf 0:3.

Ein Wermutstropfen war jedoch die Verletzung von top Wide Receiver Jon Cole, der noch in der ersten Hälfte vom Feld genommen werden musste. Ob es sich um einen längerfristigen Ausfall handeln könnte oder man ihn nur als Vorsichtsmaßnahme angesichts des einseitigen Spiels aus der Partie hielt, muss sich noch zeigen.

Die Lions durften zunächst im Angriff starten, aber von Beginn an war hier wenig bis nicht zu sehen. Die Ravens Defense brachte genug Druck und sorgte durchgehend für kurze Drives der Gäste.

Auf der anderen Seite nutzten die Ravens jeden Fehler schnell aus. Ein Fumble von Quarterback Lyles führte prompt zum zweiten Touchdown der Münchener und nur ein zweifelhafter Call, als der Runner am Boden gewesen sein soll, verhinderte noch im Auftaktviertel den dritten Touchdown.

Stattdessen versenkte Kicker Robert Werner, dessen beide Extrapunktversuche bis dahin neben die Stangen geflogen waren, zum 15:0. Drei erfolglose Offensivsnaps der Lions später waren erneut die Münchener dran und verschwendeten keine Zeit: Ein Lauf von Running Back Rodney durch die Mitte und diesmal ein erfolgreicher Extrapunktversuch erhöhten auf 22:0, kaum dass das zweite Viertel gestartet war. Bis dahin durften die Ravens immer tief in der Hälfte der Prager starten.

Die erste wirkliche Schrecksekunde für München gab es bei einer Verletzungsunterbrechung; der anschließende Touchdown zeigte aber die Dominanz der Münchener eindrucksvoll: Die Offensive Line schob ihr Gegenüber mehrere Meter in die Endzone, gefolgt von Quarterback Jeff Jeffries mit dem Ball zum 28:0.

Die Prague Lions hatten bis dahin neun Pass Yards und null Rush Yards. Es war ein Klassenunterschied - aber nicht nur von einer Klasse, sondern von drei bis vier Klassen.

Lorenz Regler erhöhte Mitte des zweiten Viertels (!!!) auf 36:0 und wurde dabei nicht einmal berührt. Bis zur Pause stand es dann 39:0 durch ein weiteres Field Goal von Robert Werner.

In der zweiten Hälfte änderte sich das Bild nur unwesentlich: Die Lions offensiv weiter ohne ernsthafte Chancen auf Punkte, auch wenn Quarterback Lyles dann auch gefühlt erstmals Pässe anbringen konnte.

Fünf Minuten vor Schluss verschwand auch die hässliche "0" vom Scoreboard: Ein Lauf von Adam Žouželka gefühlt über das ganze Feld stellte zumindest optisch eine deutliche Verbesserung dar.

Die Münchener hatten sogar einen Trickspielzug - ein Shuffle Pass von Quarterback Chad Jeffries zu Wide Receiver Nowak, der wiederum Lorenz Regler auf der rechten Seite der Endzone anpassen konnte. Es klappte quasi alles.

Am Ende hatten Justin Rodney und Lorenz Regler je zwei Touchdowns erzielt.

Prag in dieser Form nicht konkurrenzfähig. Kommende Woche tritt man am Sonntag um 16:25 Uhr bei den Hamburg Sea Devils (1-1) an, die das Treffen in Woche #1 mit 31:21 in Tschechien gewonnen hatten.

Die Ravens treffen parallel auf die Raiders Tirol (2-1) in Innsbruck.












Carsten Keller - 09.06.2024

Justin Rodney #33 erzielte wie Lorenz Regler zwei Touchdowns (© Carsten Keller)