Graz ohne Probleme

Natürlich müssen einem die Telfs Patriots leid tun. Die Tiroler hatten in den letzten Jahren sehr erfolgreiche Aufbauarbeit geleistet und sich durchaus in der AFL etabliert. Doch nun sind auch die Newcomer der erdrückenden Dominanz der beiden österreichischen Großteams erlegen, wobei sich vor allem die ortsnahen Tirol Raiders als "Bedrohung" zeigen. Die aktuelle Attraktivität der ELF für Spieler und Trainer scheint die Situation weiter zu verschärfen.

Nachdem nach der Gründung der ELF sogar eine etwas ausgeglichenere AFL festzustellen war, hat sich dies inzwischen überholt. Die Vienna Vikings dominieren wie gewohnt und auch die bis dahin chronisch erfolglose zweite Mannschaft der Tirol Raiders (jetzt AFL-Team) hat sich inzwischen als "Sprungbrett in die ELF" stabilisiert und kann im gehobenen Mittelfeld der AFL - mit einem Trend nach oben - durchaus mithalten.

Klar, dass die Patriots bei dieser Ausgangssituation eine herbe Schlappe nach der anderen einstecken müssen. Dies sollte auch bei den Graz Giants - die ebenso von der "Gefräßigkeit" der ELF betroffen sind, aber nicht ganz so stark durch ihre etwas "abseits" gelegene geografische Lage - nichts anders sein. Beim klaren 64:0 hatte der dünne, aber trotzdem aufopferungsvoll kämpfende, Kader der Gäste keine Chance. Und sicherlich hätte die Niederlage noch deutlich höher ausfallen können, hätten die Grazer nicht sportlich fair, bereits ab dem zweiten Viertel nicht mehr mit Vollgas gespielt, denn wirklich konkurrenzfähig sind die Telfs Patriots in der AFL aktuell nicht.

Die Patriots starteten mit ihrer Offense und mussten schon im ersten Drive zwei Punkte durch einen Safety einstecken. Die Grazer legten durch einen Pass von Nic Visser in die Endzone auf Valentin Reißner gleich noch mal nach – 9:0. Es folgte ein Touchdown durch einen Lauf von Jakob Schneeberger und zwei weitere durch Pässe auf Christoph Pirer. Das erste Viertel ging mit 30:0 zu Ende.

Im zweiten Viertel gab es bei den Grazern einen Quarterback-Wechsel. Bastian Steinmair führte von nun an die Giants Offense aufs Feld und brachte durch einen Pass auf Max Haidvogl sogleich weiter Punkte aufs Scoreboad – 37:0. Die Offense der Patriots fand nicht so recht ins Spiel. Die erste Spielhälfte endete mit einer Interception von Moritz Koschak.

In der zweiten Häflte konnte Paul Kreuzberger zum ersten Mal in der AFL-Punkte machen. Ein Pass von Steinmair an die 15 wurde von Kreuzberger bis in die Endzone getragen. Durch eine von Stefan Promitzer gefangene Interception kamen die Giants erneut in Ballbesitz. Josef Rock verwandelte diese Chance sogleich auch in Punkte - 51:0. Im letzten Viertel punktete Fabian Pließnig noch zweimal. Das Spiel endete mit einem klaren Sieg für die Thalheim Graz Giants – 64:0.

"Die Giants wollten wieder auf die Siegesspur zurückfinden – das haben wir getan. Jeder aus dem Team konnte spielen, das war großartig. Ich bin zufrieden", so Thalheim Graz Giants Head Coach Michael Mattingly.

"Wenn man gleich zu Beginn einen Safety bekommt ist es schwierig. Wir haben vor zwei Wochen gesehen, dass wir mithalten können, wenn wir gleich zu Beginn alles geben. Wir müssen Turnover besser in den Griff bekommen und den Job in der Defense besser machen.", so Hunter Schmidt Head Coach der Telfs Patriots.

Wittig - 20.05.2024

#16 Bastian Steinmair (Graz Giants) brachte sieben von zehn Pässe für 105 Yards und drei Touchdowns an seine Mitspieler. (© GG/Kunzfeld & Kunzfeld)