Lions gewinnen spannendes Spiel

Amon-Ra St. Brown besiegelte mit seinem Catch den Sieg der Lions 112 Sekunden vor Schluss.Die Sehnsucht der Zuschauer war groß. Nach über 30 Jahren ein Playoff-Heimspiel in Detroit. Das erste Spiel in der Postseason überhaupt im Ford Field. Beide Mannschaften versprachen durch ihre bisherigen Saisonleistungen ein Offensivspektakel. In der ersten Halbzeit sollten die Zuschauer einiges geboten bekommen, beide Mannschaften traten das Gaspedal voll durch und ließen dem Gegner keine Verschnaufpause. Beide Quarterbacks fast mit identischen Statistiken und nah an der Perfektion. Den einzigen Unterschied gab es im jeweiligen Laufspiel. Das der Detroit Lions funktionierte, das der Los Angeles Rams nicht. Am Ende gewannen die Lions mit 24:23.

Die Rams-Offense bekam David Montgomery im ersten Drive nicht unter Kontrolle, dazu verteilte Jared Goff die Bälle unter seinen Receivern. Fünf Pässe, fünf verschiedene Passempfänger. Die gute Nachricht für alle Lions-Fans: Sam LaPorta war unter diesen und konnte trotz schlimmster Befürchtungen spielen. Mit einem 10-Yard-Lauf von David Montgomery sorgte man dann auch für die ersten Punkte. Die Rams zeigten sich aber keineswegs geschockt. Mit ihrem Super-Rookie Puka Nacua näherte man sich der Endzone der Lions. Aber kurz davor gelang es ihnen nicht, den Ball dort unterzubringen. Noch wollte man kein Risiko eingehen, und Brett Maher markierte mit einem Field Goal den Anschluss.

Die Vollgas-Offense der Lions ließ den Rams keine Zeit zum Atmen. Selbst ein erster Versuch und 20 wurde mit einem Pass auf Josh Reynolds überbrückt. Den Touchdown erzielte dann der zweite Running Back der Lions, Rookie Jahmyr Gibbs, mit seinem ersten Playoff-Touchdown. Zweites Quarter, gleiches Bild, jetzt gaben die Rams wieder Gas. Obwohl Mathew Stafford bei einem Play ein Missgeschick unterlief und er sich selbst ein Bein stellte, marschierten die Rams auch das Feld hinunter. Eine tiefe Bombe auf den völlig allein gelassenen Puka Nacua über 50 Yards verwertete jener zum ersten Touchdown für die Gäste.

Bloß nicht nachlassen, war das Motto der Lions. Die Rams hatten massive Probleme, das Running-Back-Duo Gibbs/Montgomery unter Kontrolle zu bringen. So stand man dann wieder vor der Endzone der Rams. Dort ging man von der 1-Yard-Linie das Risiko ein, den vierten Versuch auszuspielen. Ein Pass auf LaPorta, und die Führung war wieder ausgebaut. Jetzt waren die Rams wieder am Zug. Da sie ihr Laufspiel nicht zum Laufen bringen konnten, blieben sie bei Pässen, und die Lions hatten weiterhin Probleme damit, obwohl mit Gardener-Johnson ihr Top-Cornerback wieder im Spiel war. Ein 38-Yard-Pass auf Tutu Atwell sorgte für die nächsten Punkte. Das 21:17 war dann auch das Halbzeitergebnis.

So voller Power die erste Halbzeit war, die zweite Halbzeit entwickelte sich zur Defensivschlacht und das auch ziemlich im Wortsinne. Mathew Stafford musste viel einstecken, mit blutiger Hand und lädierten Rippen spielte er weiter, während Tyler Higbee einen brutalen (legalen) Tackle kassierte. Die Defense-Reihen hatten in der Halbzeit die passenden Worte von ihren Coaches mitbekommen. Das bisher so überzeugende Laufspiel der Lions war nicht mehr vorhanden. Puka Nacua war zwar weiter nicht so stoppen und holte sich ganz nebenbei den Rookie-Rekord für gefangene Yards in einem Spiel (181), aber in den entscheidenden Situationen war die Defense der Lions da.

So kam es, dass in der zweiten Halbzeit nur drei Field Goals fielen, zwei für die Rams und eins für die Lions. Vier Minuten vor Ende des Spiels stand es 24:23. Jared Goff und die Lions spielten diese vier Minuten intelligent herunter, und ein Catch von Amon-Ra St. Brown nach der Two Minute Warning beendete das Spiel. Aus Mangel an Auszeiten der Rams konnten die Lions in die Victory Formation gehen, und die Sehnsucht nach dem Playoff-Sieg nach über 30 Jahren wurde erfüllt. Nun müssen sie auf ihren Gegner warten und bekommen wieder ein Heimspiel.

Auf Seiten der Rams lieferten Stafford mit 367 Yards und zwei Touchdowns und Puka Nacua mit 181 und einem Touchdown starke Leistungen ab. Auf Seiten der Lions waren die besten Spieler Jared Goff mit 277 Yards und einem Touchdown und Amon-Ra St. Brown mit 110 Yards und immer wieder Fängen bei wichtigen dritten Versuchen und dem wichtigsten Catch des Spiels, der es de facto beendete.

Jan Sawicki - 15.01.2024

Amon-Ra St. Brown besiegelte mit seinem Catch den Sieg der Lions 112 Sekunden vor Schluss.

Amon-Ra St. Brown besiegelte mit seinem Catch den Sieg der Lions 112 Sekunden vor Schluss. (© Getty Images)

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