Die Philadelphia Eagles (10-1) haben ihr Heimspiel gegen die Buffalo Bills (6-6) am Ende noch gedreht und einen 37:34 Erfolg nach Verlängerung feiern können. Jalen Hurts zweiter erlaufener Touchdown entschied die Partie am Ende für das mit Abstand bilanzbeste Team der Liga.
Zur Halbzeit hatte es noch deutlich vernehmbare Buhrufe einiger der 69.879 Zuschauer für ihre Mannschaft angesichts eines 7:17 Rückstands gegeben, am Ende erzwangen die Eagles mit einem Field Goal von Kicker Elliott aus 59 Yards kurz vor Schluss die Verlängerung.
MVP-Kandidat Jalen Hurts hatte Philadelphia im ersten Viertel mit dem mittlerweile fast schon patentierten "Tush Push", also ihrer aus dem Rugby entlehnten Formation, in Führung gebracht. Ansonsten war ihm in der ersten Hälfte aber nicht wirklich viel gelungen: Nur vier von elf Passversuchen für magere 33 Yards angebracht ohne Touchdown-Pass bei einer Interception. Das Laufspiel war zwar bis dahin etwas besser, aber offensiv waren die Bills bis zur Pause erheblich stärker.
Bills Quarterback Josh Allen hatte zu dem Zeitpunkt bereits 209 Pass Yards bei 19 von 32 angebrachten Passversuchen zu Buche stehen mit einem Touchdown zu Wide Receiver Stefon Diggs.
Der Druck, gewinnen zu müssen, lag sowieso deutlich mehr bei den Gästen, die trotz viel Lob vor der Spielzeit jetzt angesichts ihrer ausgeglichenen Bilanz um eine Playoffqualifikation bangen müssen; die Eagles haben dagegen zwei Niederlagen weniger als die Verfolger – und das ligaweit, so dass sie klar auf Kurs liegen für Heimrecht in den Playoffs.
Mit einem zehn Punkte Defizit, nachdem zwischenzeitlich A.J. Brown aus drei Yards einen Touchdown fangen konnte und Josh Allen selbst einen für Buffalo erlaufen hatte, ging der Favorit ins letzte Viertel.
Mit einem Doppelschlag holten sich dort die Eagles die Führung zurück: Zunächst fing Devonta Smith einen 15 Yard Touchdown-Pass und stellte so auf nur noch drei Punkte Rückstand; direkt im Anschluss fing Cornerback James Bradbury einen für Diggs bestimmten Pass von Allen tief in der Hälfte der Gäste ab.
Das Angriffsrecht wechselte und Hurts gelang gleich im dritten Versuch in höchster Bedrängnis ein Pass über 29 Yards in die Endzone zu Wide Receiver Olamide Zaccheaus, so dass auch die Führung wieder wechselte. Buhrufe gab es jetzt natürlich nicht mehr.
Es schien trotzdem zu wenig, denn Allen fand knapp zwei Minuten vor dem Ende Wide Receiver Gab Davis für einen kurzen Touchdown zum 28:31; das drei Punkte Defizit glichen die Eagles mit dem Kick von Elliott 25 Sekunden vor dem Ende noch einmal aus.
In der Verlängerung durften die Bills zunächst vorlegen und schienen die Partie entscheiden zu können: Ein Pass zu Tight End Cook und eine Strafe wegen Roughing the Passer brachte die Gäste bis an die Philadelphia 26 Yard-Linie. Dort hielt die Verteidigung Philadelphias aber und ließ nur ein Field Goal von Kicker Tyler Bass zu, der in der regulären Spielzeit schon zwei Fehltritte aus 34 und 48 Yards verkraften musste.
Den Eagles blieben knapp sechs Minuten für die Entscheidung: Zumindest ein Field Goal zum Ausgleich musste her, es wurde jedoch gleich der siegbringende Touchdown durch Hurts: zunächst hatten zwei Pässe auf Devonta Smith für 17 und 11 Yards Raumgewinn gesorgt und Running Back D‘Andre Swift weitere 16 erlaufen. Das brachte die Eagles an die Buffalo 12 Yard-Linie, von wo Jalen Hurts nach einem Quarterback-Draw selbst unberührt in die Endzone zum vielumjubelten Sieg sprinten konnte.
Die Eagles haben kommende Woche – erneut zu Hause – das nächste Spitzenspiel vor sich: Am Sonntag empfangen sie um 22:25 Uhr die San Francisco 49ers (8-3); die Bills haben nächstes Wochenende ihre Bye Week.
Carsten Keller - 27.11.2023
Olamide Zaccheaus fing nur einen Pass - aber für einen wichtigen Touchdown (© Getty Images)
Leser-Bewertung dieses Beitrags: