Stuttgart setzt sich in Wien durch

Jordan Neuman - Head Coach der Stuttgart SurgeVom schlechtesten Team zum Finalteilnehmer. Was wie ein Märchen klingt, hat Stuttgart Surge innerhalb eines Jahres geschafft. Sicher, in der Offseason hat das schwäbische Team einen großen Umbruch eingeleitet. Neue Trainer, neue Spieler, neues Selbstbewusstsein. Doch selbst die größten Fans hätten sich diesen Turnaround nicht träumen lassen.

Der Macher des Erfolgs ist Head Coach Jordan Neuman. Er hat sich aus seiner Komfortzone bei den Schwäbisch Hall Unicorns heraus in ungewisse Gewässer gewagt. In Stuttgart musste er mit weniger Imports auskommen, viele meldeten daher noch Zweifel an, ob sich der Erfolg aus Schwäbisch Hall so schnell auf Stuttgart Surge übertragen lassen würde. Doch das tat er. Mit einem starken Coaching Staff stellte er ein Team zusammen, das von Saisonbeginn weg zu den Besten gehörte. Auch Rückschläge wie die Niederlagen gegen die Helvetic Guards und Munich Ravens – Neuman hatte als Cheftrainer noch nie in der regulären Saison verloren – brachten Surge nicht vom Weg ab.

Die Krönung folgte am Samstagnachmittag. Surge traf in Wien auf die Vienna Vikings, Jordan Neuman auf seinen Mentor Chris Calaycay. In einem nervenaufreibenden Spiel gelang Stuttgart das, was zuvor noch keinem ELF-Team gelungen war: Es siegte in Wien - mit 40:33. Die Vikings verloren ihr erstes Heimspiel in der ELF und zugleich ihr erstes Spiel in diesem Kalenderjahr. Der amtierende Meister kann seinen Titel nicht mehr verteidigen.

Dabei war alles angerichtet für die Vikings. Ungeschlagen ging das Team durch die reguläre Saison. Doch auch abseits des Platzes hat sich das Franchise weiterentwickelt. Gegen Surge begrüßte es sage und schreibe 10.108 Zuschauer in der Generali-Arena. Rekord! Für die Fans war einiges geboten: Fallschirmspringer, Bundesheer, Motorrad-Stunts, Halftime-Show. Für das Spektakel sorgten dann aber die Athleten.

Im Opening Drive wurde Louis Geyer auf die Go-Route geschickt. Völlig offen konnte er von Hennessey angespielt werden und den ersten Touchdown des Tages erzielen. Wien kam nicht in die Partie, musste die ersten Drives mit einem Punt abschließen. Eine Interception durch Alexander Watholowitsch rüttelte das Team auf. Oskar Herz brachte schließlich per Field Goal die ersten Punkte auf die Anzeigetafel (3:7).

Stuttgart antwortete mit einem starken Drive, in dem besonders Running Back Khandar und Wide Receiver Mayr überzeugten. Durch einen Quarterback Sneak sowie verwandelten Extrapunkt erhöhte Surge. Glück für Wien gab es wenig später. Nick Wenzelburger fing einen Pass Helbigs ab, bekam aber anschließend den Ball durch Radim Kalous wieder rausgeschlagen. Den Fumble eroberte Jordan Bouah, und Wiens Offense blieb auf dem Feld. Das half zunächst nicht, um weitere Punkte zu erzielen. Erst kurz vor Ende des zweiten Quarters war es so weit. Helbig fand Weston Carr per Backshoulder Fade. Der Halbzeitstand von 14:10 für die Gäste war perfekt.

Das dritte Quarter startete mit einem herausragenden Drive der Vikings – dachte man. Bei First & Goal für Wien kam es zum Snap Fumble. Der Stuttgarter Maleka Mbala nahm den Ball auf und retournierte ihn kurzerhand über 98 Yards zum Touchdown. Statt erstmals in Führung zu gehen, lag Wien nun 10:20 zurück.

Doch damit nahm das Drama erst seinen Lauf, am Ende waren es in der Tat der Punkte zu viel an Rückstand, doch Wien nahm im dritten Viertel den Fehdehandschuh an, ließ die Stuttgarter nicht weiter davon ziehen, sondern konterte diese kalte Dusche ebenso wie zwei weitere Stuttgarter Touchdown-Pässe durch eigene Würfe in die Endzone. Kurz vor und nach dem letzten Seitenwechsel schien die Wende auch noch zu gelingen. Nach einer Stuttgarter Interception in der eigenen Hälfte und beim nächsten Surge-Drive einem Fumble an der Mittellinie nutzten die Vikings beide Fehler des Neuman-Teams zu Punkten. Nach Field Goal und Touchdown lagen die Wiener so sieben Minuten vor dem Ende 33:32 in Front.

Surge war gefordert und bestand die Reifeprüfung: Über 70 Yards führte Hennessey seine Farben zum Touchdown zum 40:33. Dreieinhalb Minuten blieben Wien, und die Vikings kamen nur noch bis zur Mittellinie. Dort verlor Quarterback Chris Helbig das Leder an die Stuttgarter Meute. Der Surge-Angriff brauchte zwei Versuche, um das letzte benötigte First Down zu schaffen, dann konnte Hennessey auf die Knie gehen und Neuman die Vorbereitungen auf sein nächtes großes Finale beginnen.

Elias Hoffmann - 16.09.2023

Jordan Neuman - Head Coach der Stuttgart Surge

Jordan Neuman - Head Coach der Stuttgart Surge (© Frank BAUMERT)

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