Sage und schreibe 98 Punkte brachten Chemnitz Varlets und Leipzig Hawks auf das Scoreboard. Nach einem munteren Schlagabtausch behielten die weiter ungeschlagenen Chemnitz Varlets die Oberhand und gewannen letztlich klar mit 72:26. Kurios: Das erste Viertel endete punktlos, da war ganz und gar nicht abzusehen, was für eine Punkteflut noch folgen sollte.
Die Leipzig Hawks hatten offensichtlich nach dem Hinspiel ihre Hausaufgaben gemacht und stellten die Chemnitzer Defense mehrfach vor schwierige Aufgaben. Dagegen begann die Chemnitzer Offense nervöser als notwendig. Zu schnell wurde das Angriffsrecht abgegeben. Das zweite Viertel war bereits angebrochen, als die Leipzig Hawks den Weg zum ersten Touchdown der Begegnung fanden. Kaum war die Chemnitzer Offense danach wieder auf dem Feld, ging das Drama mit einem Fumble weiter. Doch auch den Leipzigern gelang nicht alles - auch hier gab es einen Fumble, den Luca Steuer sichern konnte.
Damit war jetzt offenbar der Hebel umgelegt. Schnell ging es über das Feld, und am Ende lief Quarterback Marvin Kreische zum Touchdown. Mit 7:6 wechselte die Führung zu den Chemnitz Varlets. Leipzig musste schnell das Angriffsrecht wieder abgeben, und der extrem kurze Punt brachte eine sehr gute Ausgangsposition für den nächsten Anlauf. Ganze zwei Spielzüge später hatte Nicolai Lang den Weg in die Endzone gefunden. Die Leipziger sahen in dieser Phase kein Land mehr. Kevin Wageizew sicherte den nächsten Fumble der Gäste. Auch diese Chance wurde erfolgreich genutzt - Touchdown durch Marvin Kreische zum 21:6.
Wie schnell aber ein Vorsprung wieder schmelzen kann, zeigten nun die Leipzig Hawks. Per Lauf verkürzten sie auf 12:21. Kaum wieder in Ballbesitz gekommen, warf Varlets-Quarterback Marvin Kreische einen Pass auf Max Scheibner, der diesen zu einem 75-Yard-Touchdown vollendete. Nach erfolgreich ausgespielter Conversion durch Marvin Kreische ging es mit 29:12 in die Halbzeitpause.
Danach holten die Chemnitz Varlets zum nächsten Schlag aus. Nach gutem Return durch Lucas Löbling und weitem Lauf von Kreische brauchte es nur noch den finalen Pass auf Fynn Cramer zum Touchdown. Die Leipziger waren damit aber alles andere als geschlagen. Wieder arbeiteten sie sich über das Feld und verkürzten wieder per Touchdown. Ab da bekamen die fleißigen Helfer an der Anzeigetafel aber richtig Arbeit. Zunächst stellte Lucas Löbling mit seinem Touchdown den alten Abstand bei 42:18 wieder her. Die Leipzig Hawks konterten mit einem Kickoff-Return-Touchdown zum 26:42, was die Chemnitzer Offense wieder auf das Feld brachte. Die ließ sich auch nicht lang bitten. Diesmal war Kevin Wageizew erfolgreich, womit die Führung wieder auf 48:26 wuchs.
Die Offense der Leipzig Hawks war wieder an der Reihe und befand sich auf dem besten Weg Richtung Chemnitzer Endzone. Die Seiten wurden ein letztes Mal gewechselt. Leipzig verlor im vierten Versuch den Ball. Gestartet von der eigenen 9-Yard-Linie, wurde nun mit einem Pass auf Fynn Cramer und einem weiten Lauf von Lucas Löbling das Feld schnell Richtung Leipziger Endzone überbrückt. Ein Yard fehlte noch, Calvin Gröbner durfte vollenden. Mit einer De-facto-Wiederholung des Spielzugs kamen noch zwei Extrapunkt zum 56:26 oben drauf.
Danach wurde wurde wieder ein Fumble den Gästen zum Verhängnis. Bryan Falk schnappte sich den Ball und trug ihn bis zur 12-Yard-Linie. Von hier musste Quarterback Kreische nur noch mit einem Pass auf Cramer vollenden - Touchdown und nach Conversion von Nicolai Lang neuer Spielstand 64:26. Damit trat nun doch noch die Mercy Rule in Kraft. Das verhinderte aber nicht den nächsten Fumble der Leipzig Hawks, wobei der Ball wiederum Beute von Bryan Falk wurde. Bei ablaufender Spielzeit gelang per Pass auf Max Scheibner der finale Touchdown des Tages. Mit 72:26 fand das Spiel sein Ende.
Ein anstrengendes Spiel, ein munterer Schlagabtausch fand so einen klaren Sieger. Allerdings konnte man auch deutlich sehen, dass auch die Chemnitz Varlets in diesem Jahr nicht unverwundbar sind. Einige Ballverluste auf Leipziger Seite weniger, schon könnte das Spiel ganz anders ausgehen. Hat man dann noch selbst etwas Angst vor der eigenen Courage, kann das schnell schief gehen. Der nächste Gegner kommt bestimmt.
Auerbach - 18.06.2023
Die Angreifer behielten die Oberhand. (© Steffen Thiele / Chemnitz Crusaders)
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