Wenn (fast) alles auf dem Spiel steht

Buffalo Bills und Cincinnati Bengals haben bisher alle ihre Spitzenspiele gegen andere AFC-Teams gewonnen - nun kommt es am 2. Januar in Cincinnati zu ihrem direkten Aufeinandertreffen. Die Bills haben Ravens, Chiefs und die Titans geschlagen, die Bengals siegten ebenfalls gegen die Chiefs, die Titans und auch die Dolphins oder die Jets. Da beide jeweils Kansas City bezwungen haben, fällt bei ihrem Match eine wichtige Vorentscheidung über die Vergabe des "Top Seeds" für die AFC Playoffs.

Der Sieger der Partie Bengals-Bills hat danach in jedem Fall innerhalb dieses Trios sämtliche Tiebreaker-Vorteile. Buffalo Bills und Kansas City Chiefs sind bereits Divisionsmeister. Würden die Bills in Cincinnati gewinnen, würden sie ohnehin nicht mehr von den Bengals oder den Ravens eingeholt werden können. Sie hätten danach das Schicksal in der eigenen Hand und könnten mit einem Heimsieg gegen New England direkt in die zweite Playoff-Runde einziehen. Auch eine Niederlage Kansas Citys in einem der beiden letzten Spiele hätte diesen Effekt.

Bei einer Niederlage der Bills bei den Bengals allerdings fallen sie - bei einem Sieg Kansas Citys am 17. Spieltag - wahrscheinlich auf Rang drei in der Conference zurück. Aufzuholen wäre dies dann nur noch durch einen Sieg am letzten Spieltag gegen die Patriots und gleichzeitigen Niederlagen der Bengals gegen Baltimore und der Chiefs in Las Vegas.

Den Gruppensieg kann den Buffalo Bills aber niemand mehr nehmen - in der AFC East hat sich inzwischen doch eine ziemliche Schere zwischen den Bills an der Spitze und dem Rest geöffnet. Während die Los Angeles Chargers sowie der AFC-North-Zweite (egal ob Cincinnati oder Baltimore) als Playoff-Teilnehmer feststehen, geht es für Miami, New England und New York Jets nun nur noch um einen übrig gebliebenen Wild-Card-Platz.

Den bekommt der Zweite der AFC East, wenn er mindestens neun Mal gewinnt. Alle drei Kandidaten haben die Pittsburgh Steelers im direkten Vergleich geschlagen, sodass denen die maximal noch möglichen neun Siege dann nicht ausreichen würden. In der AFC South wird der Tabellenzweite am Ende maximal acht Siege haben (oder acht und ein Unentschieden), auch die Las Vegas Raiders können in der AFC West maximal auf acht Gesamtsiege kommen.

Miami spielt noch gegen beide seine Verfolger. Gewinnen die Dolphins in Foxborough, sind also nicht nur die Patriots für diese Saison ausgeschieden, sondern zugleich auch Steelers und Raiders. Nur die Jets könnten dann noch im Rennen sein, wenn sie ihr Spiel in Seattle gewinnen. Danach wäre am 18. Spieltag die Partie von Dolphins und Jets in Miami das Endspiel um den letzten AFC-Wild-Card-Platz.

Gewinnen die Patriots gegen die Dolphins, rutschen sie zunächst auf Rang zwei in der AFC East. Dort bleiben können sie allerdings nur, wenn die Jets in Seattle verloren haben oder die Patriots am letzten Spieltag in Buffalo ebenfalls gewinnen würden. Verlieren sie dort, fallen sie hinter Miami zurück, wenn die Dolphins gewinnen. Nur wenn die Jets in Seattle verlieren, die Patriots Miami schlagen und anschließend auch die Jets gegen die Dolphins gewinnen, brauchen die Patriots nicht in Buffalo zu gewinnen, um AFC-East-Zweiter zu werden. Dann allerdings nur mit einer 8:9-Bilanz - was gegenüber den Steelers zuwenig sein könnte - in verrückten Konstellationen auch gegenüber den Raiders.

Auerbach - 30.12.2022

Im AFC-Finale der letzten Saison entwischten die Bengals den Chiefs zu oft - auch diesmal geht es um viel. (© Getty Images)